Bitte Einzelzimmer mit Bad

für die Parkuhr.«
    Er warf einen scheelen Blick auf die Blumensträuße. »Mit diesen Edelgewächsen kann ich natürlich nicht konkurrieren, aber du mußt dich sowieso wieder an normale Verhältnisse gewöhnen. Hierzulande kauft man Nelken nämlich stückweise und nicht nach Gewicht! Aber so ganz ohne was wollte ich doch nicht kommen.«
    Mit einem spitzbübischen Grinsen überreichte er sein Bukett: Die von einer Spitzenmanschette umhüllten und mit ein paar Margeriten aufgemotzten Petersilienstengel. »Diesmal garantiert ohne Spinne!« wie er ernsthaft versicherte.
    Ob sie wollte oder nicht, sie mußte ganz einfach lachen. Es hatte Florian bestimmt eine Menge Mühe gekostet, eine Floristin zu finden, die diesen aber schon sehr eigenwilligen Biedermeierstrauß binden wollte.
    »Eine richtige Ansprache hatte ich mir auch schon zurechtgelegt, weil man so was ja immer feierlich vortragen soll, aber nun habe ich doch wieder die Hälfte vergessen. Ich hab’ nämlich so gar keine Übung. Immerhin ist das mein erster Versuch in dieser Richtung.«
    Vorsichtshalber machte er eine Pause, aber als der erwartete Einspruch nicht kam, fuhr er mutig fort: »Der Müller-Menkert hat sich aufs Altenteil zurückgezogen, und ich bin sein Nachfolger geworden. Du siehst also, wenn man getreulich jeden Tag acht Stunden arbeitet, kann man schließlich Chef werden und zwölf Stunden arbeiten. Jetzt bin ich Lokalredakteur beim Tageblatt mit festem Gehalt, Lohnsteuerkarte I und keinerlei Abzugsposten. Mit Ehefrau käme ich in Klasse  III . Außerdem braucht Bommel dringend eine Mutter, und daß ich keine Strümpfe stopfen kann, hast du ja selbst gemerkt. – Tinchen, willst du mich heiraten?«
    »Ja!« sagte Tinchen sofort und hatte alles andere vergessen. »Ich will’s wenigstens mal mit dir versuchen!«
    »Na, Gott sei Dank!« Florian seufzte erleichtert. »Ich hab’ mich bei deinen Eltern nämlich schon als künftiger Schwiegersohn eingeführt.« Er angelte die Reisetasche vom Karren und drückte Tinchen die Nelken in die Hand. »Willst du die Rosen auch mitnehmen?«
    Sie zögerte. »Lieber nicht, aber zum Wegwerfen sind sie eigentlich zu schade.«
    »Gib mal her!«
    Die Putzfrau machte ein sehr komisches Gesicht, als Florian ihr die Blumen in den Scheuereimer steckte. »Die brauchen wir nicht mehr, weil wir uns gerade verlobt haben!«
    Lachend hakte er Tinchen unter. »Jetzt aber nichts wie nach Hause, sonst wird das Mittagessen kalt. Es gibt übrigens Hühnerfrikassee!«
     

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Über Evelyn Sanders
    Evelyn Sanders’ erster Roman entstand, als sie zum Geburtstag ihres ältesten Sohnes ein Fotoalbum zusammenstellte und die Bilder »mit ein paar Zeilen« kommentierte … Die geborene Berlinerin, gelernte Journalistin, fünffach gestählte Mutter und vielfach gekrönte Bestsellerautorin lebt in der Nähe von Heilbronn.

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Impressum
    eBook-Ausgabe 2012
    Knaur eBook
    Ein Unternehmen der Droemerschen Verlagsanstalt
    Th. Knaur Nachf., GmbH & Co. KG, München
    Copyright © 2004 bei Schneekluth Verlag GmbH, München
    Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise –
    nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.
    Covergestaltung: LIQUID Agentur für Gestaltung, Augsburg
    Coverabbildung: Andrea Dölling
    Satz: Ventura Publisher im Verlag
    ISBN 3-426-41714-0
    ISBN 978-3-426-41714-0

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