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Blood Romance 04 - Ruf der Ewigkeit

Blood Romance 04 - Ruf der Ewigkeit

Titel: Blood Romance 04 - Ruf der Ewigkeit
Autoren: Alice Moon
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behauptet, um Sarah ruhigzustellen? Verdammt, wie lange ging das schon so? Anscheinend war es Laura Eastwood zu unbequem gewesen, ihrer eigenen Tochter die Wahrheit zu sagen.
    Sarah stiegen Tränen in die Augen und die Straße vor ihr verschwamm. Wütend wischte sie sich übers Gesicht. Tom Keith war ihrer Mom anscheinend wichtiger als sie. Aber nun brauchte Laura Eastwood kein schlechtes Gewissen mehr zu haben, wenn sie sich mit ihm traf. Ab heute musste sie sich keine Ausreden mehr zurechtlegen oder Angst vor ihrer komplizierten Tochter haben, die ihr das Leben unnötig schwer machte. Sarah würde verschwinden, weit weg, so wie Dustin es sich ohnehin gewünscht hatte.
    Run, run, run away, lost, lost, lost my mind.
    Want you to stay, want you to be my prize ...
    Sarah hieb mit den Fäusten auf das Lenkrad ein. Wie dumm war sie nur gewesen. Sie hatte sich die ganze Zeit über um ihre Mom gesorgt, hatte angenommen, es würde ihr das Herz brechen, wenn sie einfach so verschwand. Sie drehte die Musik auf volle Lautstärke.
    I was feeling sad, can’t help looking back.
    Highways flew by. Run, run, run away, no sense of time ...
    Sie trat das Gaspedal durch und fuhr noch schneller. Sie musste sich beeilen. Bestimmt packte ihre Mom schon ihre Koffer, um nach Hause zu fahren und mit ihrer Tochter zu reden. Immer nur reden, reden, reden. Sarah hatte diese ewigen Gespräche so satt! »Was bringen die schon?«, schrie Sarah gegen die Musik an. »Was bringen diese verdammten Worte? Nichts, sie verändern überhaupt nichts!« Nein, sie wollte nicht mehr reden, sie hatte die Schnauze voll.
    Wenn Laura Eastwood aufkreuzte, würde Sarah bereits ihre Sachen gepackt haben und fort sein. Zum Glück hatten Handy und Haustürschlüssel noch im Auto gelegen und steckten nicht in der Tasche, die sie vor lauter Schreck im Hotel hatte liegen lassen. Das war das Wichtigste. Jetzt brauchte sie nur noch genügend Bargeld und ein paar Reserveklamotten. Niemand würde es bemerken, wenn sie nach Rapids zurückkehrte. Sie würde keine halbe Stunde brauchen und dann schon wieder auf dem Highway sein. Irgendwohin ... Das Ziel spielte keine Rolle.
    »Ich würde dir gerne den neuen Brief vorlesen, den ich an George geschrieben habe.« Jonathan holte ein unverschlossenes Kuvert aus seiner Hosentasche und blickte May fragend an.
    Sie nickte erstaunt und ließ sich wieder auf den alten Stuhl fallen, an den sie noch vor weniger als einer Stunde gefesselt gewesen war. Jonathan hingegen setzte sich nicht, sondern lief weiterhin unruhig in dem kleinen Kellerzimmer auf und ab. Dabei fischte er zwei mehrfach gefaltete Papierbögen aus dem Umschlag. May konnte erkennen, dass sie mit winzigen Buchstaben eng beschrieben waren. Jonathan strich das Papier glatt und räusperte sich.
    Mein lieber Freund!
    Es ist lange her, seit ich Dir das letzte Mal geschrieben habe. Dies liegt mit Sicherheit daran, dass ich Deinem Ratschlag damals nicht gefolgt, sondern auch nach meinem Umzug nach Rapids weiterhin mit Emilia in Kontakt geblieben bin. Ich habe es einfach nicht geschafft, sie von mir zu weisen, denn ein Teil von mir fühlte sich nach wie vor für sie verantwortlich. Vielleicht hatte ich aber auch einfach nur Angst vor ihrer Reaktion, ich weiß es nicht.
    Seit einiger Zeit hat sich jedoch vieles für mich verändert. Der Grund dafür ist ein Mädchen. Ihr Name ist Sarah. Ich hatte beinahe vergessen, wie es ist, einem so warmherzigen und gefühlvollen Menschen nahe sein zu dürfen. Ich habe mich wacher und lebendiger gefühlt als jemals zuvor in den vergangenen Jahren. Sarah hat meinem Dasein wieder einen Sinn gegeben. Sie braucht jemanden, der auf sie aufpasst, der ihr zur Seite steht und sie vor allem Übel dieser Welt beschützt. Ich wollte dieser Jemand sein und dachte, nun würde endlich alles gut. Ich glaubte, ich könnte Emilia mit Sarahs Hilfe vergessen und mein eigenes Schicksal in die Hand nehmen - genauso, wie Du es mir schon vor langer Zeit geraten hattest. Doch es kam anders ...
    Ausgerechnet er hat meinen Weg gekreuzt und ebenfalls ein Auge auf Sarah geworfen. Du weißt, von wem ich spreche. Von Dustin. Er hat sich seit damals kein bisschen verändert. Er gaukelt Sarah auf verlogene und raffinierte Weise Liebe vor, wie er es einst bei Emilia getan hat. Sarah ist so unerfahren und mitfühlend, dass sie sich von seiner geheimnisvollen Geschichte und seinen schönen Worten vereinnahmen lässt. Er nutzt ihre Gutgläubigkeit aus, lockt sie in sein dunkles
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