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Black Dagger 08 - Vampirherz

Black Dagger 08 - Vampirherz

Titel: Black Dagger 08 - Vampirherz
Autoren: J.R. Ward
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und hob ihn hoch in die Luft, um ihn den Brüdern zu zeigen. »Das ist der erste von uns. Ein Hoch dem Krieger, der die Bruderschaft ins Leben rief.«
    Die Brüder stießen ein Kriegsgeheul aus, das die ganze Höhle erfüllte, und Wrath wandte sich an Butch.
    »Trink und schließ dich uns an.«
    Butch ließ sich nicht lange bitten. Er packte den Schädel, legte den Kopf zurück und ließ sich das Blut in die Kehle rinnen. Die Brüder sangen, während er trank, lauter und lauter schallten ihre Stimmen. Er schmeckte einen jeden von ihnen. Die rohe Kraft und Erhabenheit von Wrath. Die unermessliche Stärke von Rhage. Die brennende, fürsorgliche Loyalität von Phury. Die kalte Wildheit von Zsadist. Den scharfen Verstand von Vishous.
    Man nahm ihm den Schädel aus den Händen und schob ihn zurück an die Wand.
    Wraths Mundwinkel hoben sich düster. »Halt dich besser fest.«

    Butch konnte gerade noch die Pflöcke umfassen, als ihn eine Woge wirbelnder Energie überrollte. Er verbiss sich ein lautes Aufheulen und bekam verschwommen mit, dass die Brüder beifällig knurrten. Als das Brüllen stärker wurde, bäumte er sich von den Pflöcken auf, als hätte er sich ein Kilo Koks in die Nase gejagt. Dann brach alles über ihm zusammen, jedes Neuron in seinem Gehirn flackerte auf, jede Ader und jede Vene füllte sich. Sein Herz hämmerte, in seinem Kopf drehte sich alles, sein gesamter Körper verkrampfte sich, und er …
     
    Butch wachte auf dem Altar auf, nackt und auf der Seite zusammengerollt. Auf seiner Brust fühlte er ein Brennen, und als er die Hand darauflegte, war da etwas Körniges. Salz?
    Als er blinzelte und sich umsah, stellte er fest, dass er vor einer schwarzen Marmorwand lag, in die augenscheinlich in der Alten Sprache Namen geritzt waren. Mein Gott, es waren Hunderte. Von dem Anblick überwältigt setzte er sich auf und kam auf die Füße. Er taumelte nach vorn, konnte gerade noch sein Gleichgewicht halten, ohne zu berühren, was – wie er instinktiv wusste – heilig war.
    Die Namen mussten alle von ein und derselben Hand geschrieben worden sein, jeder einzelne, denn alle Symbole waren von der gleichen liebevollen, kostbaren Beschaffenheit.
    Vishous hatte das getan. Butch wusste nicht, woher er das wusste – doch, das wusste er schon. In seinem Kopf gab es jetzt Echos, Echos der Leben seiner … Brüder?
    Ja, und all diese Vampire, deren Namen er hier las, waren seine Brüder. Irgendwie kannte er sie jetzt alle.
    Mit weit aufgerissenen Augen suchte er die Spalten ab, bis … genau, da war es, ganz unten rechts. Der allerletzte Name. War das seiner?
    Er hörte Beifall und blickte über die Schulter. Die Brüder
trugen wieder ihre schwarzen Umhänge, ohne jedoch die Kapuzen über die Köpfe gezogen zu haben. Und sie strahlten, wirklich, sie alle strahlten, sogar Z.
    »Das bist du«, sagte Wrath. »Du wirst ein Krieger der Black Dagger mit dem Namen Dhestroyer sein, Nachkomme des Wrath, Sohn des Wrath.«
    »Allerdings wirst du für uns immer Butch bleiben«, quatschte Rhage dazwischen. »Und Ironman. Oder Klugscheißer. Nervensägenweltmeister. Du weißt schon, was die jeweilige Situation eben erfordert. Hauptsache es ist freundlich und kommt von Herzen.«
    Alle brachen in Gelächter aus, und Butchs Umhang tauchte vor seinem Gesicht auf, gehalten von Vishous’ behandschuhter Hand.
    V sah ihm nicht in die Augen, als er sagte: »Hier.«
    Butch nahm den Umhang, aber er wollte seinen Mitbewohner nicht verlieren. Mit stiller Eindringlichkeit sagte er: »V?« Vishous’ Brauen hoben sich, aber die Augen blieben abgewandt. »Vishous? Komm schon, Mann. Irgendwann wirst du mich ansehen müssen. V …?«
    Vishous’ Brust dehnte sich aus, dann wanderte sein Diamantblick langsam zu Butch. Einen Herzschlag lang lag Spannung in der Luft. Dann streckte V die Hand aus und zog das Kreuz wieder nach vorn, so dass es auf Butchs Herz zu liegen kam. »Du hast dich gut geschlagen, Bulle. Glückwunsch. «
    »Danke, dass du mich vorgeschlagen hast – Trahyner.« Als Vs Augen kurz aufflackerten, meinte Butch: »Ja, ich hab das Wort nachgeschlagen. ›Geliebter Freund‹ passt ausgezeichnet zu dir, was mich betrifft.«
    V errötete. Räusperte sich. »Erstklassig, Bulle. Erste … Klasse.«
    Als Vishous wegging, zog Butch den Umhang über und betrachtete seine Brust. Die kreisförmige Narbe über dem
linken Brustmuskel war in ihn eingebrannt, ein bleibendes Zeichen, wie es auch die anderen Brüder trugen. Ein Symbol ihrer
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