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Blut und Harz

Blut und Harz

Titel: Blut und Harz
Autoren: Timo Leibig
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soll sein sechstes entstehen. Was gelten da schon ein paar Euro für eine Putzfrau, die über die Firma läuft.« Elias schnaubte. »Und wenn sie nicht nur putzt!«
    Natalja musterte ihn erneut prüfend, während sich ihre Miene verdüsterte. »Auf was willst du jetzt schon wieder anspielen?«
    »Das soll heißen, dass sie hier nicht nur den Boden sauber macht, sondern auch was anderes saugt. Ich habe es nicht nur einmal mitbekommen, wie er es mit der Putzfrau trieb. Der alte Schlaumeier glaubt zwar immer besonders vorsichtig zu sein, aber ich bin kein kleines Kind mehr. Man braucht nur Augen und Ohren zu haben und einem entgehen die kleinen Details nicht. Die Blicke. Die kleinen Tätscheleien, wenn beide meinten, ich sehe nicht hin. Sie hielten mich immer für blöde, doch ich habe es oft genug mitbekommen, nur nie etwas gesagt. Wozu auch? Es ist seine Sache.«
    Natalja schwieg. Ihr erster Eindruck von Erik würde mittlerweile sicher so negativ ausfallen, dass Elias für einen kurzen Moment mit dem Gedanken spielte, einfach zu gehen. Er müsste nur die Taschen wieder packen, das Haus verlassen und mit dem nächsten Zug zurück nach Stuttgart fahren. Vielleicht hätte ich gar nicht mit ihr hierher kommen sollen, stellte er düster fest. Aber nun waren sie schon einmal da.
    »Ich hoffe, dir wird der Urlaub trotz alledem gefallen. Lass uns die Klamotten einräumen und die Betten beziehen. Dann haben wir später wenigstens keine Arbeit mehr.«
    Natalja widersprach nicht mehr. Gemeinsam gingen sie ans Werk. Nach einigen Minuten vernahm er wieder Nataljas Stimme. »Wie war das eigentlich nochmals mit eurem Deal ? Nicht dass ich später aus Versehen in irgendein Fettnäpfchen trete.«
    Der Deal. Das nächste leidige Thema. Hört der Mist denn eigentlich nie auf? Stiftete sein Vater sogar Unruhe, wenn er nicht mal anwesend war?
    »Da brauchst du dir keine Gedanken machen. An dem Deal ist nichts Besonderes dran.«
    »Nein? Ich dachte, dir ging das Geld aus und du musstest ihn um Unterstützung bitten? War es nicht so ähnlich.«
    Elias seufzte laut. Also schön. Wenn sie es unbedingt nochmals wissen wollte! »Ja. Nach meinem Biologiestudium fand ich keinen Job. Der Schwerpunkt Botanik ist einfach nicht gerade das beste Arbeitsfeld. Aber das brauche ich dir ja nicht zu erzählen. Wie dem auch sei, ich habe nichts bekommen. Als mir dann nach einem Jahr Jobsuche das Geld ausging, habe ich Erik schweren Herzens angepumpt. Er hat mir dann diesen Deal vorgeschlagen. Ich sollte noch ein Studium der Wirtschaftswissenschaften draufsetzen und danach in seiner Firma als Juniorchef anfangen. Dann würde er mich weiterhin finanziell unterstützen. Eigentlich wollte er das schon immer. Ich sollte in die Firma einsteigen. Aber als ich mich nach dem Abi für Biologie entschied, war sein Traum geplatzt. Ich glaube, im Nachhinein war er froh, dass ich keinen Job bekommen habe.«
    Natalja ergriff die frischen Kopfkissenbezüge, die ihr Freund ihr gerade reichte. »Aber ich bin froh, dass du Botanik studiert hast. Sonst hätten wir uns wohl nie kennen gelernt.«
    Elias lächelte dünn, überzog schweigend das letzte Kissen und ließ sich in die weiche Matratze fallen. Noch bevor er sich umdrehen konnte, spürte er Nataljas schlanken Körper an seinem Rücken. Mit sanfter Gewalt drehte er sich zu ihr und zog sie in seine Arme.
    »Hättest du damals Nein gesagt, dann würde ich heute in einem Urwald wohnen.«
    Natalja lachte herzhaft. Sie gab ihm einen dicken Kuss auf den Mund.
    »Das kann ich mir vorstellen. Sind wir froh, dass es nicht soweit kam. Du würdest wahrscheinlich mittlerweile im Lendenschurz an Schlingpflanzen durch die Wohnung schwingen. Ach Schatz … ich liebe dich.«
    Ihre Lippen berührten sich ein weiteres Mal. Dieses Mal länger und intensiver. Elias streichelte zärtlich über ihre blonden, glatten Haare.
    »Ich liebe dich auch.«
    Mehr gab es zwischen den beiden nicht zu sagen. Sie verstanden sich auch ohne Worte.
    Minuten vergingen.
    Kosenamen wurden ausgetauscht, Kleidungsstücke fielen zu Boden, das Bett knarrte leise. Mit einem weiteren »Ich liebe dich« drang Elias nach einer schier endlosen Zeit in sie ein. Wieder verstrichen die Minuten. Leises Stöhnen erfüllte den Raum, dazu mischte sich der Geruch von sanftem Schweiß. Ohne Hast steigerten die beiden gemeinsam ihr Tempo und führten sich gegenseitig weiter in Richtung Höhepunkt.
    Als Elias endlich seinen Samen mit lautem Stöhnen in ihr verströmte, schrie
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