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Blond wie die Suende

Blond wie die Suende

Titel: Blond wie die Suende
Autoren: Barbara McCauley
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Buchhalter, der eine so große Summe veruntreut hat und somit ein Motiv hätte, hat längst Selbstmord begangen. Ich muss mir alles noch einmal viel genauer ansehen. Möchtest deinen Kaffee mit Milch?”
    Er schüttelte müde den Kopf, setzte sich an den Tisch und schloss die Augen, als hätte er Schmerzen.
    „Peter, was hast du?” Cara stellte ihm die Tasse hin und setzte sich zu ihm. „Ist dir nicht gut?”
    Er lachte trocken auf. „Weißt du, warum ich heute Morgen hier bin?” Er schaute sie an und fasste nach ihrer Hand. „Um dir einen Heiratsantrag zu machen.”
    „Einen Heiratsantrag?” Sie mochte es kaum glauben. „Peter, ich … ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll. Ich kann nicht…”
    „Ich verstehe. Natürlich verstehe ich dich. Aber selbst nach dem, wie du Killian angesehen hast, habe ich mir Hoffnungen gemacht.” Seufzend ließ sie seine Hand los. „Ein verzweifelter Mann denkt und tut unsinnige Dinge, Cara. Es wäre alles bloß so viel einfacher gewesen. Wir hätten alles haben können.”
    Der Ausdruck seiner Augen war eigenartig leer. Ihr kroch ein eisiger Schauer über den Rücken. „Wovon sprichst du?” fragte sie. „Und wieso bist du verzweifelt?”
    „Ich hatte ein sehr großes Vermögen”, begann Peter. „Aber ich hatte nicht so viel Glück mit meinem Geld wie Margaret. Bei allen Investitionen habe ich am Ende nur Verlust gemacht. Und im Spiel hatte ich auch kein Glück.”
    „Du spielst?” wiederholte sie ungläubig.
    Er nahm seine Brille ab und rieb sich die Augen. „Vor vier Jahren habe ich zum Spaß damit angefangen. Ich wollte ein bisschen Aufregung in meinem Leben haben. Zuerst war ich auch ziemlich gut. Bis vor ein paar Jahren, da bin ich an die falschen Leute ge raten und habe mich auf die verkehrten Spiele eingelassen. Der größte Teil meines Vermögens ist weg, und die Leute, mit denen ich es zu tun hatte, haben keine Schuldscheine angenommen. Sie wollten Bargeld sehen, hohe Summen.”
    Du lieber Himmel, er ist es gewesen, dachte sie erschrocken. „Du hast das Geld veruntreut.”
    Er bejahte und setzte seine Brille wieder auf. „Ich war mir sicher, ich könnte es ersetzen, ehe es jemand entdecken würde. Aber dann hat mich der Buchhalter angesprochen und wollte es Margaret sagen. Das konnte ich nicht riskieren, verstehst du?”
    Er fasste nach ihrer Hand und drückte sie so heftig, dass es schmerzte. „Das konnte ich doch nicht.”
    „Er hat sich nicht das Leben genommen”, flüsterte sie. „Du hast ihn umgebracht.”
    „Ich bin kein Mörder”, erklärte Peter. „Aber für Geld kann man alles kaufen.” Er blickte sie beschwörend an. „Das ist allein Margarets Schuld, verstehst du? Wenn sie nicht ihr Testament geändert und dich mit bedacht hätte, wäre ich nicht gezwungen gewesen, zu solch extremen Mitteln zu greifen.”
    Er ist verrückt, dachte Cara erschrocken. „Du irrst dich, Peter. Margaret würde mir niemals etwas hinterlassen. Sie weiß, dass ich es nicht annehmen würde.”
    „Das sagst du jetzt.” Peters Gesichtsausdruck verhärtete sich, sein Blick wurde kalt. „Du hättest es genommen. Wenn jemand Geld bekommt, will er immer mehr. Nie ist es genug.
    Und jetzt, wo du Killian gefunden hast, wird sie ihr Testament wieder ändern und ihm meinen Anteil geben. Ich werde keinen Heller zu sehen bekommen.”
    „Peter, hör mir zu”, bat sie und ignorierte den Schmerz, den er mit seinem Griff um ihre Hand erzeugte. „Wir müssen zur Polizei gehen. Wir werden Hilfe für dich bekommen.”
    Plötzlich ließ er sie los. „Dazu ist es zu spät. Wenn du bei deinen Nachforschungen genauer hingesehen hättest, hättest du ge merkt, dass ich es war, der Margarets Geld veruntreut hatte. Ich fürchte, es wird noch einen Selbstmord geben - eine enttäuschte Geliebte, die sich aus Kummer umbringt. Und Margaret wird so betroffen sein, dass sie unglücklicherweise eine Überdosis von ihrer Medizin nimmt.” Peter seufzte schwer und stand auf. „Falls es dich tröstet, um Killian brauche ich mich nicht zu kümmern. Margaret wird nicht die Zeit haben, ihr Testament zu ändern.”
    „Du warst das”, flüsterte Cara. „Mein Wagen, der Einbruchsversuch und die Explosion im Haus. Du warst das.”
    „Nein.” Peter ging zur Tür und öffnete sie. „Ich nicht.”
    Ein Mann und eine Frau kamen herein. Die beiden kannte sie doch. Das Ehepaar, das seine Flitterwochen in Wolf River verbrachte … Sie überlegte … Bob und Pamela Winters. Aber was wollten
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