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Black Dagger 01 - Nachtjagd

Black Dagger 01 - Nachtjagd

Titel: Black Dagger 01 - Nachtjagd
Autoren: J.R. Ward
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ihr keine Beachtung. Ihm war heute nicht nach Sex.
    »Sie ist meine Tochter, Tohr.«
    »Sie ist ein Mischling, D. Und du weißt, was Wrath von Menschen hält.« Tohrment schüttelte den Kopf. »Meine Ur-Urgroßmutter war auch ein Mensch. Und, quatsche ich in seiner Gegenwart darüber? Nein.«
    Darius hob die Hand, um die Aufmerksamkeit der Kellnerin zu erregen. Er zeigte auf seine leere Flasche und Tohrments fast leeres Glas. »Ich werde nicht noch eines meiner Kinder sterben lassen. Nicht, wenn eine Chance besteht, sie zu retten. Abgesehen davon kann niemand sagen, ob sie überhaupt jemals die Wandlung vollziehen wird. Sie könnte genauso gut ein glückliches Leben führen, und nie etwas von dem Erbe erfahren, dass ich ihr mitgegeben habe. So was hat es schon gegeben.«
    Und er hoffte wirklich inständig, dass seine Tochter verschont
bliebe. Denn wenn sie die Transition durchmachen müsste, und wenn sie daraus lebendig und als Vampir hervorginge, würde sie gejagt werden. Wie sie alle.
    »Darius, wenn er es überhaupt tut, dann nur, weil er dir was schuldig ist. Nicht, weil er es will.«
    »Hauptsache, er macht es.«
    »Aber tust du ihr einen Gefallen damit? Der Mann ist ungefähr so fürsorglich wie eine Schrotflinte, und das erste Mal kann wirklich hart sein, selbst wenn man vorbereitet wurde. Was bei ihr nicht der Fall ist.«
    »Ich werde vorher mit ihr sprechen.«
    »Und wie soll das bitte ablaufen? Willst du einfach zu ihr hingehen und sagen: ›Hey, du hast mich zwar noch nie gesehen, aber ich bin dein Papa. Und übrigens, wo wir uns gerade so nett unterhalten: Du hast im Evolutionslotto gewonnen. Du bist ein Vampir! Bring die Wandlung rasch hinter dich und dann fahren wir zusammen nach Disneyland!‹«
    »Das ist nicht komisch.«
    Tohrment beugte sich vor, und seine massigen Schultern zeichneten sich unter dem schwarzen Leder ab. »Du weißt, ich stehe hinter dir. Ich finde nur, du solltest es dir noch mal überlegen.« Eine lange Pause entstand. »Vielleicht könnte ich es tun.«
    Darius warf ihm einen ironischen Blick zu. »Und wie willst du nach der Sache wieder in dein Haus kommen? Wellsie würde dir einen Pfahl durchs Herz rammen und dich in der Sonne verbrutzeln lassen, mein Freund.«
    Tohrment zuckte zusammen. »Da könntest du allerdings recht haben.«
    »Und danach würde sie sich mich vorknöpfen.«
    Beide Männer schauderten.
    »Außerdem …« Darius lehnte sich zurück, als die Kellnerin die Getränke vor ihnen abstellte. Er wartete, bis sie wieder weg war, obwohl sie bei dem dröhnend lauten
Hardcore-Rap vermutlich ohnehin kein Wort verstanden hätte. »Außerdem leben wir in gefährlichen Zeiten. Wenn mir etwas zustößt – «
    »Dann kümmere ich mich um sie.«
    Darius schlug seinem Freund auf die Schulter. »Das weiß ich.«
    »Aber Wrath ist besser.« In der Bemerkung lag keinerlei Eifersucht. Es war einfach eine Feststellung.
    »Keiner ist wie er.«
    »Gott sei Dank«, sagte Tohrment mit einem halben Lächeln.
    Ihre Bruderschaft, ein enger Zirkel aufrechter Krieger, die Informationen austauschten und gemeinsam kämpften, war diesbezüglich derselben Meinung. Wenn es um Vergeltung ging, war Wrath nicht zu stoppen, er jagte ihre Feinde mit einer Zielstrebigkeit, die schon an Wahnsinn grenzte. Er war der Letzte seines Geschlechts, der einzig verbliebene reinrassige Vampir des Planeten; und wenngleich seine Rasse ihn als König verehrte, verachtete er selbst seinen Status.
    Es war beinahe tragisch, dass ausgerechnet er Darius’ Mischlingstochter die besten Aussichten bot, zu überleben. Wraths Blut – so stark, so unbefleckt – würde ihre Chancen, die Transition zu überstehen, erheblich erhöhen. Doch Tohrment lag völlig richtig: Darius hatte dennoch das Gefühl, Casanova eine Jungfrau anzubieten.
    Urplötzlich geriet die Menge in Aufruhr, hektisch schubsten sich die Leute gegenseitig zur Seite. Sie machten Platz für etwas. Oder jemanden.
    »Scheiße. Er kommt«, murmelte Tohrment. Er kippte seinen Scotch in einem Schluck hinunter. »Nimm’s mir nicht übel, aber ich verziehe mich. Bei eurem Gespräch habe ich nichts verloren.«
    Darius sah zu, wie das Meer von Menschen sich teilte,
um einen imposanten dunklen Schatten durchzulassen, der über ihnen allen aufragte. Der Fluchtreflex ist eindeutig einer der vernünftigeren menschlichen Instinkte.
    Zwei Meter purer Terror in schwarzem Leder. Das war Wrath. Sein Haar war lang und schwarz und fiel von einem spitz zulaufenden Haaransatz
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