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Blinde Leidenschaft

Blinde Leidenschaft

Titel: Blinde Leidenschaft
Autoren: Victoria Veel
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T-Shirt und eine Sonnenbrille, da das Licht von draußen direkt auf den Tisch fiel. Der junge Mann vor ihr hatte ebenfalls dunkles Haar, trug ein blau-weißes T-Shirt und war von großer Statur. Ich riss die Augen auf. Erst jetzt erkannte ich, dass es sich bei den Beiden um Francesca und Leo handelte. Schnell trat ich einen Schritt zurück, um nicht von ihnen gesehen zu werden. Ich drückte mich gegen die Bar und flüsterte beiläufig ein Danke, als der Kellner mir meine Cola auf die Bar stellte. Ich sah Francesca lachen und wild gestikulieren, Leo schien zu nicken. Ich sah sein Gesicht nicht, er saß mit dem Rücken zu mir. Was machten die Beiden hier zusammen? Hatten sie noch immer eine Affäre?
    Ich beschloß, mich keinen Zentimeter vom Fleck zu bewegen bis ich es herausgefunden hatte. Wenige Minuten stand ich so da und nichts passierte, ich sah nur, wie die beiden sich unterhielten.
    Doch dann rückte Frances ca mit ihrem Stuhl näher an Leo heran, lehnte sich zu ihm vor und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Dann nahm sie ihre Sonnenbrille ab und sah ihm direkt in die Augen. Selbst von meinem Punkt aus konnte ich eindeutig erkennen, wie verführerisch sie ihn anlächelte. Dann stockte mein Atem. Francesca beugte sich rasch nach vorne und küsste Leo direkt auf den Mund. Er schien den Kuss zu erwidern, aber mir reichte es sowieso. Fast rennend kam ich an ihrem Tisch an.
    "Was ist hier los?" rief ich wütend. Beide schauten mich schockiert und überrascht an. An ihren Gesichtsausdrücken sah ich sofort, da ss ihnen klar war, dass ich sie nun erwischt hatte. "Lara" begann Leo ruhig, aber bestimmt. Francesca sah noch immer schockiert aus und die Ruhe in Leos Stimme machte mich nur noch wütender.
    "Jaja, es ist nicht das, wonach es aussieht. Spart euch das" spuckte ich aus, drehte mich dann um und rannte förmlich raus. Ich hör te das Quietschen eines Stuhls, wiedermal schien Leo mir hinterher zu rennen. Mir schossen Tränen in die Augen und ich lief schneller, lief zwei Straßen weiter bis Leo mich einholte.
    Er griff nach meinem Arm und wirbelte mich grob herum, sodass ich ihm direkt ins Gesicht schaute. "Lara. Jetzt beruhig dich und hör mir zu ." sagte Leo fast in einem Befehlston. "Du benimmst dich absolut lächerlich." Ich konnte nicht fassen, was er da von sich gab. "Ich benehme mich lächerlich?" Ich war so wütend mir fehlten die Worte. "Ja. Du weißt nicht mal was gerade passiert ist" antwortete Leo roh. "Francesca hat mich geküsst, ja. Ich habe sie aber nicht geküsst. Sie scheint noch immer in mich verliebt zu sein, das wollte sie mir bei diesem Treffen sagen. Du bist im schlechtesten Zeitpunkt aufgetaucht. Ich habe sie nicht geküsst, wieso sollte ich." sagte Leo ruhig und blickte mir dabei direkt in die Augen. Ich starrte zurück und fragte mich im selben Moment, ob er ein guter Lügner war.
    Irgendwie überkam es mich und ich gab ihm eine feste Ohrfeige. Auf offener Straße, vor den Blicken neugieriger Passanten. Er stand nur da und sah mich kalt an, ich konnte nicht sagen, was er in dem Moment fühlte. Eine Sekunde später bereute ich es schon. "Tut mir Leid" flüsterte ich verstört. "Ich wollte dich nicht schlagen."
    Leo starrte mich noch immer wortlos an. "Sag doch was." bettelte ich. "Du willst es gutmachen?“ fragte er kalt. In diesem Moment spürte ich die kalte Angst in mir hochsteigen. Er rastete nicht aus, er schrie mich nicht an, er sah mich nur kalt und gefühllos an, was mir einen kalten Schauer über den Rücken jagte.
    Irgendwie hatte er es geschafft, Herr der Situation zu werden. Francesca hatte ihn geküsst, oder er sie, und ich war wütend und verle tzt. Durch meine Ohrfeige hatte er die Kontrolle übernommen.
    "Willst du es wieder gutmachen?" wiederholte er, noch immer völlig emotionslos. Ich nickte wortlos , bereit alles zu tun, um diese für mich angsteinflössende Situation zu beenden. Leo machte eine Halbdrehung zur Straße und hielt binnen Sekunden ein Taxi an. "Steig ein." befahl er mir. Mein Herz pochte so laut dass ich glaubte, es würde zerspringen. "Calle Sardenya 57 bitte." Sagte Leo zum Taxifahrer. Das war seine Adresse. Ich atmete leise auf.
    Er würde also nicht ein weiteres Spiel mit mir spielen und mit mir zu Schulen oder sonstwohin fahren. Nur zu sich nach Hause.

    Fünf Minuten später öffnete er die Tür seines Apartments. Den ganzen Weg hatten wir kein Wort gewechselt. Seine Mimik war noch immer versteinert und ich traute mich nicht, etwas zu sagen. Er setzte
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