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Bleiernes Schweigen

Bleiernes Schweigen

Titel: Bleiernes Schweigen
Autoren: P Fogli
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Teil des Antimafia-Pools, der 1986–87 die Maxi-Prozesse leitete. Borsellino kam im Juli 1992 bei einem Attentat in der Via d’Amelio ums Leben.
    Brusca, Giovanni
– (*1957) Mafioso, verurteilt u. a. wegen der Morde an G. Falcone und P. Borsellino. Nach seiner Verhaftung 1996 versuchte er erst, die Ermittler auf falsche Spuren zu lenken, entschied sich dann aber für die Zusammenarbeit mit der Polizei.
    Buscetta, Tommaso
– (1928–2000) Mafioso aus der Familie von Porta Nuova, der 1981 kurz vor dem zweiten Mafiakrieg nach Brasilien auswanderte. Nach seiner Festnahme und Auslieferung an Italien sagte er in den Maxi-Prozessen u. a. gegen Ignazio Salvo, Totò Riina und den Bürgermeister von Palermo, Vito Ciancimino, aus und wurde somit zum ersten bedeutenden
pentito
der Cosa Nostra. Im Gegenzug wurde seine Strafe auf drei Jahre begrenzt, er erhielt eine Rente auf Lebenszeit und wurde ins Zeugenschutzprogramm aufgenommen. Die Mafia tötete aus Vergeltung für den Bruch der
omertà
14 Verwandte Buscettas.
     
    Capaci
– Am 23. Mai 1992 explodierten in einem Drainagerohr unter der Autobahn Palermo-Trapani bei der Gemeinde Capaci 500 Kilogramm Sprengstoff und töteten den Richter Giovanni Falcone, seine Frau und drei seiner Leibwächter.
    CERISDI
– (Centro Ricerche e Studi Direzionali) Das Studienzentrum mit Sitz im Castello Utveggio auf dem Monte Pellegrino in Palermo wurde 1988 von der sizilianischen Regierung zur Fortbildung von Staatsbediensteten gegründet. Heute werden dort Kurse für Führungspersonal angeboten.
    Ciampi, Carlo Azeglio
– (*1920) Rechtswissenschaftler, ab 1979 Chef der italienischen Zentralbank. Anfang der neunziger Jahre berief der damalige Staatspräsident Scalfaro Ciampi zum Ministerpräsidenten (parteilos). Dieser trat jedoch ein Jahr später wieder zurück, nachdem Berlusconis Partei Forza Italia die vorgezogenen Neuwahlen gewonnen hatte.
    Compagnia delle Opere
– Hauptsächlich in Italien agierender Unternehmerverband, der heute über 34   000 Unternehmen vertritt. Seine Gründer waren Anhänger der katholischen Bewegung Comunione e Liberazione.
    Comunione e Liberazione
– 1954 durch den Mailänder Priester Luigi Giussani gegründete Bewegung der römisch-katholischen Kirche. Sie setzt sich nicht aus Mitgliedern zusammen, sondern aus freiwilligen Teilnehmern in etwa 70 Ländern auf allen Kontinenten.
    Coppola
– Typische sizilianische Mütze mit kleinem Schirm, wurde zum Markenzeichen der Mafia.
    Corleonesi
– Nach der Kleinstadt Corleone in der Provinz Palermo benannter Mafiaclan, der erst unter Luciano Liggio die klassischen Betätigungsfelder der Mafia ausweitete (z. B auf den Bausektor) und dann unter den Bossen Totò Riina, Leoluca Bagarella und Bernardo Provenzano im zweiten großen Mafiakrieg (1981 bis 1983) die Vormachtstellung innerhalb der Cosa Nostra errang.
    Costanzo, Maurizio
– (*1938) Italienischer Journalist, Fernsehmoderator, Regisseur, Schauspieler und Drehbuchautor. Er war mit Giovanni Falcone befreundet und unterstützte aktiv den Kampf gegen die Mafia. Siehe auch
Via Fauro
.
     
    Democrazia Cristiana
– 1942 gegründete, wichtigste politische Partei Italiens zwischen 1945 und 1993, die fast alle Ministerpräsidenten in diesem Zeitraum stellte. Sie verstand sich als gemäßigte katholischeVolkspartei der Mitte, ohne Partei der Kirche sein zu wollen. In der Folge des Tangentopoli-Skandals löste sich die DC 1994 auf.
    DIA
– (Direzione Investigativa Antimafia) Nationales italienisches Kriminalamt zur Bekämpfung der Mafia und anderer, ähnlicher Formen der organisierten Kriminalität. Die DIA entstand Anfang 1992 aus dem Hochkommissariat zur Mafiabekämpfung und untersteht dem italienischen Innenministerium in Rom.
    Di Pietro, Antonio
– (*1950) Italienischer Staatsanwalt und Mitbegründer des Mailänder Ermittlungs-Pools Mani Pulite, der im Tangentopoli-Skandal gegen Hunderte Politiker ermittelte.
     
    ENIMONT-Prozess
– Fand im Zuge der Mani Pulite 1993–2000 in Mailand statt. Die wichtigsten politischen Vertreter der Ersten Republik (1948–1992) wurden zusammen mit einigen Unternehmern beschuldigt, Schmiergelder in Höhe von 150 Milliarden Lire unterschlagen und damit auf illegale Weise Parteien finanziell unterstützt zu haben.
     
    Falange Armata
– Name, mit dem sich anonyme Anrufer seit 1990 zu zahlreichen Terrorattentaten und anderen Verbrechen bekannten. Bis heute ist ungeklärt, wer sich dahinter verbirgt und ob der Name möglicherweise nur von
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