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Blood Sun

Blood Sun

Titel: Blood Sun
Autoren: David Gilman
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ihrem Weg lag.
    Max’ Ohren pochten. Sein Gehör kehrte zurück und mit ihm das unverkennbare Geräusch von Helikopterrotoren, die sich gerade zu drehen begannen. Aber Max war so erschöpft, dass ihm das fast egal war. Das Feuer fegte am Waldrand entlang, Rauch und Dreck wirbelten durch die Luft, es war wie das Ende der Welt.
    Riga rief Max über den Feuersturm hinweg zu: »Willst du dir den Mann schnappen, der deine Mutter elendig verrecken ließ? Dann steh auf!«
    Max konnte sich nicht bewegen. Er hatte keine Kraft mehr, er wollte nicht mehr kämpfen. Die Explosionen hatten ihn endgültig erledigt. Unter unsäglichen Schmerzen versuchte er sich zu erheben.
    Riga grinste. »Du weißt, dass du hier nicht mehr wegkommst, oder?«
    »Doch, wenn Sie mich nicht daran hindern.«
    »Du gibst wohl nie auf, was? Gut so. Es ist nämlich noch nicht vorbei. Du brauchst eine Waffe. Fang!« Er warf Max die Machete zu.
    »Ich will ihn, du willst ihn. Und er ist hier«, sagte Riga.
    Der Mörder streckte die Hand aus, um ihm aufzuhelfen. Max schlug sie weg und erhob sich schwankend. Er musste das zu Ende führen.
    »Jetzt werden wir es ihm heimzahlen!«, sagte Riga und lief los.

26
    C azaminds Pilot beobachtete nervös, wohin der ständig wechselnde Wind die Flammen trieb. Zwei muskulöse Bodyguards aus Osteuropa verstauten die letzten vier Kisten mit Proben im Laderaum des Hubschraubers. Sie gehörten zu Cazaminds Leuten und waren hier, um ihn zu beschützen, falls noch mächtigere Männer als er an seiner Fähigkeit zweifeln sollten, die Dinge unter Kontrolle zu behalten.
    Cazamind hatte keine Ahnung, ob Max Gordon die alte Maya-Stätte erreicht hatte oder im Dschungel ums Leben gekommen war. Aber er hatte allen Grund, vorsichtig zu sein. Riga lief immer noch irgendwo dort draußen herum. Dieser Mann und der Junge hatten Cazaminds Leben vollkommen durcheinandergebracht.
    Cazamind hatte den Gangstern aus der Stadt der verlorenen Seelen befohlen, das Gebiet zu sichern, und ihnen sehr viel Geld dafür versprochen, jeden zu töten, der die Nachschubwege zu unterbrechen versuchte.
    Wie er hörte, war das Feuergefecht inzwischen zu vereinzelten Schüssen abgeflaut. Aber wer waren die Angreifer? Und wer hatte den Kampf gewonnen?
    Die kleinste Sicherheitslücke, allein die Möglichkeit einer solchen Lücke, verlangte den sofortigen Abbruch der Operation, und genau das war Cazamind von seinen Auftraggebern befohlen worden. Doch die gesichtslosen Drahtzieher saßen nicht selbst schweißgebadet in diesem wackelnden Hubschrauber, während um sie herum ein Inferno tobte. Cazamind wusste, dass andere in seinen privaten Unterlagen herumschnüffelten, während er die Blutfläschchen aus dem Dschungellabor in Sicherheit brachte. Sie wollten sich davon überzeugen, dass er keine Kopien der Informationen gemacht hatte, die mindestens so explosiv waren wie der riesige Baum, der eben in die Luft geflogen war.
    Der Pilot schrie die Männer an, sie sollten sich verdammt noch mal beeilen, weil sie von hier verschwinden müssten. Und zwar sofort!
    Cazamind hatte seinen schmalen Aktenkoffer, der kaum größer als ein Laptop war, mit einer Handschelle an seinem Arm festgemacht. In ihm befanden sich Papiere mit Zahlen und Fakten und die handgeschriebene Analyse einer Computer-CD mit einer Auflistung aller Personen, die seines Wissens an der Verschwörung beteiligt waren. Es hatte keinen Sinn, solche Fakten in elektronischen Datenbanken zu verstecken, denn dort würde man sie sofort finden. Selbst wenn seine Auftraggeber nur den Verdacht hatten, dass ihr loyaler Diener sich abgesichert hatte, würde er am Leben bleiben, solange sie nicht an sein Material herankamen. Er drückte den Koffer an seine Brust.
    Wieder ließ eine Explosion Cazamind zusammenzucken. Die Sprengladungen waren aufgrund der unerwarteten Vulkanaktivität zu früh hochgegangen und jetzt schien die ganze Welt in Flammen zu stehen. Der Hubschrauber war in einer der Höhlen versteckt gewesen. Als man ihn zum Starten auf das Plateau brachte, bebte die Erde bereits und drohte, sie in das brodelnde Tal hinabzuschleudern.
    Cazamind wischte sich den Schweiß aus dem Gesicht. Die Laderaumluke wurde zugeschlagen, die Männer stiegen in den Helikopter. Gleich war er in Sicherheit.
    Doch dann sah er sie.
    Wie Wesen aus der Unterwelt rannten zwei völlig verdreckte Gestalten über das Plateau. In einem der beiden erkannte er Riga wieder. Der andere war ein Junge. Im flackernden Flammenlicht wirkte er
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