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Blätter treiben im Wind (German Edition)

Blätter treiben im Wind (German Edition)

Titel: Blätter treiben im Wind (German Edition)
Autoren: Alex Dengler
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süß, musst du wissen. Ich hol mir nur schnell Saft und ein paar Schokoriegel aus dem Kühlschrank, dann bin ich auch schon wieder weg«, sagte Julia und ging in die kleine Küche.
    Einige Sekunden später kam sie bepackt mit Orangensaft und Schokoriegeln zurück und verschwand mit einer kurzen Verabschiedung aus der Wohnung.
    »Fängt deine Tochter auch schon an, was?«, fragte Anne. »Meine Große sieht auch schon den Kerlen nach.«
    Donna schmunzelte. »Kinder ...«
    Donna ging zu ihrem Schreibtisch und holte aus dem oberen Schub eine Karte von Vermont hervor, danach setzt sie sich wieder aufs Sofa.
    »Bevor ihr gekommen seid, war ich nicht untätig. Ich suchte verzweifelt den Ort Mackville.«
    Michelle sah Donna erstaunt an. »Du hättest doch online suchen können.«
    »Ich wollte die Strecke aber nicht ausdrucken, da ist mir eine Karte um einiges lieber.«
    Michelle nickte.
    »Es dauerte dann ein bisschen, bis ich Mackville auf der Karte gefunden habe. Aber da ist es.«, sagte Donna und deutet auf einen winzig kleinen Punkt auf der Karte.
    »Mackville liegt im Caledonia County. Ein kleines Städtchen im Herzen von Vermont. Online habe ich dann auch noch versucht etwas über Tom Avellone zu finden. Fehlanzeige. Außer ein paar Erwähnung über sein früheres Geschäft. Dann habe ich versucht eine Telefonnummer eines Ladens herauszufinden, wo ich anrufen kann um dort nachzufragen, ob ein Tom Avellone bei ihnen im Ort wohnt.«
    Donna deutet auf die Nummer auf der Innenseite der Vermont-Karte. Dort hatte sie die aufgeschrieben, die ihr am vielversprechendsten klang.
    »Und, hast du schon dort angerufen?«, fragte Anne neugierig.
    »Noch nicht, aber das werden wir jetzt sofort nachholen.«
    Die Telefonnummer gehörte zu einem kleinen Drugstore. Der einzige in Mackville. Donna wählte die Nummer.
    Es meldete sich eine barsche Männerstimme.
    »Hallo, mein Name ist Donna Parrish, und ich bin auf der Suche nach einem gewissen Tom Avellone. Dieser müsste in ihrem kleinen Dorf wohnen.« Donna wartete auf eine Antwort – vergebens. »Können Sie mir da irgendwie weiterhelfen?«
    »Nein.«
    Das war alles. Sie hatte gehört, dass die Vermonter kurz angebunden waren und selten mehr als zwei Wörter benötigten, um eine Frage zu beantworten. Und tatsächlich hatte sie es auch nicht erwartet. Auch bei den anderen Stellen, die sie anrief, wurde sie mit vier, fünf Wörtern abgespeist. Es erwies sich nicht als einfach, mehr über Tom zu erfahren. Besonders ob, und wenn, wo er in Mackville wohnte.
    Es vergingen einige Sekunden in denen Donna nur das mürrische Atmen ihres Gegenübers aus der Sprechmuschel hörte.
    Michelle und Anne saßen ihr gegenüber. Sie machten fragende Gesichter.
    »Was is‘ nun?«, flüsterten sie.
    Donna ergriff wieder die Initiative. »Können Sie mir vielleicht jemand anderen geben, der mir weiterhelfen könnte?«
    »Warten Sie.«
    Donna hörte im Hintergrund Getuschel, bis sich dann eine helle und überaus freundliche Stimme meldete.
    »Hey, hier ist Shawn. Wie kann ich Ihnen helfen, Ms. ...«
    »Parrish. Donna Parrish. Ich bin auf der Suche nach einem gewissen Tom Avellone. Können Sie mir sagen, ob er in Mackville wohnt?« Sie wartete gespannt auf eine Antwort.
    »Wer sagt, dass er hier wohnt?«
    »Eine Antiquitätenhändlerin aus Washington, D.C.«
    »Aha! « Shawn war überrascht. »Sind Sie eine Geldeintreiberin?«
    Donna musste laut auflachen. Ihre Freundinnen wunderten sich. »Nein. Nein. Ich hab‘ andere Gründe, die mich diesen Mann suchen lassen. Sie liegen tief im Verborgenen, wenn Sie verstehen.«
    Shaw dachte, er wisse was Donna antrieb, warum sie Tom suchte.
    »Er will von Frauen nichts mehr wissen!«, sagte er schnell und knallte den Hörer auf die Gabel.
    Donna war überrascht. Was hatte sie denn gesagt? Sie gab nicht auf. Sie rief die Nummer nochmals an.
    »Shawn Lambert, ja! « Die Stimme klang immer noch erregt.
    Donna versuchte in einigen Sätzen zu schildern, warum sie Tom suchte. Sie log. Notwendigerweise.
    »Warum denken Sie, ist er hier zu uns gezogen? Um endlich Ruhe zu haben. Zu oft wurde ihm sein Herz gebrochen. «
    »Das hab‘ ich nicht vor. Ich möchte nur seine Adresse, dass ich ihm einen Brief schreiben kann. Mehr will ich nicht. Ich will ihm nur ein paar einfache Zeilen schreiben. Er braucht mir auch nicht zu antworten, wenn er nicht will. Das ist doch kein Verbrechen, oder Shawn?«
    Donnas Herz raste. Natürlich hoffte sie auf eine Antwort. Nichts zählt mehr, als
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