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Blut Und Knochen: Thriller

Blut Und Knochen: Thriller

Titel: Blut Und Knochen: Thriller
Autoren: Stuart MacBride
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Sperrholzplatten vernagelt. Die Tür sah aus, als wäre sie seit zwanzig Jahren nicht mehr angerührt worden - die Farbe im Lauf der Zeit von Wind und Wetter ausgebleicht und abgeplatzt, bis nur noch das graue Holz übrig war. Ein Stoß mit dem tragbaren Rammbock, und sie sprang nach innen auf. Die schwarz gekleideten Gestalten stürmten ins Haus. Heather war sich nicht sicher, wo das Geräusch herkam, doch der Fleischer hob den Kopf und starrte mit Seinen unsichtbaren, in den Tiefen Seiner Maske verborgenen Augen an die Decke. Sie nahm das Messer, das sie hinter dem Rücken verborgen hatte, rasch nach vorne und rammte es Ihm tief in den Bauch, bis zum Heft. Heißes Blut ergoss sich über ihre Hand und machte den Griff glitschig und klebrig zugleich, während sie die Klinge herauszog und noch einmal zustieß. Und noch einmal. Und noch einmal. Der Fleischer gab keinen Laut von sich. Drinnen sah es wüst aus. Staubwolken stiegen von dem vermoderten Teppich auf, als das Schusswaffenteam durch das Haus stürmte. Detective Constable Simon Rennie sprang mit einem Satz in den Raum, der wohl einmal das Wohnzimmer gewesen war. Im Schein der Taschenlampe, die an seiner Maschinenpistole befestigt war, tauchten einzelne Gegenstände aus dem Dunkel auf: ein vergammeltes Sofa, ein paar Sessel, die sich schon in ihre Einzelteile auflösten, ein Kamin voller Tonscherben, die vernagelten Fenster. Er vollführte das flinke Tänzchen, das sie ihm beim Schusswaffentraining beigebracht hatten - eine rasche Drehung um 360 Grad, mit der er alle vier Zimmerecken abdeckte, und dann noch eine Runde um die Möbel herum, während ein Kollege dieTür bewachte. »Gesichert!« Aus seinem Kopfhörer drangen Stimmen: »Obergeschoss ist gesichert.« »Küche: gesichert.« - »Bad: gesichert.«
Blieb nur noch der Keller.
An der Tür in der Küche, hinter der die Kellertreppe lag, stieß Rennie zu den anderen. Hier war es viel heller, dank der Spots an Alecs Fernsehkamera, die eine schimmelnde Tapete, einen halb vermoderten Tisch, eine Spüle mit braunen Flecken und einen welligen Linoleumboden erkennen ließen.
»Okay«, sagte die Truppführerin des Schusswaffenkommandos, »bei drei greifen wir an. Rennie, Caldwell: Sie gehen voran. Keine dummen Fehler, und niemand lässt sich erschießen, verstanden?«
»Jawohl, Ma'am.«
»Bei drei: Eins ... zwei ... « Der Fleischer sah auf Heathers Hand herab, die immer noch den Griff des Messers umklammerte, und hob dann den Blick zu ihren Augen. Tief in diesen leblosen Höhlen aus Gummi konnte Heather etwas aufblitzen sehen, als er den Kopf zur Seite neigte und sie anstarrte. Er trat vom Gitter zurück, stellte den Teller mit der Leber und den Zwiebeln so hin, dass sie ihn gut erreichen konnte, drehte sich um und ging. Er machte sich nicht die Mühe, die Tür abzuschließen. Heathers Beine gaben nach, und sie brach auf der Matratze zusammen, das Messer immer noch in der blutüberströmten Hand.
»Geht es dir gut, Schatz?«
Das Dunkel hatte sie auf die Probe gestellt.
Es hatte ihr aufgetragen, Ihn zu erstechen, und sie hatte es getan. Es hatte versprochen, dass sie sein Liebling sein würde ... es hatte es versprochen. »Ich meine nur, weil du schaust, als hättest du einen Geist gesehen.«
    Vielleicht stimmte etwas mit dem Messer nicht? Sie fuhr mit dem Daumen an der Schneide entlang, drückte gerade so fest darauf, dass die Haut geritzt wurde, und spürte keinen Schmerz. Noch fester drückte sie zu, bis die Klinge den Ballen durchschnitt und über den Knochen schabte. Ihr Blut mischte sich mit dem Seinen.
»Im Ernst, du solltest dich hinlegen.«
»Er kann nicht sterben ... Er ist ein Teil des Dunkels, Er ist ewig.«
»Ah ... « Duncan lächelte. »Hast du das auch schon rausgefunden, wie?«
Heather hielt ihren Daumen hoch und sah zu, wie das Blut aus der Schnittwunde sickerte. »Blut zu Blut.«
»Ich weiß, was du denkst, aber-«
»Jetzt bin ich ein Teil des Dunkels. Ich habe den Test bestanden.«
»Heather -«
Sie setzte sich die Spitze der Klinge auf den Bauch, direkt über dem Nabel.
»Komm schon, Schatz.« Duncan kniete sich vor sie. »Tu das nicht.«
»Blut zu Blut.« Sie holte tief Luft, schloss die Augen und senkte die Klinge in ihr Fleisch. Einmal. Zweimal. Dreimal. Sie stocherte in der Wunde herum, schlitzte sich den Bauch weit auf, bis die ganze Matratze dunkelrot glänzte.
»Das Messer ist nicht echt.« Noch
einmal, und noch einmal ...
Eine trockene Hand legte sich um ihre und hielt sie fest.
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