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Blackout - Kein Entrinnen

Blackout - Kein Entrinnen

Titel: Blackout - Kein Entrinnen
Autoren: Mira Grant
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Sie wusste immer die besten Kameraeinstellungen. Sie wusste immer die beste Beleuchtung. In einer anderen Welt wäre sie vermutlich Miss Amerika oder so etwas gewesen, eine Frau, die im Scheinwerferlicht lebt und stirbt. Aber wir lebten nicht in einer anderen Welt, und deshalb wurde etwas anderes aus ihr.
    Etwas Besseres.
    Mehr als alles andere war Rebecca Atherton Reporterin. Sie ging mit allen Schusswaffen, von denen ihr je gehört habt, meisterhaft um – und auch mit ein paar, von denen ihr wahrscheinlich noch nie etwas gehört habt. Sie war ehrlich, und sie war treu, und sie war stark, und sie hat mir geholfen, einen Zombiebär zu erlegen.
    Und sie ist tot. Also sage ich hier und jetzt, dass wir ihrem Opfer gerecht werden müssen, denn nichts auf der Welt kann sie je ersetzen. Gute Nacht, Becks.
    Du hast die Wahrheit gesagt.
    Aus Anpassen oder Sterben , dem Blog von Shaun Mason,
    8. August 2041.

Georgia: 41
    Wie Steve prophezeit hatte, drängten die Zombies auf uns zu, sobald sich die Garagentore öffneten. Doch ihre grapschenden Hände und aufgerissenen Mäuler konnten der gepanzerten Autokolonne des Präsidenten nichts anhaben. Wir überfuhren sie in Scharen, bis unsere Windschutzscheiben voller zerfetzter Eingeweide waren und Steve die Scheibenwischer einschalten musste, um das Blut zu beseitigen. Es war unwirklich, so als würde man durch einen blutroten Regen fahren. Die Trennwand zwischen dem Fahrerabteil und den Rücksitzen blieb die ganze Zeit über unten, was gleichzeitig gut und schlecht war. Zwar konnten wir sehen, was geschah, aber das bedeutete auch, dass wir nicht wegsehen konnten.
    Alaric, Shaun und mich hatte man zusammen mit Steve und Rick in einen Wagen gesteckt. Im anderen saßen Präsident Ryman, die anderen Leibwächter und Gregory. Wahrscheinlich navigierte Gregory sie zum nächsten Unterschlupf des EIS. Mit etwas Glück würden wir es sogar heil bis dorthin schaffen.
    Allerdings hatte ich nicht das Gefühl, Glück zu haben.
    Kaum waren wir aus der Garage, die keine Handysignale durchgelassen hatte, da klingelte mein Telefon. Ich steckte mir den Kopfhörer an und tippte dagegen. Gepresst sagte ich: »Georgia, hallo?«
    »Habt ihr eben das Weiße Haus in die Luft gejagt?«, wollte Mahir so laut wissen, dass alle auf den Rücksitzen sich mir zuwandten.
    »Ja, Mahir. So könnte man sagen. Auch wenn es genau genommen nicht stimmt. Becks hat es getan.«
    Es entstand eine Pause, während er über meine Antwort nachdachte. Dann fragte er zögerlich: »Georgia, hat Becks …?«
    »Shaun war ihr direkter Vorgesetzter, deshalb wird er wohl die offizielle Verlautbarung machen, aber ich muss dir leider mitteilen, dass Rebecca Athertons Name seit dem 7. August 2041 an der Mauer steht.«
    Mahir atmete langsam aus. Einige Sekunden verstrichen in Schweigen, bevor er sagte: »Maggie geht es besser. Inzwischen beschimpft sie die Krankenschwestern.«
    »Das wird die anderen sicher freuen zu hören.«
    »Georgia …?«
    »Ja?«
    »Hast du den Präsidenten getötet?«
    Ich starrte auf die rot verschmierte Windschutzscheibe. Eben hatten wir die letzte Linie der Zombies durchbrochen, und ich erkannte vor uns den Wagen des Präsidenten. Das Heckfenster war voller Blut und Fleischfetzen. Unsere Autos zu dekontaminieren würde ein ziemlich aufwendiges Unterfangen werden.
    »Nein«, sagte ich. »Wir haben ihn nur ein wenig gekidnappt. Eigentlich hat er sich selbst gekidnappt. Das werden die Richter entscheiden müssen.«
    Wieder entstand eine lange Pause, bevor Mahir wieder etwas sagte: »Auf einmal bin ich froh, dass ich in Seattle geblieben bin.«
    »Es ist praktischerweise nahe an der Grenze zu Kanada, falls du türmen musst. Mahir, du musst alle Redakteure und Moderatoren zusammentrommeln, die wir haben. Weck sie auf, wenn es sein muss. Sie sollen online gehen. Uns steht ein gewaltiger Sturm bevor.«
    »Was meinst du?«
    »Bleib dran.« Ich drehte mich zu Alaric um. »Wohin hast du die Dateien hochgeladen?«
    »Sie wurden in meinen persönlichen Ordner geladen. Als Admin hat Mahir das Passwort.« Alarics Stimme klang dumpf, als wäre alles Leben aus ihm gewichen. Er hob nicht einmal den Kopf.
    Ich gab die Information an Mahir weiter und fügte hinzu: »Du musst die Dateien runterladen, dir anhören und sichten. Hol dir so viele Newsies dazu, wie du kannst. Schneide die Dateien in Häppchen zusammen, editiere sie minimal und achte darauf, dass sie hinterher unterschiedliche Längen und Dateigrößen haben. Wenn
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