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Blond wie die Suende

Blond wie die Suende

Titel: Blond wie die Suende
Autoren: Barbara McCauley
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schaute sie ihn an und streckte ihre Hand aus. „Keine Großmutter soll auf ihr Enkelkind verzichten müssen. Die Hälfte meines Besitzes wird in die Killian-Shawnessy-Stiftung fließen. Wenn ich nur eine Familie damit zusammenhalten kann, dann war es jeden Dollar wert.”
    Killians Gedanken überschlugen sich. „Margaret, weiß jemand von deinem Vorhaben?”, fragte er behutsam.
    „Nein. Ich warte darauf, dass meine Anwälte mir die entsprechenden Unterlagen bringen, dann werde ich die Gründung der Stiftung auf einer Feier verkünden.”
    Das würde auf jeden Fall eine Überraschung geben, aber Killian bezweifelte, dass Peter es als einen Grund zum Feiern betrachten würde.
    Hastig griff er nach dem Telefon und wählte erneut Caras Nummer. Doch wieder nahm sie nicht den Hörer ab. „Gut, ich komme zu dir”, sagte er. „Geh nicht an die Tür, bevor ich nicht da bin, und lass niemanden rein.” Er legte auf, aber weil er Margaret keine Angst machen wollte, riss er sich zusammen und wählte scheinbar gelassen Gabes Handynummer.
    Caras Bruder meldete sich nach dem ersten Läuten.
    „Ist Cara noch in ihrer Wohnung?” fragte Killian.
    „Ja”, antwortete Gabe. „Es sieht alles ruhig aus.”
    „Ich bin gleich da.” Killian legte auf und nahm die Wagenschlüssel an sich.
    „Was ist los?” fragte Margaret. „Mit wem hast du da gesprochen?”
    Obwohl er es eilig hatte, fasste er seine Großmutter beim Arm und drückte ihr zu beider Überraschung einen Kuss auf die Wange. „Wenn ich zurückkomme, müssen wir unbedingt über ein paar Dinge reden.”
    Er wandte sich zur Tür, hielt dort inne und fragte: „Hast du ein Handy?”
    „Wie, du hast keins?” Sie runzelte die Stirn. „Ich dachte, du stellst sie her.”
    „Darüber müssen wir nachher auch reden. Hast du eins?”
    „Ja. Killian, was immer du vorhast, versprichst du mir, vorsichtig zu sein, ja?”
    „Ich verspreche es”, sagte er und das war keine Floskel.
    Geduscht und umgezogen kam Cara aus dem Bad. Sie fühlte sich fast wieder wie ein Mensch.
    Ob sie allerdings mit den dunklen Ringen unter den geröteten Augen auch schon so aussah, wusste sie nicht. Aber in den vergangenen vierundzwanzig Stunden hatte sie nicht nur ihre Dateien am Computer durchsucht, sondern auch ein paar Tränen vergossen.
    Zum Teufel mit dir, Killian Shawnessy! dachte sie. Dass du mich zum Heulen gebracht hast, verzeihe ich dir nie.

    Es waren allein sechs Nachrichten von ihm auf Band. Feige wie sie war, hatte sie sich vorgenommen, nicht eine davon zu beachten.
    Vor vierundzwanzig Stunden noch hatten sie sich in ihrem Bett geliebt. Allein wenn sie daran dachte, wie sich seine Hände auf ihrer Haut angefühlt hatten, begann ihr Herz zu jagen.
    Aber es war nicht genug gewesen. Sie hatte sich so viel mehr von Killian gewünscht und würde ihn niemals vergessen können.
    Aber das war jetzt Vergangenheit und sie musste nach vorn blicken. Als Erstes würde sie sich deshalb einen starken Kaffee kochen.
    . Sie war schon auf dem Weg zur Küche, als es an ihrer Tür klopfte. Das konnte doch nicht Killian sein. Er musste sich jetzt längst auf dem Weg zum Flughafen befinden. Es sei denn …
    Ihre Knie zitterten, als sie zur Tür ging und durch den Spion schaute.
    Enttäuscht sank sie in sich zusammen. Es war Peter.
    Sie holte tief Luft, rang sich ein Lächeln ab und öffnete die Tür. „Guten Morgen.” Mehr Begeisterung brachte sie nicht auf.
    „Guten Morgen.” Er betrachtete sie prüfend. „Du siehst ein wenig schlecht aus. Ist irgend etwas?”
    „Es war eine lange Nacht”, erwiderte sie wahrheitsgemäß. „Komm herein, ich koche mir gerade Kaffee.” Sie machte die Tür hinter ihm zu und ging in die Küche hinüber. „Möchtest du auch eine Tasse?”
    „Gern.” Er schaute sich im Wohnzimmer um und bemerkte die Unterlagen, die sie auf dem Sofa und dem Beistelltisch ausgebreitet hatte. „Was ist denn das?”
    Sie überlegte, ob sie es ihm sagen sollte. Doch heute Morgen konnte sie einen Zuhörer brauchen. Und solange wie sie erzählte, musste sie nicht an Killian denken. Deshalb schilderte sie Peter kurz, was sich in Wolf River ereignet hatte.
    Peter hörte ihr aufmerksam zu und presste die Lippen fest aufeinander. „Und du hast keine Ahnung, wer versucht, dich umzubringen?” fragte er, als sie geendet hatte.
    „Noch nicht.” Der Duft des frisch aufgebrühten Kaffees munterte sie auf. „Diejenigen, die am ehesten in Frage kommen, sit zen im Gefängnis, und Margarets
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