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Bittersueße Liebe

Bittersueße Liebe

Titel: Bittersueße Liebe
Autoren: Sonja Planitz
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Verrückter. Würde ich diesen beschissenen Job nicht brauchen, denkst du, ich würde ihn machen? Du ahnst nicht, was ich jeden Tag durch die Gegend kutschieren muss. Da seid ihr komischen Promis noch das Harmloseste! Ihr bezahlt wenigstens!“, brummelte der Fahrer vor sich hin. Dann hielt er, wie abgesprochen, ein paar Minuten Fußweg von Marks Haus entfernt.
    „Kommen die Paparazzi nicht irgendwann dahinter, wo du immer aussteigst?“, fragte Kassandra, während Mark den Fahrer bezahlte.
    „Nein, weil ich jedes Mal woanders aussteige. Außerdem finden die Herrschaften meine Frau viel Interessanter. Jetzt grade ist sie unterwegs, aber wenn sie zurückkommt, siehst du schon, warum“, erklärte er. Anschließend schaute er sich um. Es schien ihnen niemand zu folgen, also setzten sie sich in Bewegung. Sie waren am Stadtrand von München, wo sich an einem kleinen Berghang mehrere Villen befanden, umgeben von Wald. Erstaunt stellte Kassandra fest, dass Marks Haus das kleinste war. Es war nur einstöckig mit einer kleinen Garage. Das Tor stand offen, die Garage war leer.
    „Hast du keinen Garten?“, fragte Kassandra erstaunt. Das Haus stand direkt an der kleinen Straße, die sich in Schlangenlinien von unten bis zum höchsten Haus zog. Mark holte den Schlüssel aus der Hosentasche und schloss auf.
    „Doch, einen kleinen. Hinterm Haus. Mehr brauchen wir nicht, wir sind nur 3 Leute. Meine Nachbarn übertreiben allesamt maßlos!“, sagte er und stieß die Tür auf.
    „Hallo Papa!“, rief es ihm sofort freudig entgegen. Neugierig schaute Kassandra ihm über die Schulter. Im Flur stand ein kleines, zartes Mädchen. Sie trug ein rosafarbenes Kleid, auf dem rote Rosen aufgedruckt waren. Ihre Füße steckten in Ballerinas, die pink glitzerten. Sie hatte ordentlich gekämmtes, blondes Haar und die gleichen bernsteinfarbenen Augen wie ihr Vater. Lächelnd kam sie zu ihnen getänzelt, umarmte ihren Vater und hielt Kassandra höflich die Hand entgegen.
    „Hallo, ich bin Amanda. Du bist Kassandra, oder? Papa hat mir ganz viel von dir erzählt!“, sagte sie fröhlich. Kassandra ging kurz in die Knie, damit sie auf Augenhöhe mit Amanda war. Dann gab sie ihr die Hand und lächelte zurück.
    „Na, hoffentlich nichts Schlechtes!“, sagte sie kichernd.
    „Nee, nur gute Sachen!“, antwortete Amanda und kicherte auch. Kassandra war erleichtert. Was für ein süßes Mädchen! Und es mochte sie scheinbar. Gut so, noch ein Punkt für sie.
    „Jetzt lass uns doch mal reinkommen, meine Kleine. Oder wollen wir hier im Flur stehen bleiben?“ Artig ging Amanda zur Seite, wofür sie von ihrem Vater mit einem Streicheln über ihr Haar belohnt wurde.
    „Ist Mama noch nicht wieder da?“
    Amanda schüttelte den Kopf. „Nö. Ich weiß auch nicht, wo sie hin ist. Wohl wieder shoppen“, sagte sie gleichgültig. Seufzend machte Mark die Zwischentür ganz auf. Hinter der Tür war rechts eine Treppe, die nach oben führte. Links führte ein kleiner Torbogen in ein großes, gemütliches Wohnzimmer. Geradeaus sah man ein Badezimmer und die Küche. Das Haus war nett eingerichtet, aber sehr schlicht. Es hingen kaum Bilder oder Fotos an den Wänden, die Wände waren in schlichtem Weiß gestrichen. Kassandra hatte mehr erwartet.
    „Mein Arbeitszimmer ist oben“, sagte Mark und ging voraus.
    „Oh darf ich mit? Bitte, bitte!“, fragte Amanda. Mark schaute Kassandra fragend an.
    „Na klar!“, sagte diese sofort. Amanda jubelte und lief als Erste nach oben. „Schau mal Kassandra, das ist mein Zimmer! Und da ist Papas und da ist Mamas!“, erklärte die Kleine und zeigte Kassandra kurz die Zimmer. Amandas Zimmer war ganz eindeutig das schönste im ganzen Haus. Die Möbel waren aus Holz, allesamt weiß lackiert. Die Wände waren in Zartrosa gestrichen und voller Poster von Barbie und den klassischen Disney-Prinzessinen. Die Gardinen vor dem Fenster und der Himmel des riesigen Bettes waren knallig pink, der Teppich rot. Eine der Wände war komplett eingenommen von einem riesigen, viertürigen Kleiderschrank. Überall lagen Barbiepuppen und Bücher herum.
    Bei Sarahs Zimmer verzog Kassandra das Gesicht. Ein riesiger Flatscreen, hässliche Designermöbel, eine unbequem aussehende Sitzecke, Massen von Klatschmagazinen, die in der Gegend herumflogen, dazu Unmengen von Schuhen und ein Kleiderschrank, der so dermaßen voll war, dass er nicht mehr zuging. Auf einem altmodischen Frisiertisch türmten sich Schminke, Selbstbräuner, Nagellack und Schmuck.
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