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Bleib bei mir, Gabriella

Bleib bei mir, Gabriella

Titel: Bleib bei mir, Gabriella
Autoren: KAREN ROSE SMITH
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Butter und Sirup esse, fällt das Mittagessen kleiner aus.“ Sie warf einen Blick auf den Teig. „Aber vielleicht ist es mir das wert.“
    Sie war Model und verdiente ihr Geld damit, sich fotografieren zu lassen.
    Rafe betrachtete sie genauer. „Das meinen Sie ernst, oder?“
    Gabby setzte sich an den Tisch. „Sehr ernst. Und zu dem Pfannkuchen brauche ich ein paar Proteine, denn sonst breche ich irgendwann am Vormittag zusammen.“
    „Ich kann ein paar Eier braten.“
    Sie lachte. „Sie wollen wohl meinen Cholesterinspiegel in die Höhe treiben, was? Nein, ich habe im Kühlschrank fettarmen Hüttenkäse gesehen. Davon nehme ich einen Löffel. Und Sie brauchen mich nicht zu bedienen; ich kann meinen Pfannkuchen selbst machen.“
    „Ich mache fünf, vier davon für mich. Und Spiegeleier dazu.“
    Sie schüttelte nur den Kopf und griff nach der Post.
    Der Duft von Pfannkuchen und Spiegeleiern durchzog die Küche, als Rafe den letzten Pfannkuchen auf einen Teller gleiten ließ und ihn Gabby brachte. Sie war in einen Brief vertieft, und zu seiner Verblüffung hatte sie Tränen in den Augen! Er stellte seinen Teller mit Pfannkuchen und Spiegeleiern ab und ging um den Tisch, um ihr über die Schulter zu blicken.
    Liebe Miss McCord, ich habe in der Zeitung gelesen, dass Sie in unsere Stadt kommen, und musste Ihnen einfach schreiben. Ich bin elf. Meine Mom ist im letzten Jahr gestorben, und seitdem bin ich so unglücklich. Mein Dad gibt sich alle Mühe, aber er versteht mich nicht. Meine Nase ist zu lang, genau wie meine Beine. Ich weiß nicht, wie ich mich hübsch anziehen kann. Die anderen Kinder machen sich über mich lustig. Bevor die Schule anfängt, muss ich ins Sommercamp. Ich hasse es. Aber Dad will mich nicht allein zu Hause lassen.
    Können Sie mir schreiben, was ich tun soll? Ich dachte, ich lasse meine Nase operieren, aber ich weiß nicht, ob Dad es erlaubt. Deshalb muss ich vielleicht warten, bis ich achtzehn bin. Wie kann ich die anderen Kinder dazu bringen, mich zu mögen? Wie kann ich herausfinden, was ich anziehen muss, um hübsch auszusehen? Was würden Sie tun?
    Libby Dalton
    „Es bricht mir das Herz“, flüsterte Gabby, als sie merkte, dass auch Rafe den Brief las.
    Er fragte sich, warum. Sie konnte sich doch unmöglich in das kleine Mädchen einfühlen. Wie auch? Gabby war wunderschön, wurde bewundert und hatte noch beide Eltern.
    „Wollen Sie ihr antworten?“
    „Irgendetwas werde ich unternehmen. Ich weiß nur noch nicht, was.“
    „Im Moment sollten Sie Ihren Pfannkuchen essen, sonst wird er kalt.“
    „Danke“, erwiderte sie lächelnd. Ihre Augen schimmerten.
    Hastig setzte Rafe sich ans andere Ende des Tischs und begann zu frühstücken.
    Gabby ging zum Kühlschrank, fand den Hüttenkäse und tat sich einen Löffel voll auf den Teller.
    „Entschuldigung“, sagte Rafe, als sein Handy klingelte. Er sah aufs Display. „Es ist einer der Filialleiter. Ich muss mit ihm sprechen.“
    Sie nickte gedankenverloren, und bald war er in das Telefonat vertieft. Als er wieder aufsah, war ihr Teller leer und sie fort. Kurz darauf hörte er einen Föhn.
    Als er eine halbe Stunde später das Geschirr in den Spüler stellte, kam Gabby wieder in die Küche. Sie trug ein rot-weiß kariertes Top, weiße Jeans und Sandalen. Das Haar hatte sie so gestylt, wie man es von den Modefotos kannte, wellig und so luftig, dass jeder Mann davon träumte, es durch die Finger gleiten zu lassen. Sie trug nicht viel Make-up, aber was sie aufgelegt hatte, unterstrich ihre Schönheit, und der rote Lippenstift …
    Rafe fühlte sich von ihr angezogen. Er fühlte sich von ihr herausgefordert und sollte es nicht. Obwohl er sich mit aller Kraft dagegen wehrte, faszinierte ihn ihre Schönheit.
    „Ich habe noch etwas zu erledigen, bevor wir zum Auftakt der PR-Kampagne fahren“, sagte Gabby.
    Sie sah nicht aus wie jemand, der bei McCord’s auftreten sollte. Eher wie jemand, der zu einem Picknick wollte.
    „Wo denn?“
    „In Libby Daltons Sommercamp.“
    Er wollte lachen, doch dann er sah er, dass sie es ernst meinte. „Ich muss uns anmelden, das Mädchen finden und an einen sicheren Ort im Camp bringen, an dem Sie sich mit ihr treffen können.“
    „Nein. Ich möchte nicht, dass es so abläuft“, protestierte sie.
    „Ich bin Ihr Bodyguard, Miss McCord. Es muss exakt so ablaufen. Ich bin dafür verantwortlich, dass Ihnen nichts zustößt.“
    „Es ist ein Camp für Kinder, Mr. Balthazar.“
    „Rafe.“ Er war die
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