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Blut Und Knochen: Thriller

Blut Und Knochen: Thriller

Titel: Blut Und Knochen: Thriller
Autoren: Stuart MacBride
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Klänge von Northsound Radio 2 lauter.
Er humpelte um eine Ecke und fand sich in einem dunstigen Raum, in dem es stark nach Lamm roch. Unter der Decke verliefen zwei mechanische Förderbänder, an denen Schafskadaver baumelten - mit vollem Wollkleid wurden sie in die eine Richtung transportiert und kamen gehäutet und ausgenommen zurück. Das Band auf der anderen
Seite war mit Stahlstangen bestückt, jede mit einem kleinen Korb am Ende. Die Schafsköpfe darin schauten alle leicht verwundert drein, als hätten sie noch nicht recht begriffen, dass sie tot waren. Ihre Eingeweide hingen an Haken darunter. Und alles drehte sich munter zu den Klängen von Blurs »Parklife« wie eine Art makabres Karussell. Dann entdeckte er Faulds und Jackie; der Chief Constable versuchte gerade, einen Mann in einem blutbeschmierten Blaumann dazu zu bringen, Englisch zu verstehen, indem er ihn anbrüllte. Endlich schien der Mann es kapiert zu haben. Er deutete auf einen Durchgang neben einer Plastiktonne voller Lungen. Logan bahnte sich einen Weg durch die Scharen von Schlachthofarbeitern und holte Faulds ein, als der gerade in den Korridor trat. »Bewaffnete Verstärkung ist unterwegs.« Faulds blieb stehen und drehte sich um. »Ich will, dass dieses Gebäude evakuiert wird. Wir werden nicht das Leben von weiteren Zivilisten -« Er kam nicht mehr dazu, den Satz zu vollenden.
Im Gang hinter dem Chief Constable tauchte plötzlich eine Gestalt im Fleischerkostüm auf, ein Messer in der Hand. Logan blieb nicht einmal mehr die Zeit für einen Warnruf. Sie schlang die Arme um Faulds, als wollte sie ihn herzen; die Klinge blitzte kurz im Schein der Deckenbeleuchtung auf, und dann senkte sie sich in Faulds' Seite, knapp unterhalb der untersten Rippe.
Er blickte auf den Arm herab, der sich um seinen Bauch schlang, die blutige Hand, die das Messer hielt. »B- ... bitte ... « Sein Gesicht wurde fahl.
Die Fleischerin zog das Messer mit einem Ruck quer durch Faulds' Bauch und auf der anderen Seite wieder heraus. Das Ganze hatte keine Sekunde gedauert.
Hellrotes, sauerstoffreiches Blut quoll stoßweise aus der Wunde. Irgendjemand schrie, aber Faulds konnte nur noch den Mund aufund wieder zuklappen. Er sank auf die Knie - die Eingeweide hingen heraus, noch zusammengehalten von Bindegewebe -, der Gestank aus den aufgerissenen Gedärmen mischte sich mit den anderen Schlachthausgerüchen.
Die Arbeiter stoben schreiend und fluchend auseinander, flohen in Panik vor dem Blut und den Innereien. Die Fleischerin tauchte in der Menge unter.
»NEIN!« Logan stürzte sich auf Faulds. Der Mann stand unter Schock. Das Gesicht kreidebleich, die Augen glasig, fuchtelte er mit zitternden Händenvor dem Loch in seinem Bauch herum, ohne etwas zu berühren ...
»Kommen Sie, Sie schaffen das schon, Sie schaffen es-«
Nein, er würde es nicht schaffen. Alles war voller Blut; sie hatte ihn fast in zwei Teile geschnitten.
Jackie schrie, um das Gebrabbel der panischen Schlachthofarbeiter zu übertönen: »SIE! BLEIBEN SIE SOFORT STEHEN!«
Logan suchte den Raum ab - sie stand bei dem Förderband mit den gehäuteten und ausgenommenen Schafen, und ihr direkt gegenüber die Fleischerin. Das Messer blitzte auf, doch Jackie parierte den Hieb mit ihrem Schlagstock, und es landete scheppernd auf dem Metallboden.
Die Fleischerin machte einen Ausfallschritt und schleuderte einen ausgenommenen Kadaver gegen Jackie. Sie taumelte rückwärts gegen die Wand, rutschte auf dem blutverschmierten Boden aus und fiel hart auf den Hintern.
Eine kurze Pause, und dann zückte die Fleischerin einen Apparat, der wie ein Lichtschwert aussah, schraubte ihn auseinander und schob rasch eine kleine grüne Patrone herein, während Jackie sich mühsam aufrappelte.
Logan schrie: »ES IST EINE BOLZENPISTOLE!«
    Klick und das Ding war wieder zusammengesetzt.
    Er versuchte aufzuspringen, aber Faulds krallte sich im Todeskampf an seiner Jacke fest. Seine Lippen bewegten sich lautlos, er hatte die Augen weit aufgerissen und rang nach Luft. Die Fleischerin fuhr herum und zielte mit dem Bolzenschussapparat auf Jackies Kopf.
Alles schien sich in Zeitlupe abzuspielen: der Zylinder senkte sich herab; im Radio legten sie Tom Jones' »It's Not Unusual« auf; Jackie versuchte den Bolzenschussapparat mit den Händen abzuwehren und ihre Stirn zu schützen.
Die Mündung des Zylinders klatschte auf ihre rechte Handfläche, drückte sie auf die linke, und KRACK! der Schuss ging los. Jackie schrie. Hellrotes Blut spritzte
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