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Black Monday

Black Monday

Titel: Black Monday
Autoren: R. Scott Reiss
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gehalten wurden.
    »Ich muss mit ihm reden«, sagt der Mann.
    Und damit ist die kurze, glückliche Regierungszeit von Warlord Dubbs zu Ende.
    Mit gebrochenem Genick liegt Gordo samt seiner gestohlenen Uniform im Schnee.

29. KAPITEL
    12. Dezember. 1 Uhr 30. 45 Tage nach dem Ausbruch.
    Neil Kline liegt tot an seinem Posten, von Kugeln durchsiebt und mit völlig zerfetzter Kleidung. Der Schnee um ihn herum ist blutgetränkt und sieht aus wie nasser Teer, von dem sich Knochensplitter und Patronenhülsen leuchtend abheben. Neils starre Hand hält seine Pistole umklammert.
    Gerard hat immer noch den Widerhall der Schüsse in den Ohren.
    Natürlich hat er auf sie geschossen. Er war viel zu wütend, um irgendwas anderes zu tun. Sein Schuss hat uns gewarnt. Er hat uns das Leben gerettet.
    Die Nachbarn wagen sich allmählich wieder aus den Häusern. Chris und Grace Kline laufen zu Neil, ihrem toten Mann und Vater. Gerard und Bob beugen sich über tote Angreifer, ziehen ihnen die Balaklavas vom Kopf, um die Gesichter zu identifizieren und sich zu vergewissern, dass diese Leute wirklich keine Bedrohung mehr darstellen.
    Ob noch Angreifer leben?
    Die drei Leichen neben Neil, unter ihnen eine junge Frau, wurden von Garben aus einer Schrotflinte niedergestreckt.
    Zwei weitere Tote liegen vor Gails Haus. Ihre vielen quer über die Brust verteilten Schusswunden lassen darauf schließen, dass sie von Pettigouts Maschinenpistole erwischt wurden.
    Diese beiden kennt Gerard, es sind zwei von Dubbs' Freunden aus der Oase. Die Männer, vor denen Annie sich fürchtete, die sie aber nicht eindeutig als die Vergewaltiger ihrer Freundin hat identifizieren können.
    »Wo ist Dubbs?«, fragt Bob.
    »Einer ist durch Gails Garten abgehauen. Vielleicht war er das.«
    Die Nachbarn um sie herum sind zwar schockiert, aber in der Lage, zu handeln. Bob hat sie während Gerards Abwesenheit darauf vorbereitet, wie man sich in extremen Situationen verhält. Sie sammeln zu Boden gefallene Waffen ein, überprüfen, wer verletzt ist oder ob jemand fehlt, sorgen dafür, dass die Barrikaden weiterhin bewacht werden, und vergewissern sich, dass der Begrenzungszaun entlang des Wirtschaftswegs noch intakt ist. Trotz des Grauens ist Gerard stolz auf die Leute.
    Vor seinem Haus liegen die beiden Männer, auf die er geschossen hat, einer von ihnen ist bewusstlos und blutet stark aus der Leiste, der andere hält sich das Knie und schreit nach einem Arzt.
    Die Wunde in der Leiste sieht tödlich aus, denkt Gerard, doch ehe er dazu kommt, den Mann genauer zu untersuchen, sieht er Les auf sich zuhumpeln, einen Arm um die Schultern seiner Frau Lisa gelegt. Er lebt!
    Les lässt sich in den Schnee fallen und stützt den Kopf in die Hände.
    O nein! Nicht auch noch Les!
    Natürlich kümmert Gerard sich zuerst um den Freund. Er bittet Eleanor Holmes, die verwundeten Angreifer zu verarzten und die Blutungen zu stoppen. Doch die Richterin rührt sich nicht von der Stelle, sondern betrachtet sie nur mit kaltem Blick.
    »Die haben Beihilfe zum Mord geleistet, Greg.«
    »Tu's für dich, Eleanor, nicht für sie. Dafür, wie du dich später fühlen wirst.«
    Sein Blick fällt auf das lange Messer mit Holzgriff, das Richterin Holmes in der Hand hält, das Messer, mit dem Joe normalerweise am Thanksgiving-Fest der Marion Street die Truthähne tranchiert.
    Ein Teil von ihm will weiter mit ihr diskutieren, doch er lässt es bleiben. Schließlich wird die Polizei nicht kommen und diese Männer verhaften, und niemand aus der Marion Street wird bereit sein, ihnen etwas zu essen zu geben. Gnade ist eine Tugend, aber zurzeit kann sie leicht selbstzerstörerisch werden. Und für einen Prozess brauchte man ein Gericht. Vielleicht hat die Richterin recht. Es gibt keine anderen Ärzte hier, keine Medikamente, keine Notaufnahmestationen, keine Operationssäle, kein Verbandmaterial. Es ist schon Jahre her, seit er zuletzt Operationen aus der Nähe gesehen hat.
    »Lassen Sie mich nicht mit ihr allein«, schluchzt der Verwundete.
    Beim Weggehen ruft Gerard zu den anderen hinüber, jemand soll in Les' Haus gehen und nach Pettigout suchen. Der junge Soldat war dort postiert.
    Der Mann mit der Kniewunde – der bei Bewusstsein ist – muss ahnen, was ihm bevorsteht. »Sie sind doch Arzt!«, schreit er. Plötzlich steigert sich sein Geschrei in schrilles Kreischen, und als Gerard einen Blick über die Schulter wirft, hat sich Chris Kline zu Eleanor gesellt und schwingt gerade ihren
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