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Bleiernes Schweigen

Bleiernes Schweigen

Titel: Bleiernes Schweigen
Autoren: P Fogli
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verschiedenen Trittbrettfahrern genutzt wurde. Viele Autoren sehen jedoch als gesichert an, dass die FA mit den Geheimdiensten, Gladio und der sogenannten Strategie der Spannung in Italien in engem Zusammenhang steht.
    Falcone, Giovanni
– (1939–92) Italienischer Staatsanwalt und Symbolfigur im Kampf gegen die Mafia. Er war gemeinsam mit Borsellino und anderen Mitglied des 1983 gegründeten Antimafia-Ermittlungspools und Ankläger in den Maxi-Prozessen. Am 23. Mai 1992 wurde er beim sogenannten Attentat von Capaci getötet.
    Fiat Uno
– Die Uno-Bianca-Bande beging in der Emilia-Romagna von 1987–94   103 Straftaten, bei denen 24 Menschen starben und 102 verletzt wurden. Die genaue Zusammensetzung der Bande ist umstritten. Als gesichert gilt, dass die Brüder Roberto, Fabio und Alberto Savi, alle Polizisten oder auf dem Weg dahin, den Kopf der Bande bildeten.
     
    G8-Gipfel in Genua
– (18.–22. Juli 2001) Wurde überschattet von schweren Auseinandersetzungen zwischen der italienischen Polizei und Globalisierungskritikern, bei denen der Student Carlo Giuliani von einem Polizisten erschossen und Hunderte Personen verletzt wurden. Die juristische Aufarbeitung dauert bis heute an.
    Gardini, Raul
– (1933–93) Genannt »der Korsar«, italienischer Unternehmer, der die Fusion des staatlichen Ölkonzerns ENI und des zum Ferruzzi-Imperium gehörenden Chemiekonzerns Montedison zu Enimont realisierte. Gardini wurde Vorstand von Montedison, kam aber 1990 zu Fall, als er wegen der hohen Schulden aus seinem Expansionskurs in Schwierigkeiten geriet. Montedison hatte Anfang der 1990er Jahre über 11 Milliarden Dollar Schulden und musste durch Eingreifen eines italienischen Bankenkonsortiums vor dem Bankrott gerettet werden.
    Gladio
– Paramilitärische Geheimorganisation der NATO, der CIA und des britischen MI6, die etwa von 1950 bis 1990 existierte und nach einer sowjetischen Invasion Westeuropas Guerillaoperationen und Sabotagen durchführen sollte. Die Organisation wird mit der sogenannten Strategie der Spannung in Verbindung gebracht, die in Italien im Anschlag auf den Bahnhof von Bologna ihren traurigen Höhepunkt fand.
    Greco, Michele
– (1924–2008) Boss der Cosa Nostra, vermittelte zwischen verschiedenen Mafiaclans in Italien und den USA. Im Zuge der Maxiprozesse wurde er zu lebenslanger Haft verurteilt.
     
    Lega Nord
– ging Anfang der neunziger Jahre aus der Autonomiebewegung Lega Lombarda hervor und entwickelte sich im Zuge des Zusammenbruchs des alten Parteiensystems rasch zur Massenpartei. Sie ist hauptsächlich im Norden, mittlerweile aber auch in anderen Gegenden Italiens aktiv, setzt sich für die Föderalisierung des Landes ein und forderte zeitweilig sogar die Abspaltung des wohlhabenderen Norditalien von Süditalien.
    Lima, Salvo
– (1928–92) Italienischer Politiker der Democrazia Cristiana und zeitweise Bürgermeister von Palermo. 1964 gab Lima zu, dass er Angelo La Barbera, einen der mächtigsten Mafiabosse damaliger Zeit, kannte. Laut Buscetta war Salvo Lima der Politiker, an den sich die Cosa Nostra am häufigsten wandte, wenn es darum ging, Probleme zu lösen, die nur in Rom lösbar waren. Im März 1992 wurde er auf dem Weg nach Palermo erschossen.
    Lire
– Vor der Euroumstellung entsprachen 1000 italienische Lire etwa einer D-Mark.
    Lupara
– Abgesägte Schrotflinte, die ursprünglich Hirten zur Abwehr von Wölfen diente, später jedoch als klassische Mordwaffe der Mafia zu trauriger Berühmtheit gelangte.
    Lupara Bianca
– Italienische Bezeichnung für einen perfekten Mord, bei dem der Leichnam spurlos beseitigt wird und somit als belastendes Indiz ausfällt.
     
    Mani Pulite
– 1992 wurde der Leiter eines Altenheims und Mitglied der Sozialistischen Partei mit Aussicht auf den Bürgermeisterposten Mario Chiesa in Mailand verhaftet. Der Besitzer einer Reinigungsfirma hatte gegen Chiesa Anklage erhoben, weil er für jeden Auftrag regelmäßig 10% Schmiergeld zahlen musste. Den Fall übernahm der Staatsanwalt Antonio di Pietro, die Ermittlung lief unter dem Namen mani pulite (dt.: saubere Hände) und weitete sich rasch aus zu einer beinahe die gesamte politische Kaste Italiens betreffenden juristischen Untersuchung gegen Korruption, Amtsmissbrauch und illegale Parteifinanzierung, die zum Ende der sogenannten 1. Republik und zum Zusammenbruch der wichtigsten politischen Parteien wie der Democrazia Cristiana oder des Partito Socialista Italiano führte.
    Mannino, Calogero Antonio
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