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Blood Lily Chronicles 02 - Zerrissen

Blood Lily Chronicles 02 - Zerrissen

Titel: Blood Lily Chronicles 02 - Zerrissen
Autoren: Julie Kenner
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Dämonenherrn diente?
    »Überwältigend, nicht wahr?«, sagte Johnson. »Die Macht in deinen Fingerkuppen. Der Zusammenhalt.«
    »Leck mich.«
    Er lachte. »Nicht mich solltest du hassen, Süße! Ich bin nicht derjenige, der dir das eingebrockt hat, der dich durch einen Trick dazu verleitet hat, dich für eine Seite zu entscheiden.«
    Hass stieg in mir hoch, und mit dem Hass entstand vor meinem geistigen Auge das Bild eines Mannes. »Clarence.«
    »Tja, heute ist dein Glückstag!«, grinste Johnson. »Denn ich werde dir ein kleines Geheimnis verraten: Ich hasse ihn ebenfalls.«
    »Clarence arbeitet für Penemue!« Deacon sprach den Albtraum aus, der mir durch den Kopf schoss. »Natürlich! Das ist es!«
    »Dafür hat sich unser kleiner Dämonenjunge hier aber einen anerkennenden Klaps verdient!« Johnson lachte höhnisch auf und erntete ein tiefes Knurren von Deacon.
    Ich drehte mich zu Deacon um. »Clarence arbeitet für den Kerl, der den Oris Clef erfunden hat? Und dieser Penemue hält nicht viel von Kokbiel, wenn ich das richtig sehe?«
    »Kokbiel und Penemue sind praktisch seit Anbeginn der Zeit Todfeinde«, bestätigte Deacon.
    »Und Penemue will seinen Schlüssel wiederhaben«, fügte ich hinzu. »Und das heißt, dass Clarence auch auf der Suche nach diesem Oris Clef ist.«
    »Schlaues Mädchen!«, kam es von Johnson.
    »Aber wenn das alles so ist, warum haben sie mich nicht gleich von Anfang an auf den Oris Clef angesetzt?«
    »Erst musste die Gefahr beseitigt werden«, antwortete Johnson. »Dieser Hurensohn von Priester wollte die letzte noch offene Pforte verschließen, und wenn zum Zeitpunkt der Konvergenz sämtliche Pforten versiegelt sind, können die Reiter der Apokalypse nicht überwechseln.« Er zuckte mit den Schultern. »Eine Pforte ist besser als gar keine.«
    Mein Magen rebellierte; ich fürchtete schon, ich müsste mich übergeben. So nah! Die Kräfte des Guten waren so nah dran gewesen, das Dunkel auszuschließen - und ich hatte mal eben so alles verhunzt.
    »Was noch dazu kommt: Sie mussten sicher sein, dass du dich ihrer Seite anschließt. Und was wäre dazu besser geeignet, als dich mit einem so einfachen Auftrag zu betrauen? Einen alten menschlichen Priester zu töten, das ist keine Herausforderung, nicht die geringste. Und jetzt gibt es keinen Weg zurück. Der Himmel steht für dich schon lange nicht mehr zur Debatte, das ist dir doch klar, oder?«
    Ich umklammerte Deacons Hand. »Das glaube ich dir nicht, niemals!«, log ich. »Nie und nimmer!« Aber so wahr mir Gott helfe, ich glaubte ihm. Immerhin konnte ich das Böse in mir spüren.
    »Er lügt«, mischte sich Deacon ein. »Er ist der geborene Lügner. Sonst nichts. Eine Lüge auf Beinen. Nicht mal der Körper ist sein eigener.«
    »Aber deiner schon?«, erwiderte Johnson. »In wie vielen Körpern hast du denn im Lauf deiner Existenz schon gesteckt? Wie viele Leben hast du beiseitegewischt, weil du versessen warst auf ihre Fleischeshülle?«
    Deacon riss seine Hand los und marschierte auf Johnson zu. »Dir mache ich den Garaus«, sagte er mit gefährlich leiser Stimme. »Bevor diese Geschichte vorüber ist, wirst du brennen und dich dann in Luft auflösen.« Weder wurde Deacon laut, noch änderte sich sein Tonfall, doch aus jedem Wort troff Tod und Zerstörung. Ich sah in den mir nur zu vertrauten Augen Furcht aufflackern und hätte am liebsten applaudiert. Denn er hatte Eindruck hinterlassen. Deacon hatte tatsächlich der Kreatur Angst eingejagt, die ich am meisten von allen hasste.
    »Große Klappe, nichts dahinter«, höhnte Johnson. »Solange ich in diesem Körper stecke, bin ich in Sicherheit.« Und dann, zu mir gewandt: »Vielleicht aber auch nicht. Was glaubst du, Zuckerpuppe? Würde er dich verraten, um seine Rache zu bekommen? Würde er deine Schwester töten, wenn er der Meinung wäre, damit würde er auch mich erledigen?«
    »Es reicht!«, rief ich unwirsch. »Du hast dir die Falsche ausgesucht. Denn ich werde nicht noch einmal für diesen Abschaum arbeiten. Dein Oris Clef bleibt verschollen, und ich mache dieses Schwein kalt. Clarence wird dran glauben, dafür sorge ich. Noch heute.«
    Rose hob in gespielter Überraschung die Augenbrauen. »In dem Moment, wo du das tust, stirbt auch deine Schwester. Also triff deine Entscheidung, Lily! Aber überlege sie dir gut.«
    »Völliger Blödsinn!«, widersprach ich. »Du hasst ihn doch auch. Was interessiert es dich dann, ob er stirbt? Such dir deine verdammten Schlüsselteile
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