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Blinde Verführung (German Edition)

Blinde Verführung (German Edition)

Titel: Blinde Verführung (German Edition)
Autoren: Romana Grimm
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war er normalerweise nicht der Typ für so etwas. Außer ihnen waren allerdings noch mehr Leute da, die Marlene nicht kannte, und alle drängten auf Patrick ein. Hilflos konnte sie nur zusehen, wie sie ihn in ihre Mitte holten und mit Aufmerksamkeit überschütteten.
    „Ich habe auch noch mal versucht , es ihnen auszureden“, kommentierte Heidi an ihrer Seite, „aber da war nichts zu machen.“
    „Danke, das weiß er bestimmt zu schätzen.“ Suchend sah Marlene sich um. „Wo ist denn Ethan?“
    „In London. Er ist die ganze nächste Woche auf Geschäftsreise dort. Ich glaube, er ist ganz froh, dass Patrick sich für das hier nicht an ihm rächen wird.“
    „Oje. Und was machen wir jetzt? Er wollte doch nur seine Ruhe haben.“
    Heidi sah sie ungläubig an. „Er ist dein Kerl, rette du ihn! Ich kann nicht fassen, dass ich dir das sagen muss.“
    Marlene fühlte unwillkommene Hitze in ihre Wangen steigen. „Wir kennen uns seit kaum drei Monaten, ich kann doch nicht einfach alle rausschmeißen. Keiner von seinen anderen Freunden kennt mich, die zeigen mir doch einen Vogel.“
    „Ich an deiner Stelle würde es tun.“ Heidi blies sich eine Locke aus der Stirn. „Irgendwer muss ihn ja retten, oder?“
    Unglücklich betrachtete Marlene die feiernden, fröhlichen Leute. Wenn es nur Patricks engster Kreis gewesen wäre, hätte sie es nicht so schlimm gefunden, aber dieser Massenauflauf war zu viel des Guten. „Ich gebe ihnen eine Stunde“, meinte sie schlussendlich. „Ich wollte sowieso noch mit Marco und Phil reden.“
    „Okay. Wenn du mich brauchst, findest du mich an der Bar.“ Heidi zwinkerte und machte den Weg für die Inquisition frei.
    Zu ihrer Ehrenrettung machten die beiden Männer keine Anstalten ihr auszuweichen, sondern zogen sich mit einem Bier bewaffnet mit ihr in die Küche zurück.
    „Bist du immer noch sauer auf uns?“, fragte Phil. Seine leicht geduckte Haltung wäre bei einem Mann seiner riesenhaften Statur lächerlich rübergekommen, hätte er nicht wirklich miserabel ausgesehen.
    Marlene seufzte. „Nein. Aber ich würde gern verstehen, wie Evelina es geschafft hat, euch alle dranzukriegen.“
    „Kurz gesagt hat sie Tayfun – einen meiner Männer – angeschossen“, sagte Marco und rieb sich in einer Geste der Hilflosigkeit über das Kinn. „Er hat natürlich eine Weste getragen, aber aus nächster Nähe eins aufs Sternum zu bekommen ist kein Spaß. Er ist immer noch im Krankenhaus.“
    Marlene wurde schlecht. Durch das Training mit Andy wusste sie genau, wie schmerzhaft ein direkter Treffer sein konnte. Aber noch viel schlimmer war, dass sie Evelina ohne Schutzweste gegenübergestanden hatte und jetzt wahrscheinlich tot wäre, wenn Thomas und Andy nicht eingegriffen hätten. „Oh Gott.“
    „Hey Marlene, kein Grund zur Panik. Das ist unser Job, okay?“, sagte Marco sanft.
    Phil richtete sich mit einem Mal auf und straffte die Schultern. „Oh, hi, Pat.“
    Marlene hieß den Arm willkommen, der sich um ihre Taille schlang. „Hey“, murmelte sie.
    „Bringst du sie etwa zum Weinen, Marco?“, fragte Patrick. Er klang vage amüsiert, aber die feinen Linien auf seiner Stirn und um seinen Mund verrieten, wie erschöpft er war.
    „Nicht mit Absicht“, versicherte sie ihm und wischte sich eine Träne weg. „Ich will nur verstehen, was passiert ist.“
    „Mmh, nicht nur du.“ Er küsste ihre Wange.
    Marco fuhr sich mit beiden Händen durchs Haar. „Es tut mir wahnsinnig leid, Pat. Ihr wart nach dem ersten Gang alle in der Galerie und ich bin nach hinten für einen kleinen Kontrollgang. Sie hat sich Rob als Geisel geschnappt und die anderen dazu gebracht, in die Küche zu gehen. Es ist eng da, sie hatten keine Wahl. Tayfun hat es versucht. Er wollte sie entwaffnen und hat dafür einen Treffer kassiert. Das war der Schuss, den ihr gehört habt. Ich hatte Glück, dass sie mich nicht gesehen hat, sonst hätte sie mich wahrscheinlich sofort abgeknallt.“ Er verzog wütend das Gesicht. „Ich habe dann eine Ewigkeit gebraucht, diese beschissene Sicherheitstür aufzubekommen.“
    „Verdammt“, sagte Marlene und legte Phil verlegen eine Hand auf den Arm. „Tut mir leid. Das wusste ich nicht.“
    „Woher auch? Wir haben es glücklicherweise aus den Medien raushalten können.“ Er lächelte schwach. „Ihr zwei hattet in den letzten zwei Wochen echt andere Sorgen. Außerdem haben wir es versaut, nicht ihr.“
    „Was passiert denn jetzt mit ihr? So kann es doch nicht
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