Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Titel: Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot
Autoren: Stephenie Meyer
Vom Netzwerk:
dafür zu bieten. Und wenn ich sowieso heirate, werde ich Alice den Spaß nicht verderben. Und ich werde mich so fest an dich binden, wie es in der menschlichen Welt möglich ist, bevor ich dich um die Unsterblichkeit bitte. Ich halte mich an die Regeln, Edward. Deine Seele ist mir viel zu wichtig, um sie aufs Spiel zu setzen. Du wirst mich nicht rumkriegen.«
    »Ich wette, ich würde es schaffen«, murmelte er, und seine Augen glühten wieder.
    »Aber du wirst es nicht tun«, sagte ich und versuchte es unbeteiligt klingen zu lassen. »Schließlich weißt du ja nicht, ob es das Richtige für mich ist.«
    »Du kämpfst nicht mit fairen Mitteln«, warf er mir vor.
    Ich grinste ihn an. »Das hab ich auch nie behauptet.«
    Er lächelte mich wehmütig an. »Falls du deine Meinung änderst …«
    »Wirst du der Erste sein, der es erfährt«, versprach ich.
    In diesem Moment begann der Regen aus den Wolken zu tröpfeln, und die Tropfen platschten leise, als sie das Gras berührten.
    Ich schaute wütend zum Himmel.
    »Ich bringe dich nach Hause.« Er wischte mir die kleinen Wasserperlen von den Wangen.
    »Der Regen ist nicht das Problem«, sagte ich. »Aber ich muss jetzt etwas hinter mich bringen, das sehr unangenehm und vielleicht auch äußerst gefährlich wird.«
    Er riss erschrocken die Augen auf.
    »Gut, dass du kugelsicher bist.« Ich seufzte. »Ich brauche den Ring. Ich muss es Charlie erzählen.«
    Er lachte über meinen Gesichtsausdruck. »Äußerst gefährlich«, stimmte er zu. Er lachte wieder und fasste in die Tasche seiner Jeans. »Aber wenigstens müssen wir keinen Abstecher machen.«
    Und noch einmal schob er mir den Ring auf den Finger meiner linken Hand.
    Und dort würde er bleiben – womöglich bis in alle Ewigkeit.

E pilog – Die Entscheidung
    JACOB BLACK
    »Jacob, meinst du, das dauert noch sehr lange?«, fragte Leah. Ungeduldig. Quengelig.
    Ich biss die Zähne zusammen.
    Wie alle im Rudel wusste Leah genau Bescheid. Sie wusste, weshalb ich hierhergekommen war – an die Grenze von Erde, Himmel und Meer. Um allein zu sein. Sie wusste, dass ich nichts anderes wollte. Nur allein sein.
    Aber Leah wollte mir trotzdem ihre Gesellschaft aufdrängen.
    Ich war wahnsinnig genervt, aber einen kurzen Moment war ich auch stolz auf mich. Denn ich brauchte keinen Gedanken mehr daran zu verschwenden, mich zu beherrschen. Es fiel mir jetzt ganz leicht, es ging wie von selbst. Kein roter Schleier, der mir vor die Augen fiel. Keine Hitze, die mir den Rücken herunterlief. Ich konnte mit ruhiger Stimme antworten.
    »Hau einfach ab, Leah.«
    »Hör mal.« Sie ignorierte die Bemerkung und ließ sich neben mir auf dem Boden nieder. »Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie schwer das für mich ist.«
    »Für dich ?« Es dauerte einen Moment, bis ich begriff, dass sie das ernst meinte. »Ich glaub, du bist der egozentrischste Mensch der Welt, Leah. Ich würde nur sehr ungern die Traumwelt zerstören, in der du lebst – in der die Sonne nur um dich kreist –, also werd ich dir auch nicht sagen, wie wenig dein kleines Problem mich interessiert. Hau. Ab.«
    »Versetz dich einfach mal in meine Lage, ja?« Sie redete einfach weiter, als hätte ich gar nichts gesagt.
    Wenn sie mich damit aufheitern wollte, war es ihr gelungen. Ich musste lachen. Das Geräusch tat merkwürdig weh.
    »Lass das Gegrunze und hör mir zu«, sagte sie.
    »Wenn ich so tue, als ob ich zuhöre, verschwindest du dann?«, fragte ich und schaute in ihr grimmiges Gesicht. Ich wusste gar nicht, ob sie überhaupt noch anders gucken konnte.
    Ich dachte zurück an die Zeit, als ich Leah hübsch fand, vielleicht sogar schön. Das war lange her. Niemand sah sie jetzt noch so. Bis auf Sam. Er würde es sich nie verzeihen. Als wäre es seine Schuld, dass sie sich in eine verbitterte Hexe verwandelt hatte. Jetzt sah sie noch wütender aus, als könnte sie meine Gedanken erraten. Wahrscheinlich konnte sie das sogar.
    »Das macht mich echt fertig, Jacob. Kannst du dir vorstellen, wie es für mich ist? Ich konnte Bella Swan noch nie leiden. Und jetzt lässt du mich um dieses Vampirliebchen trauern, als wäre ich selbst in sie verliebt! Kannst du dir vorstellen, dass ich das irgendwie irritierend finde? Letzte Nacht habe ich geträumt, ich hätte sie geküsst! Was soll ich damit anfangen?«
    »Was geht mich das an?«
    »Ich ertrage es nicht mehr, in deinem Kopf zu sein! Komm endlich über sie hinweg! Sie wird diesen Stein heiraten. Er wird versuchen, sie in eine
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher