Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bitte nicht berühren (German Edition)

Bitte nicht berühren (German Edition)

Titel: Bitte nicht berühren (German Edition)
Autoren: Robin
Vom Netzwerk:
ich einen dämlichen Kommentar von Peter finde und tweete ihm zurück, stopfe das Essen in mich rein und sehe dann auf die Uhr. Ich sollte langsam los.
    „Wo gehst du hin?“, fragt mich Nora, als ich mich anziehe und den Tee in mich rein schütte.
    „Das geht dich wenig an“, antworte ich und fluche auf, als River fast in mich reinrennt.
    „Mensch, pass doch auf!“, fahre ich ihn an und reibe mir mein Knie, das gegen die Theke geknallt ist.
    „Ich würde mich gerne mit dir unterhalten“, sagt Nora dann.
    Ich mustere sie und stelle fest, dass sie üble Augenringe hat.
    „So? Weshalb denn? Jetzt schon Beschwerden?“, will ich wissen und schlüpfe in meine Schuhe.
    „Herrgott River, ich hab’ dir gesagt, du sollst deine Schuhe richtig verstauen!“, sage ich wütend und sehe ihn an. Er erwidert mal wieder nichts und ich seufze.
    „Also? Ich hab’ nen Termin“, sage ich an Nora gewandt.
    „Das wirst du dann schon erfahren. Wann kommst du zurück?“
    „Das siehst du dann“
    Ich verschwinde und atme die Luft draußen ein.
Oh Gott.
    Super, jetzt ist mein Haus von zwei Nervensägen besetzt und ich kann erst mal nicht arbeiten gehen.
    Scheiße.
     
    Kapitel 4 - Nora
     
    Ich sehe auf die geschlossene Tür und kann es gar nicht fassen. Wie kann man so sein?!
    „Der Mann ist blöd“, sagt River leise und ich lächle ihn an, nehme ihn bei der Hand und gehe mit ihm ins Wohnzimmer.
    „Weißt du, dass das dein Papa ist?“, frage ich, aber er schüttelt den Kopf.
    „Was ist ein Papa?“
    Oh Gott. Was haben die diesem Kind angetan?
    „Du kennst doch deine Mummy, nicht wahr?“
    „Ja“, sagt er ernst, anscheinend kann sie auch nicht so super sein.
    „Und ein Daddy ist das, was man dafür braucht, dass es so etwas Tolles wie Kinder gibt. Wenn sich zwei Menschen ganz arg lieb haben, dann entsteht mit ganz viel Glück ein kleiner River“, sage ich lächelnd und pike ihm in den Bauch, als er auf dem Sofa sitzt und ich vor ihm knie.
    „Aber die zwei haben sich nicht lieb. Und sie wollen mich beide nicht“, River schluckt schwer und ich beiße mir auf die Lippe.
    „Hör’ mir mal zu, Liebling. Es gibt Menschen, die wissen noch nicht so ganz, worum es im Leben geht. Die denken, dass so unwichtige, vergängliche Dinge wie Geld oder Erfolg wichtig ist, die legen Wert darauf, dass sie von anderen Menschen gemocht werden. Die verstehen nicht, dass es nichts tolleres, wunderbareres gibt, als ein Kind, das eigene Kind“, erkläre ich lächelnd und setze mich neben ihn.
    „Und wieso hast du dann kein Kind? Ich würde gerne mit deinem Kind spielen“, River grinst mich an und ich lächle schwach.
    „Weil es eben recht viele von den Menschen gibt, die noch nicht wissen, worum es geht. Und die haben trotzdem Kinder, sowas passiert, aber wenn ich jetzt ein Kind hätte, dann hätte ich selber keine Zeit mehr, um mich um all die anderen Kinder zu kümmern“
    „Gibt es viele wie ich?“, River sieht mich fragend an.
    „Ja, schon“
    „Die tun mir leid. Ich hoffe, sie haben alle eine Nora“, sagt er lächelnd und lehnt dann seinen Kopf gegen meine Schulter, fängt leise zu summen an und spielt mit meinen Fingern.
    Wie kann man einfach vorbeilaufen und ihn nicht beachten? Dabei ist er doch Alex’ Ebenbild, er kann ihn ja nicht mal abschreiben als ein fremdes Kind!
     
    Nachdem ich mit River einkaufen war - etwas vollkommen Neues für ihn - und ich ihm erklärt habe, was die ganzen Dinge sind, die wir eingekauft haben, koche ich etwas und mache genug für drei Portionen, wer weiß, ob der Hausherr Hunger hat wenn er zurückkommt.
    Wir sitzen beim Essen am Tisch, als die Tür aufgeht und eben dieser hereinkommt. Mal wieder am Telefon. Ob sein Ohr wohl schon die Form davon angenommen hat?
    Er ignoriert uns beide, als er durch das Esszimmer läuft und erst, als er selbst Hunger zu bekommen scheint, hebt er den Blick.
    „Das Essen ist gut“, sagt er knapp und setzt sich zu uns. Ich sehe River an und hebe beeindruckt die Augenbrauen, worauf er kichert. Alex ignoriert ihn.
    Ich glaube, er wäre ganz höflich. Wenn er nicht so... ach, ich weiß auch nicht. Ich kann nicht sagen, dass Arbeit die Leute kaputt macht, dann wäre ich selbst die Kaputteste von allen. Aber seine Arbeit macht ihn kaputt.
    „Bringst du ihn dann ins Bett? Wenn du noch mit mir reden willst, muss es jetzt sein, ich muss später noch weg“, sagt er irgendwann und sieht mich flüchtig an, steht auf und geht ins Wohnzimmer.
    River sieht mich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher