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Bitte nicht berühren (German Edition)

Bitte nicht berühren (German Edition)

Titel: Bitte nicht berühren (German Edition)
Autoren: Robin
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die meinen, sie müssen mich erziehen“, erwidert er bissig, „du bist für River hier, nicht für mich“
    „Ich bin für das Kind hier. Aber ich glaube nicht, dass das River ist“, gebe ich zurück, lächle freundlich und stehe auf, gehe nach oben.
    Zum Glück haben wir getrennte Bäder, ich habe einfach das genommen, wo keine Schönheitsartikel herumstehen. Das können Kinder nämlich auch nicht leiden, wenn mal voller Parfüm, Haarspray und sonst was ist, sie mögen es wenn man natürlich riecht und sich natürlich verhält.
    Ich mache mich fertig und gehe raus, in dem Moment kommt Alex aus seinem Zimmer, er trägt nur noch die Jogginghose und ist oben ohne. Als ich die ganzen Tattoos sehe, verziehe ich das Gesicht und dann erkenne ich auch den Grund für das Gekratze an der Hüfte. Er hat ein Neues.
    „Was?“, fragt er und erst jetzt bemerke ich, dass er mich ansieht, „ich mach’ dich schon nicht an, keine Angst“
    „Nein, ich dachte nur...“, ich muss schmunzeln, „Höhlenmalerei wäre ausgestorben“
    Damit gehe ich in mein Zimmer und stelle meinen Wecker auf sieben Uhr morgens.
    Aber wahrscheinlich weckt mich River sowieso wieder drei Mal in der Nacht, er hat schlimme Albträume.
    Bei dem Vater hätte ich die auch....
     
    Kapitel 5 - Alex
     
    „Pff... Höhlenmalerei“, äffe ich sie nach und muss dann schmunzeln, als ich mich im Spiegel ansehe.
    Ja gut. Der Scheiß da auf der Brust sieht echt dämlich aus. Gut und das Teil auf meinem Unterarm eigentlich auch.
    Und das Viech auf meinem Schienbein erst...
    Aber ich find’s cool.
    Außerdem liebe ich es, die Motive zu zeichnen und dann später auf meinem Körper zu sehen. Mein Rücken ist ja noch größtenteils frei, aber das kommt irgendwann später. Und nur weil die komische Schnepfe das blöd findet juckt mich das doch nicht.
    Dummerweise habe ich die jetzt tagein tagaus um die Ohren.
    Naja.
    Ich lege mich ins Bett und schlafe fast augenblicklich ein.
     
    Am nächsten Morgen stehe ich spät auf, höre unten schon wieder Gerede und könnte schreien. Ich hasse diesen Lärm von redenden Menschen! Ich will meine Ruhe haben, alleine sein und einfach.. argh. Ich hasse das.
    „Morgen“, murmle ich, aber ich werde nicht beachtet.
    „Ja genau, nochmal, River“, flüstert Nora leise und ich sehe neugierig zu den beiden. Sie sitzen auf dem Boden vor der Couch und spielen Memory.
    Als River ein falsches Paar aufdeckt, muss ich lachen.
    „Das daneben“, sage ich dann, als sie sich erschrocken umdrehen. Nora’s Gesichtsausdruck verdunkelt sich und ich verdrehe meine Augen.
    „Was denn? Ich wollte ihm doch nur einen Tipp geben“, knurre ich und River sieht wieder auf die Karten vor sich.
    „Er ist ganz schön komisch. Findest du nicht auch?“, fragt Nora ihn dann plötzlich und ich runzle meine Stirn.
    „Äh... ich stehe vor dir, das macht man nicht“, sage ich dann.
    „Du tust es auch. Andauernd. River ist auch hier“, erwidert sie, sieht mich aber nicht an.
    „Er ist ein Kind, der checkt das nicht!“, sage ich lachend und schüttle meinen Kopf, gehe zum Kühlschrank und hole mir Milch heraus, mache mir ein Müsli.
    Dann setze ich mich damit auf die Anrichte und fange an zu essen.
    „Ist es okay, wenn ich River heute mal in die Vorschulgruppe bringe? Er sollte Kontakt zu anderen Kindern in seinem Alter knüpfen“, fragt mich Nora dann kühl. Ich zucke mit den Schultern.
    „Schick’ ihn doch gleich in die Schule, dann ist er länger weg“, schlage ich vor. Ihr Gesicht verdunkelt sich, aber sie erwidert nichts.
    Ich verdrehe meine Augen und dann sieht Nora zu River.
    „Komm her, Kleiner. Wir gehen jetzt an einen ganz tollen Ort. Da kannst du mit anderen Kids spielen. Die sind alle ganz lieb, ich kenne sie“, sagt sie dann warm und ich mustere sie verwirrt.
    Ich glaube sie ist schizophren. Oder sie hasst mich einfach.
    Je nachdem.
    Wenig später verlassen die beiden das Haus und ich atme durch.
    Endlich alleine.
    Ich liebe es einfach, für mich zu sein, einfach kein dämliches Gelaber und...
    Ich habe mich hierher immer zurückgezogen und jetzt bin ich nicht mal mehr hier für mich.
    Langsam entspanne ich mich wieder und schließe dann kurz die Augen. Sofort stelle ich mein Handy ab, lege es auf den Küchentisch und laufe dann hoch in mein Bad, wo ich die Wanne einlasse und mich ausziehe, gleich hinein steige und mich zurücklehne, lange seufze.
    So ist es doch am besten. Hier vergesse ich meine Sorgen und fühle mich gut.
    Ungefähr
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