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Bleiernes Schweigen

Bleiernes Schweigen

Titel: Bleiernes Schweigen
Autoren: P Fogli
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(*1939) Italienischer Politiker (DC, später UDC), bekleidete in den achtziger und neunziger Jahren verschiedene Ministerposten. Ihm wurden Verbindungen zur Mafia vorgeworfen, nach Ableistung einer Haftstrafe wurde er 1997 jedoch wieder freigelassen.
    Maxi-Prozesse
– Eine Serie von großen Prozessen, in denen 1986 bis 87 gegen mehr als 400 Angehörige der sizilianischen Cosa Nostra ermittelt wurde. Verhandlungsort war ein eigens im Innern des Gefängnisses von Palermo errichtetes Bunkergebäude, das während des Prozesses von etwa 500 Sicherheitskräften und einem Panzer gesichert wurde, auch der Luftraum wurde überwacht. Durch seine Untersuchungen drang Falcone bis zum Kern der Mafia vor und bewies, dass selbst Politiker nicht mehr sicher vor einer Strafverfolgung waren.
     
    Pentito/Pentiti
– (Dt.: Reuiger) Mitglied der Mafia, das sich zur Zusammenarbeit mit der Polizei entschließt, also das Gebot der
omertà
(Verschwiegenheit) bricht und seine Mittäter sowie Details über Struktur und Mitglieder der Mafia verrät und im Gegenzug Strafmilderung oder bessere Haftbedingungen sowie Personenschutz erhält. Aus Sicht der Mafia sind Pentiti Verräter, die und deren Familien den Tod verdienen.
    Piazza Fontana
– Am 12. Dezember 1969 forderte ein Bombenattentat auf den Hauptsitz der Landwirtschaftsbank an der Mailänder Piazza Fontana 18 Menschenleben. 88 Personen wurden verletzt. Auch dieser Anschlag konnte nie ganz aufgeklärt werden. Angehörige des rechtsradikalen Ordine Nuovo wurden angeklagt, am Ende jedoch freigesprochen oder bekamen Straferlass.
    Pisciotta, Gaspare
– (1924–54) Italienischer Bandit, der in Haft gegen seine Komplizen aussagte. Er teilte seine Zelle nur mit seinem Vater und aß nur das von seiner Mutter mitgebrachte Essen. Durch ein Gift in einem Vitaminpräparat wurde er dennoch getötet.
    Pizzini
– Von sizilianisch
pizzinu
für »kleiner Notizzettel«. Die Mafia nutzt diese Zettelchen zur Weitergabe von Informationen, da andere Kommunikationsmittel abgehört werden können. Die Briefchen werden von Hand zu Hand weitergegeben, um eine Rückverfolgung zu erschweren.
    Portella della Ginestra
– Am 1. Mai 1947 versammelten sich auf einem offenen Geländestück in der Nähe von Piana degli Albanesi (Provinz Palermo) Mitglieder der neu gegründeten linken Volkspartei und der Kommunisten, um ihren Wahlerfolg und den Tag der Arbeit zu feiern. Unterbrochen wurden die Feierlichkeiten durch einen zehnminütigen Maschinengewehrbeschuss von Salvatore Giulianos Bande.
    Provenzano, Bernardo
– (*1933) Lange Zeit mit Bagarella und Riina Clanchef der Corleonesi, nach Riinas Festnahme 1993 oberster Boss der Cosa Nostra. Gesucht seit 1963 und in Abwesenheit zu mehrfach lebenslänglich verurteilt, wurde er 2006 in seinem Unterschlupf in der Nähe von Corleone gefasst.
     
    Riina, Salvatore (Totò)
– (*1930) Von 1982 bis zu seiner Verhaftung 1993 oberster Boss (
capo dei capi
) der Cosa Nostra. Er soll die Morde an Borsellino, Falcone und Lima in Auftrag gegeben haben und für über 100 weitere Morde verantwortlich sein. Seit 1969 lebte er im Untergrund, um sich einer Verhaftung zu entziehen.
     
    Salvo, Ignazio
– (1932–92) Italienischer Unternehmer, Vertreter der Democrazia Cristiana und Mitglied der Mafiafamilie von Salemi (Provinz Trapani). Er unterstützte Politiker wie Salvo Lima und Vito Ciancimino. 1992 wurde er von der Mafia im Auftrag von Totò Riina umgebracht.
    Servizi deviati
– Zu Deutsch in etwa »umgeleitete Geheimdienste«, die nach einer in Italien weit verbreiteten, weder be- noch widerlegbaren Meinung neben den offiziellen Informations- und Sicherheitsdiensten auf eigene Faust agieren.
    SISDE
– (Servizio per le Informazioni e la Sicurezza Democratica) Bis 2007 (dann ersetzt durch AISI) ziviler Informations- und Sicherheitsdienst, der vorwiegend im Inland operierte. Er unterstand dem Innenminister und über das CESIS (Comitato Esecutivo per i Servizi di Informazione e di Sicurezza) dem Ministerpräsidenten. Der SISDE entsprach in etwa dem deutschen Bundesamt für Verfassungsschutz.
     
    Tangentopoli
– (»Stadt der Schmiergeldzahlungen«) Bezeichnung der ital. Presse für die Stadt Mailand Anfang der neunziger Jahre, die dann zum Synonym für die kriminellen Verflechtungen in den Untersuchungen der Mani Pulite wurden.
     
    Via Fauro
– Am 14. Mai 1993 explodierte in Rom in der Via Fauro eine Bombe, als das Auto von Maurizio Costanzo und Maria De Filippi vorbeifuhr. Trotz der
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