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Blut von meinem Blut: Thriller (German Edition)

Blut von meinem Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Blut von meinem Blut: Thriller (German Edition)
Autoren: Barry Lyga
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Oder vielleicht komme ich einfach wieder, wenn du tot bist. Oder ich lasse dich einfach für immer hier. Egal. Es spielt keine Rolle mehr. «
    Jazz schlug an die Tür. Sie ratterte und wackelte, aber sie blieb, wo sie war. Hershey hatte ihn eingesperrt. Er hatte ihn im Dunkeln eingesperrt, mit zwei Leichen als Gesellschaft und einer Schusswunde, an der er langsam verblutete.
    » Vielleicht können wir eine Art Geschäft machen … « , fing Jazz an, obwohl er keine Ahnung hatte, was für ein Geschäft das sein könnte.
    » Keine Geschäfte « , sagte Hershey. » Du stirbst, ich lebe. So einfach ist das. «
    » Sie haben die Nachricht an mich hinterlassen! « , rief Jazz. » Sie waren derjenige, der mich im Spiel willkommen geheißen hat! Das war ein Mord von Hut! Sie können nicht einfach … «
    » Ich hatte die Anweisung , es zu tun. Ich habe nur die Regeln befolgt. «
    Ein Killer, der sich an die Regeln hielt. Jetzt konnte Jazz nichts mehr überraschen. Er tastete vorsichtig sein Bein ab, wobei der Schmerz immer stärker wurde.
    Er fand ein Loch in seiner Jeans.
    Und eins in seinem Oberschenkel.
    Es blutet immer noch. Natürlich. Ich bewege mich zu viel. Dumm von mir.
    Er verzog das Gesicht und steckte den Daumen in das Einschussloch.
    Die plötzliche, neue Art von Schmerz ließ ihn wie vom Blitz getroffen zucken. Und im selben Moment wurde sein Kopf klar, und er hatte eine Eingebung. Die zweite Werkbank! Die Lagereinheit war in zwei Hälften geteilt – eine für Hut, eine für Hund. Ein gemeinsamer Raum für ihre Werkzeuge und Trophäen. Er erinnerte sich an die Nacht vor fast fünf Jahren, als Billy bemerkt hatte, dass ihm G. William auf der Spur war, dass die Polizei binnen einer Stunde beim Dent-Haus eintreffen würde.
    Geh in den Hobbykeller, hatte er Jazz zugerufen. Sammle meine Trophäen zusammen, und lauf zu Grammas Haus. Schnell!
    Jazz dachte an diese zweite Werkbank, an den zweiten Satz makelloser Mordwerkzeuge. Und an das Glas mit den Augäpfeln.
    » Sie werden doch wohl nicht ohne Ihre … « – Komm! Wie nennt er sie? Werkzeuge oder Spielzeuge? Trophäen oder Erinnerungsstücke? – » … Ihre Sachen gehen wollen, oder? «
    In der Stille, die folgte, dachte er, er hätte es vielleicht geschafft. Er hatte Hersheys schwachen Punkt gefunden, seine entscheidende Verletzlichkeit, und damit einen wertvollen Ansatzpunkt.
    Aber dann lachte Hershey nur. Es war das Schrecklichste, was sich Jazz in diesem Moment vorstellen konnte.
    » Da draußen gibt es jederzeit mehr davon « , sagte Hershey. » Zeit, klar Schiff zu machen. Von vorn anzufangen. Du kannst meine alten Spielsachen haben. Auf mich wartet eine ganze Welt voll neuer. «
    » Die neuen sind nie so gut wie die alten! Sie werden die hier vermissen! « , rief Jazz verzweifelt. » Sie werden an eins von diesen hier denken und wünschen, Sie hätten … «
    Er sprach den Satz nicht zu Ende. Zum einen war er außer Puste. Zum andern …
    Er hatte ein letztes Wort von Hershey erwartet. Irgendetwas Geisteskrankes oder Unverständliches. Aber als er das Ohr an die Tür legte, hörte er nur Schritte.
    Die sich entfernten.
    Dann umfing ihn Stille, die sich zu langen Augenblicken dehnte. Stille und Dunkelheit.
    Er hielt es für möglich, dass er wieder ohnmächtig geworden war. Er tastete in seiner Tasche nach dem Handy. Er würde Hughes anrufen. Hughes würde kommen und ihn holen. Und dann … und dann konnten sie Duncan Hershey jagen und zur Strecke bringen. Die Task Force hatte bereits ein hübsches, dickes Dossier über ihn. Es gab nicht unbegrenzt viele Orte, wohin er fliehen konnte.
    Auf dem Handymonitor erschien KEIN SIGNAL .
    Natürlich. Er befand sich in einem massiven Gebäude aus Beton, Stahl und Aluminium, mit acht Stockwerken über ihm. Wenn sein Telefon in einer U-Bahn nicht funktionierte, dann konnte es hier mit Sicherheit auch nicht funktionieren.
    Jazz geriet nicht in Panik, aber er erlaubte sich zu schreien, an die Tür zu hämmern und um Hilfe zu rufen. Er tat es ungefähr eine Minute lang, was eine sehr lange Zeit ist, wenn man aus Leibeskräften schreit und dabei mit den Händen an eine Metalltür schlägt, vor allem für jemanden, der angeschossen wurde.
    Schließlich sank er schweißüberströmt gegen die Tür. Er hatte zu viel Energie für diesen Tobsuchtsanfall verbraucht.
    Niemand kam.
    Niemand würde überhaupt kommen. Jazz kalkulierte es rasch durch. Zurückhaltend geschätzt, gab es in diesem Gebäude allein an die dreitausend
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