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Blood Sun

Blood Sun

Titel: Blood Sun
Autoren: David Gilman
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Gordon sie über eine so weite Strecke hatte tragen können. Das Gelände war nach dem Erdbeben fast unpassierbar gewesen, die Hitze der Lavaströme hatte sich ins Unerträgliche gesteigert. Wie jemand unter diesen Umständen allein mithilfe kaum sichtbarer Tierpfade durch den dichten Dschungel gelangen konnte, blieb ein Rätsel. Aber Max Gordon hatte es geschafft und war vollkommen erschöpft bei den Dschungelkämpfern eingetroffen.
    Eine erstaunliche Leistung.
    Robert Ridgeway durfte Fergus Jackson keine genaue Auskunft geben, weder über die Ereignisse in Mittelamerika noch über Danny Maguires Tod in London. Er durfte ihm auch nicht berichten, dass man in einer Privatklinik die Leiche seines Agenten Keegan gefunden hatte. Sayid war zur Geheimhaltung verpflichtet worden und schwieg, um seine Mutter nicht in Gefahr zu bringen. Nur seinem besten Freund würde er später alles erzählen.
    Jahrelang hatten Wissenschaftler nach Organismen gesucht, mit denen man neue Krankheiten unter den Menschen verbreiten konnte. Pharmaunternehmen hatten Biosphärenreservate wie das in Mittelamerika eingerichtet, um die oft noch unbekannten Heilkräfte der dort heimischen Pflanzen zu erforschen. Jetzt gab es Hinweise darauf, dass eine unabhängig operierende Gruppe des internationalen Konzerns Zaragon bei der erwachsenen Bevölkerung der verbotenen Zone eine äußerst seltene Blutgruppe festgestellt hatte. Menschen mit diesem Blut trugen das Gegenmittel für einen genetisch modifizierten Krankheitserreger in sich, den skrupellose Wissenschaftler unter bewusster Verletzung des internationalen Abkommens zur Ächtung biologischer Kriegsführung entwickelt hatten. Wer sowohl den Erreger als auch das Gegenmittel besaß, konnte grenzenlose Macht ausüben.
    Nach der Auswertung von Cazaminds Dokumenten ordneten die Regierungen in den betroffenen Ländern die sofortige Schließung aller entsprechenden Labore an. Die CD in Cazaminds Koffer enthielt entsetzliche Filmaufnahmen von unbekannten Opfern, deren Leichen in der Privatklinik obduziert und anschließend verbrannt worden waren. Es mussten diese Bilder gewesen sein, schlussfolgerte Ridgeway, die Keegan auf den Monitoren gesehen hatte, bevor man ihn umbrachte.
    Wie viele Todesopfer es in den letzten Jahren gegeben hatte, ließ sich nicht genau ermitteln, doch aus Cazaminds Material konnte man ersehen, dass mindestens sechs Menschen mit unheilbaren, nicht identifizierbaren Krankheiten aus öffentlichen Krankenhäusern in die Privatklinik gebracht worden und dort gestorben waren. Die mutierten Bakterien entwickelten sich zu einem Wurm, der sein Opfer von innen auffraß.
    Die Ergebnisse der illegalen Forschung an den genmanipulierten Erregern veranlassten den britischen Gesundheitsminister zu der Aussage, in wenigen Jahren werde man einen Impfstoff entwickelt haben, mit dem bisher tödliche Krankheiten wie MRSA oder USA300 geheilt werden könnten.
    Beim MI6, bei der CIA, in den Regierungen von Großbritannien und Amerika, bei der amerikanischen Drogenbekämpfungsbehörde und in großen Konzernen traten hochrangige Personen stillschweigend von ihren Posten zurück. Von biologischer Kriegsführung war nirgends die Rede. Alles wurde unter den Teppich gekehrt. Aber die wirklich Mächtige n – für die Cazamind nur eine Marionette gewesen wa r – würde man niemals zu fassen bekommen. Selbst Cazamind hatte nicht gewusst, wer sie waren.
    Aus dem Abschlussbericht des MI5 ging hervor, dass eine Suchmannschaft die Leiche des Killers gefunden hatte. Zur Identifizierung hatte man die Tätowierung auf seinem Handgelenk nutzen können: Kunnia, Velvollisuus, Tahto.
    Die Kratzspuren an seinem Körper ließen nur einen Schluss zu: Der Mann hatte mit einem Jaguar gekämpft und den Kampf verloren.

27
    M ax’ Wunden heilten schnell und hinterließen nur ein paar schmale Narben auf seinem sonnengebräunten Körper. Der warme Ozean tat ihm gut. Er trat aus dem tiefblauen Wasser und ging über den Sandstrand.
    Ein Schlauchboot verließ den Kutter der US-Küstenwache, der weiter draußen vor Anker lag, und steuerte durch das Riff auf ihn zu.
    Die Sonne glitzerte auf Xaviers protzigem Armband, als er das Glas erhob, in dem ein kleines Papierschirmchen steckte.
    »Sie kommen, Chico .«
    »Das sehe ich«, sagte Max.
    »Vielleicht sollten wir hierbleiben, Cousin?« Max nahm den Drink, den Xavier ihm hinhielt. Ihre Handtücher lagen ausgebreitet unter den Palmen. »Die Marine kümmert sich um den Zimmerservice, wir
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