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Blockade

Blockade

Titel: Blockade
Autoren: B. N. Ball
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Wahrheit hinter dieser knappen Meldung erkannte: Männer würden bereitwillig in den Tod gehen, während sie nur mit einer Notausrüstung an den glühenden Spiralen arbeiteten. Er konnte ihnen nicht sagen, sie sollten aufhören, obwohl in höchstens drei oder vier Sekunden die vereinigten Flotten sie erreicht haben würden.
    Der Flottenadmiral hatte auf die Reserveflotte gewartet, ehe er vorrückte, um dem Sternenbrecher den Rest zu geben. Stets vorsichtig, erinnerte sich der Kapitän der Kampfabteilung. Gründlich.
    »Aufstellung hinter dem Sternenbrecher nehmen!« befahl der Admiral.
    Es kam keine Bestätigung, doch das beunruhigte ihn nicht; der Erste Offizier überlegte, ob er eine Bemerkung machen sollte, besann sich aber eines Besseren.
    »Es dauert nicht mehr lange, Vorsitzender«, versicherte ihm der Admiral. »Dies ist das Ende.«
    Salkind ignorierte ihn, und der Admiral wußte, er würde nie Direktor werden. Er hoffte, daß er wenigstens seinen Kopf behalten würde.
    »Keine Bestätigung von der Plutoflotte«, meldete der Nachrichtenoffizier.
    »Aufstellung hinter dem Sternenbrecher nehmen!« befahl der Admiral scharf.
    An Bord des Sternenbrechers fühlte der Kampfkapitän Hoffnung in sich aufsteigen. Noch ein paar Sekunden mehr.
    »Keine Bestätigung!« meldete der Nachrichtenoffizier.
    »Außer Kurs!« schrie der erste Offizier.
    »Sie halten auf uns zu!«
    Salkind hatte gesehen, in welcher Formation die Reserveflotte sich ihnen näherte.
    »Was im Namen der Hölle tun Sie?« brüllte der Admiral.
    »Sie halten tatsächlich direkt auf uns zu!« sagte der Erste Offizier ungläubig.
    »Meuterei!« brüllte der Admiral, rot vor Zorn.
    »Auf den Sternenbrecher feuern!« schrie der Vorsitzende, der erkannte, welch überragende Bedeutung die Zerstörung des Großkampfschiffes hatte.
    Der Admiral ignorierte ihn. »Alle Einheiten«, schrie er. »Unabhängiges Handeln. Ziel: Plutoflotte. Das ist Meuterei!« Jeder Gedanke, den Sternenbrecher zu erledigen, war in seinem Hirn ausgelöscht durch das Entsetzen, das er verspürte, als die eigenen Schiffe auf ihn zusteuerten.
    »Sofort auf den Sternenbrecher feuern!« sagte Salkind verzweifelt. »Jetzt!« schrie er und richtete seine Sprengpistole auf die Offiziere auf der Brücke.
    »Meuterei!« wiederholte der Admiral, und seine Augen traten aus den Höhlen, als er auf dem Schlachtschirm sehen mußte, daß die Plutoschiffe einen Kreuzer zerstört hatten. Er fiel vornüber, als der Vorsitzende ihn niederschoß.
    Auf der Brücke brach die Hölle los, als die führerlosen Offiziere ziellos hin und her rannten, um den Verlauf der Schlacht zu verfolgen. Salkind hatte Schaum vor dem Mund; er schoß sie nieder, als sie sich zerstreuten.
    Dann schob sich der Sternenbrecher in dieses Inferno hinein, ein Tyrannosaurus rex unter kleineren Räubern, und sein Sonnengeschütz lieferte wiederum das Leitmotiv in dem verschlungenen chaotischen Schauspiel von Licht über den Abgründen des Raumes.
    Auch der Kreuzer der Kampfabteilung griff wieder in den Kampf ein, stürzte sich wütend auf die Plaghauptschiffe und überlebte es erstaunlicherweise erneut. Doch es war der Schock über den Verrat der Plutoflotte, der den Plagleuten den Mut nahm. Ein Schiff nach dem anderen versuchte, den titanischen Sonnenexplosionen des Sternenbrechers zu entrinnen, doch immer schossen die Plutoschiffe nach vorn, um den Deserteuren den Weg abzuschneiden. Die Plagschiffe lösten sich eins nach dem anderen in kochende Gase auf oder wurden schwer beschädigt und zerstört zurückgelassen; als Kampfeinheit fiel die Große Flotte rapide auseinander.
    Das Ende war da, als Plag I abdrehte und sein wirres Zeug redender Kommandant, der Vorsitzende des Direktoriums, mit blutigem Schaum vor dem Mund sein Leben verröchelte, nachdem die Mannschaft des Schiffes ihn niedergemetzelt hatte.
    Doch der Kampfkapitän hatte das große Schlachtschiff davonsegeln sehen.
    Das riesige Sonnengeschütz loderte noch einmal mit maximaler Kraft auf und verbrannte das Plagschiff, seinen toten Admiral, seine meuternde Mannschaft und den sterbenden, wahnsinnigen Salkind. Schiffe versuchten, sich zu ergeben, doch da bis jetzt nicht einmal ein Verfahren für eine Kapitulation im Raum ausgearbeitet worden war, verbrannten sie zusammen mit denjenigen, die sich dafür entschieden, weiterzukämpfen.
    Für den Sieg wurde ein hoher Preis gezahlt.
    Von der venusischen Flotte blieben allein der Sternenbrecher und der Kreuzer der Kampfabteilung
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