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Black Box

Black Box

Titel: Black Box
Autoren: Joe Hill
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angewiesen.
    Die erste Erzählung dieses Bandes etwa, »Best New Horror«, löst ein Gefühl von Vertrautheit aus, der Leser ahnt sehr schnell, wohin die Reise geht. Doch das ist gerade ihre große Leistung, denn ohne das erwartungsvolle Staunen des Lesers kann sie ihre Wirkung nicht entfalten. Auf die gleiche Weise funktionieren »20th Century Ghosts« und »Das schwarze Telefon« – sie nehmen den Leser an die Hand und ziehen ihn in den Abgrund.
    Nur zu gerne würde ich mit Ihnen über jede Geschichte in diesem Band plaudern, doch ich möchte nicht zu viel verraten. Tatsächlich verhält es sich so, dass, wenn es möglich wäre, die Erinnerung an die Lektüre dieser Storys aus meinem Gedächtnis zu löschen, ich das sofort tun würde – nur um das Vergnügen zu haben, sie noch einmal lesen zu können.
    Deshalb nur so viel: »Besser als zu Hause« und »Totholz« sind kleine funkelnde Juwelen. »Witwenfrühstück« ist die ergreifende Momentaufnahme einer vergangenen Epoche. »20th Century Ghosts« lässt, wie die besten Folgen von Twilight Zone, das Herz jedes Nostalgikers höher schlagen. »Der Gesang der Heuschrecken« ist ein Kind der Liebe, entsprungen einer Ménage à trois aus William Burroughs, Kafka und dem Horrorfilm Formicula. »Ein letzter Atemzug« erinnert an Ray Bradbury. »Die Maske meines Vaters« ist so unheimlich und verstörend, dass mir beim Lesen ganz schummrig wurde. Die Novelle »Black Box« schließlich beweist, wie sehr Joe Hill als Schriftsteller gereift ist. Wo zum Teufel kommt dieser Kerl eigentlich her, dass er – kaum aus den Windeln – schon schreibt wie ein Profi? Ich muss zugeben, dass ich zwischen meiner Begeisterung für ihn und dem Bedürfnis, ihm eine Tracht Prügel zu verabreichen, hin- und hergerissen bin.
    Und dann ist da noch »Pop Art« … »Pop Art« übertrifft alles, die beste Story, die ich seit Jahren gelesen habe. Sie zeigt auf wenigen Seiten, was Joe Hill kann: das Unheimliche, die Zartheit, die Einbeziehung des Lesers.
    Bei den ersten Kurzgeschichten eines jungen talentierten Schriftstellers sprechen Kritiker häufig davon, wie vielversprechend sie doch wären, was für ein Potenzial in ihnen stecken würde.
    Die Geschichten in diesem Band sind Versprechen, die sich bereits erfüllt haben.
    Christopher Golden

Danksagung
    Mein Dank geht an Peter Crowther, Christopher Golden, Vincent Chong und Nicholas Gevers, die alle mitgeholfen haben, dass dieses Buch Wirklichkeit wird. Ebenso an jene Herausgeber, die meine Arbeit im Laufe der Jahre unterstützt haben: Richard Chizmar, Bill Schafer, Andy Cox, Stephen Jones, Dan Jaffe, Jeanne Cavelos, Tim Schell, Mark Apelman, Robert O. Greer jr., Adrienne Brodeur, Wayne Edwards, Frank Smith, Teresa Focarile. Ich danke meinem Webmaster Shane Leonhard und meinem Agenten Mickey Choate für ihren unermüdlichen Einsatz. Ich danke meinen Eltern, meinem Bruder und meiner Schwester und natürlich meiner eigenen Familie, die ich von ganzem Herzen liebe: Leanora und den Jungs.
    Bedanken möchte ich mich auch bei Ihnen, werte Leserinnen und Leser – immerhin haben Sie sich für dieses Buch entschieden und mir damit die Gelegenheit gegeben, Ihnen für einige Stunden etwas ins Ohr zu flüstern.
    Gene Wolfe hat einmal eine Geschichte in einem Vorwort versteckt, aber ich glaube nicht, dass schon einmal eine Danksagung dafür herhalten musste. Vielleicht bin ich also der Erste. Jedenfalls kann ich mich bei Ihnen für Ihr Interesse nur so revanchieren, dass ich gleich zu dem übergehe, was Sie zu mir geführt hat: den Geschichten. Etwas anderes habe ich nicht zu bieten. Ich hoffe, es ist genug …

Scheherazades Schreibmaschine
    Solange Elena zurückdenken konnte, war ihr Vater jeden Abend nach der Arbeit in den Keller gegangen und erst wieder heraufgekommen, wenn er auf seiner summenden IBM-Schreibmaschine drei Seiten geschrieben hatte. Er hatte sie als College-Student gekauft, damals, als er noch geglaubt hatte, eines Tages ein berühmter Schriftsteller zu werden. Ihr Vater war gerade seit drei Tagen tot, da hörte Elena die Schreibmaschine zur gewohnten Zeit im Keller: eine Folge hektischer Tippgeräusche, dann eine erwartungsvolle Stille, die lediglich vom dumpfen Summen der Maschine gefüllt wurde.
    Mit zitternden Beinen stieg sie die Stufen hinunter. Das Summen schien die muffige Finsternis wie vor einem Gewitter elektrisch aufzuladen. Elena streckte die Hand nach der Lampe aus, die neben der Schreibmaschine stand, und schaltete sie
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