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Bittersüße Nacht - McLeod, S: Bittersüße Nacht - The Bitter Seed of Magic

Bittersüße Nacht - McLeod, S: Bittersüße Nacht - The Bitter Seed of Magic

Titel: Bittersüße Nacht - McLeod, S: Bittersüße Nacht - The Bitter Seed of Magic
Autoren: Suzanne McLeod
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deshalb, weil ich die einzige Sidhe in London war, da wollte ich nicht schon wieder in die Mühlen der Klatschpresse geraten. Aber DI Crane konnte sich eine schlechte Presse, besonders wenn’s um mich ging, noch viel weniger leisten, hatte sie mich doch erst vor nicht allzu langer Zeit mehr oder weniger des Mordes bezichtigt. Mir war zu Ohren gekommen, dass ihre Vorgesetzten alles andere als glücklich darüber gewesen waren. Da waren sie natürlich nicht die Einzigen, mich hatte sie damit auch ganz schön vergrätzt.
    Hugh sprach noch leiser. »Ma’am, ich fürchte, dass in diesem Fall Ihre persönlichen Gefühle Ihre Urteilsfähigkeit beeinträchtigen. Sie sollten sich wirklich noch einmal überlegen, ob Sie Ms Taylors Dienste nicht doch in Anspruch nehmen wollen.«
    Helen Crane wandte sich mit klickenden Ringen von uns ab und starrte wütend auf die Tote im Bannkreis. Es schien, als ob Hughs Einwände zu ihr durchgedrungen wären … ich beschloss, ihr noch einen letzten Schubs zu geben.
    »Inspector Crane«, sagte ich beiläufig, »falls sich herausstellen sollte, dass die Tote nicht ganz menschlich war, wie wollen Sie der Fae-Gemeinde« – und mit Fae-Gemeinde meinte ich natürlich Finn, wie sie sehr wohl wusste – »diese unverständliche Verschleppung des Falls erklären?«
    Einen Moment später fuhr sie zu mir herum. Ihre Wangen waren zornrot. »Sergeant, Sie und Ms Taylor haben Ihren Standpunkt mehr als deutlich gemacht. Wenn Sie mir versichern können, dass Sie die Zauber unbeschädigt entfernen können, Ms Taylor, nun, dann sind Sie hiermit engagiert.«
    Mir fiel ein Stein vom Herzen. »Danke, Inspector.«
    »Danken Sie mir nicht, Ms Taylor, entfernen Sie nur die Zauber, und dann entfernen Sie sich selbst.« DI Crane machte auf dem Absatz kehrt und stakste davon.
    Ich schaute auf den Bannkreis. Jetzt, wo ich die Hexenzicke besiegt hatte, war das mit den Zaubern doch nur noch ein Kinderspiel, oder?
    Oder auch nicht.

justify
    3. K apitel
    Z ehn Minuten später waren sämtliche Formulare unterzeichnet, wir hatten uns über mein Honorar geeinigt – eine lächerliche Summe, kaum der Rede wert, aber mir ging’s ums Prinzip –, und die Vorbereitungen waren beinahe abgeschlossen. Nun, da DI Crane kapituliert hatte, konnte sie es kaum erwarten, die Sache hinter sich zu bringen. Ein zynischer Mensch hätte glauben können, sie wolle mich loswerden!
    Ich sah zu, wie sie einen großen, gepolsterten Beutel aus ihrer Handtasche hervorholte, ihn öffnete, und zum Vorschein kam ein etwa suppentellergroßer, ungerahmter Spiegel.
    »Dies ist ein silberner Bannspiegel, Ms Taylor«, erklärte sie hochmütig. »Ich habe zwei davon, einen für jeden Zauber.« Sie beugte sich vor, legte die gepolsterte Schutzhülle behutsam in den Kreis, und darauf legte sie ebenso vorsichtig den Spiegel. »Diese Spiegel sind sehr, sehr teuer. Wenn Sie sie bitte nicht kaputt machen würden.«
    Nicht mal anfassen würde ich die; Silber mochte ja gut für Hexen sein, um Magie zu isolieren – besonders wenn man sie in Ruhe untersuchen und auseinandernehmen wollte –, aber für unsereinen, der allergisch gegen Silber ist, ist diese Methode unpraktikabel. Ich band einen Zauber gewöhnlich einfach an einen Salzblock und knackte ihn dann zusammen mit dem Block – eine ziemliche Sauerei, aber sehr effektiv. Leider blieb dabei nicht viel zu untersuchen übrig. Aber es gab noch andere Methoden, wie zum Beispiel synthetische Bindungskristalle, ein Stück Holz, ja sogar ein Plastikeimer. Die Magie ist da nicht wählerisch. Alles, was es braucht, ist Willenskraft und Konzentration, damit kann man jeden Zauber so ziemlich an alles, was einem in die Finger kommt, binden . Aber leider saß in diesem Fall Detective Inspector Helen Crane am Ruder, und ich musste wohl oder übel nach ihrer Pfeife tanzen.
    Also die blöden Silberspiegel.
    Sie erhob sich und machte eine ausholende Handbewegung. Die Kerzen, die an den fünf Ecken des Pentagramms standen, flammten auf. Fünf Ecken für die fünf Elemente: Erde, Wasser, Feuer, Luft und Geist. Die neonrote Magie im Kreis funkelte wie die Milchstraße, und auch die Salbeisträußchen begannen wie verrückt zu qualmen. Der Rauch stieg vom Zirkel auf und sammelte sich unter der Gewölbedecke.
    »Bitte sehr, Ms Taylor, Sie sind dran.« Das klang beinahe vergnügt. Kein gutes Zeichen.
    Ich unterdrückte eine Grimasse. Es waren nicht nur die Silberspiegel, der ganze magische Krimskrams machte mich nervös. Der
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