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Blut für Blut: Thriller (German Edition)

Blut für Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Blut für Blut: Thriller (German Edition)
Autoren: Julie Hastrup
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Bastion. Pass auf, dass du nicht ausrutschst, durch den Regen in den letzten Tagen ist es da unten ziemlich matschig. Und mach dich darauf gefasst, dass die Leiche ziemlich übel zugerichtet ist. Ein Chaos aus Blut, Knochen, Gras und Erbrochenem.«
    Er verdrehte seine dunkelbraunen Augen, und Rebekka lächelte. Sie hatte in den letzten Monaten eng mit Reza zusammengearbeitet, und sein Hang, alles zu dramatisieren, war in der Mordkommission legendär. Er war offen, gesprächig und gestikulierte wild, aber trotz ihrer Unterschiedlichkeit hatte sie ein gutes Bauchgefühl. Er würde ein guter Partner werden, das wusste sie genau.
    Sie liefen den Wall entlang. Die Kriminaltechniker hatten das Gebiet weiter vorne in Felder aufgeteilt und arbeiteten sich methodisch von außen nach innen vor, während sie die diversen Spuren sicherten. Es würde nicht leicht werden, etwas zu finden, da es tagelang geregnet, um nicht zu sagen geschüttet hatte, doch man sollte nie nie sagen. Der Chef der Mordkommission, Henrik Brodersen, kam ihnen eilig entgegen. Er war groß und muskulös, und Rebekka begegnete über dem Mundschutz seinen charakteristischen grauen Augen. Er nickte ihnen ernst zu und reichte ihr einen Schutzanzug, in den sie schnell schlüpfte. Sie zog Mundschutz, Handschuhe und Überschuhe an und war bereit, den Fundort der Leiche zu betreten.
    »Sie liegt da unten.« Brodersen deutete den Abhang hinunter, und Rebekka trat einen Schritt vom Weg an den Rand des Walls und blickte hinunter. Gut zehn Meter tiefer, nahe dem Wallgraben, der die Festung umgab, konnte sie neben einem großen, professionellen Rasenmäher ein schwarzes Bündel ausmachen. Ein Rechtsmediziner stand über die Leiche gebeugt, und ein paar Techniker liefen vorsichtig durch das Gras und fotografierten die Fundstelle minutiös.
    »Tatort und Fundstelle sind nicht identisch. Wir sind sicher, dass das da der Tatort ist.« Brodersen zeigte auf ein Areal von gut fünf mal fünf Metern, das hinter einer alten Mühle versteckt lag. »Die Techniker haben ein paar Tropfen Blut auf der Kanone da gefunden, sie könnten von der Toten sein.«
    Rebekka sah sich die mannshohe Kanone an, die in einem kleinen Areal auf Kopfsteinpflaster montiert war. Am hinteren Ende der Kanone war einer der Steine gespalten, das obere Stück fehlte. Brodersen folgte ihrem Blick.
    »Wie du siehst, steht die alte Kanone auf einer Reihe von Pflastersteinen, von denen einer teilweise fehlt; das könnte die Tatwaffe sein, aber wir wissen natürlich noch nichts. Anschließend hat der Täter ihr vermutlich einen kräftigen Schubs gegeben, sodass sie den Hang hinuntergestürzt ist. Aber das ist nur eine Vermutung, wir müssen sehen, was die weiteren Untersuchungen ergeben.«
    »Wie kommen wir da runter?«, fragte Rebekka.
    »Durch diese Tore. Wir müssen durch das Kastell.«
    Sie verließen den Weg, und einer der Soldaten des Kastells deutete auf ein rotes Tor, das auf den Wallgraben hinausführte. Vorsichtig traten sie auf das frisch gemähte Gras und gingen schweigend weiter. Die Sonne schien, und auf der anderen Seite des Wallgrabens lag ein öffentlicher Spielplatz, auf dem ein paar kleine Kinder in seliger Unwissenheit, was einige Hundert Meter weiter vor sich ging, schaukelten. Sie kamen zu dem verlassenen Rasenmäher, der im hohen Gras stand.
    »Verdammt, der hat aber ganze Arbeit geleistet. Hier ist ja überall Blut.« Das grüne Blech des Rasenmähers war mit Blutspritzern übersät, die rotierenden Messer waren blutverschmiert, und hier und da sah man Knochensplitter. Rebekka wurde bei dem Anblick übel, und sie atmete tief durch.
    »Einer der Gärtner ist in die Leiche gefahren. Er heißt John-Erik Müller. Er hat einen Schock bekommen, als er gesehen hat, dass er eine Frau überfahren hat. Er hat geglaubt, dass er sie umgebracht hat. Wir werden ihn später verhören«, sagte Brodersen. Der Rechtsmediziner, ein dicker Mann mittleren Alters, an den Rebekka sich noch aus ihrer Praktikantenzeit erinnerte, kam ihnen entgegen. Er wischte sich mit einer behandschuhten Hand den Schweiß von der Stirn.
    »Es war Mord, daran besteht kein Zweifel. Sie hat einen so festen Schlag auf den Hinterkopf bekommen, dass sie eine Schädelfraktur hat. Darüber hinaus hat sie ein paar kräftige Schläge ins Gesicht und auf den Kopf bekommen. Und zwar so fest, dass mehrere Gesichtsknochen an einigen Stellen eingedrückt sind. Die verschiedenen Einkerbungen lassen darauf schließen, dass ein größerer,
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