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Bleib doch, liebes Hausgespenst!

Bleib doch, liebes Hausgespenst!

Titel: Bleib doch, liebes Hausgespenst!
Autoren: Marie Louise Fischer
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Mittagsschläfchen, das ihren Tag verkürzte.
    Dennoch geriet auch sie eines Tages vor die große Frage: „Was fange ich jetzt an?“
    Sie war an einem Samstag nachmittag von einem Ausritt mit Bodo heimgekehrt und hatte ihn gerade versorgt, als Ingrid und Norbert angetrudelt kamen. Die drei begrüßten sich nur sehr lässig, denn sie hatten sich ja kurz zuvor gesehen.
    „Schön, daß ihr mich besucht!“ Monika schwang sich auf das Gatter, das die Weide umsäumte.
    Kaspar, der große, bernhardinerartige Hund, warf sich neben sie ins Gras und blinzelte von unten zu ihr hinauf.
    „Wir haben uns bei der Kreuzung getroffen!“ erklärte Ingrid. „Komisch, nicht?“
    „Wieso komisch?“ fragte Monika.
    „Weil wir es nicht abgesprochen hatten!“ sagte Norbert. „Ich wußte nicht, was ich tun sollte, und da habe ich mir gedacht: Besuchst du doch wieder mal Monika!“
    „Mir ist es gerade so gegangen“, sagte Ingrid.
    „Und nun?“ fragte Monika. „Was sollen wir spielen?“
    „Ach, bei euch ist doch immer etwas los!“ meinte Ingrid.
    „Vielleicht könnten wir in die Töpferei gehen?“ schlug Norbert vor.
    „Das geht nicht. Es ist gerade ein Geschäftsmann da, der sich Muttis Arbeiten ansieht.“
    „Wir könnten in dein Zimmer gehen!“ sagte Ingrid.
    „Bei dem schönen Wetter? Das wäre fad.“
    Etwas ratlos sahen sie sich an.
    „Aber was dann?“ fragte Ingrid.
    „Ich weiß schon, was ich möchte!“ Norbert legte eine Kunstpause ein, um die Spannung zu erhöhen. „Ich wollte schon immer mal in die Ruine, wo ihr damals den Schatz gefunden habt.“
    „Aber wozu?“ fragte Monika.
    Ingrid sagte: „Da oben macht man sich furchtbar schmutzig.“ Sie trug Rock und Pullover.
    „Spielt doch keine Rolle“, sagte Norbert, „Moni leiht dir sicher irgend ’ne olle Jeans.“
    „Das schon“, räumte Monika ein, „aber ich weiß nicht, wieso du da hinaus willst. Dort ist wirklich nichts zu sehen als altes Gemäuer.“
    „Ihr habt gut reden, ihr kennt euch da aus. Aber ich bin noch nie dort gewesen.“
    „Warum gehst du nicht einfach mal allein?“ fragte Ingrid.
    „Weil es allein keinen Spaß macht.“
    „Na schön!“ Friedfertig rutschte Monika vom Zaun. „Zeigen wir Norbert den Schauplatz unseres großen Abenteuers. Wir haben ja nichts Besseres zu tun.“
    Zuerst gingen sie ins Haus. Norbert blieb unten in der Wohndiele und unterhielt sich ein bißchen mit Herrn Schmidt. Oben auf ihrem Zimmer suchte Monika eine strapazierfähige Hose und einen Baumwollpullover heraus. Ingrid zog sich rasch um. Als sie herunterkamen, erwartete Norbert sie schon ungeduldig. Herr Schmidt, dem er von ihrem Vorhaben erzählt hatte, hatte ihm seine Taschenlampe gegeben.
    Monika lief in die Küche, um noch eine zweite Lampe zu holen. „Für den Fall der Fälle!“ Sie probierte sie aus. „Es ist schlimm, wenn man plötzlich im Dunkeln steht.“
    „Brauchen wir nicht sonst noch was?“ fragte Norbert.
    „Was denn?“
    „Na, Schaufel, Spitzhacke…“
    „Du spinnst wohl!“ Monika zeigte ihm einen Vogel. „Der Schatz ist gehoben, und sonst ist da oben nichts mehr zu holen.“
    Herr Schmidt las die Enttäuschung in Norberts Augen. „Neben der Haustür steht ein Spazierstock von mir. Nimm den auf alle Fälle mit. Er hat eine eiserne Spitze. Man weiß ja nie.“
    „Was weiß man nicht?“ fragte Monika.
    „Ob Amadeus nicht wieder seine Späßchen mit euch treiben will!“
    „Gegen den kann Norbert mit seinem Spazierstock auch nichts ausrichten!“
    Herr Schmidt legte Norbert die Hand auf die Schulter. „Nimm ihn trotzdem mit!“
    „Dann darf ich aber die eine Taschenlampe tragen!“ bat Ingrid.
    „Schon genehmigt.“
    Norbert gab Ingrid Herrn Schmidts Taschenlampe, nahm selber den Spazierstock, und dann zogen sie los. Kaspar lief ihnen vergnügt voraus. Sie schlenderten vorbei an dem Teich hinter dem Haus, der sich schon wieder mit den dicken grünen Blättern der Seerosen zu beziehen begann. Dann kletterten sie den Hügel hinauf, auf dem die ausgebrannten Ruinen eines ehemaligen Schlosses standen. Unterwegs erzählten Monika und Ingrid zum hundertstenmal die Geschichte, wie sie da oben das Gerippe und — mit der Hilfe des Hausgespenstes — den Schatz gefunden, und wie sie ihn mühsam ausgebuddelt hatten. Natürlich berichteten sie auch, möglichst gruselig, wie sie auf das Gerippe gestoßen waren und wie Amadeus Peter mit diesem Gerippe erschreckt hatte.
    Norbert lauschte begierig. „Zu schade, daß ich
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