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Bis zum bitteren Tod (German Edition)

Bis zum bitteren Tod (German Edition)

Titel: Bis zum bitteren Tod (German Edition)
Autoren: Patrick Robinson
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an, schob sich an Passagieren vorbei und stieß jeden, der ihm im Weg stand, mit einem harten Schulter-Check zur Seite. Vor ihm stand eine Gruppe aus etwa sechs Leuten, die die Türen blockierten – die gottverdammte Defensive Secondary, die zweite Verteidigungslinie, viel zu viele . Danny rammte den ersten erschreckten Fluggast zur Seite, drehte sich weg, klammerte sich verbissen an den Koffer und nahm, nun hart an der linken Seite, erneut Anlauf.
    Die Türen standen offen, allerdings blockierte ein Typ mit roter Baseballkappe und einem Gepäckwagen den Weg. Danny Kearns aber sah nur noch den Free Safety vor sich, den Verteidiger der gegnerischen Mannschaft, den es wegzuräumen galt, um ins Ziel zu kommen. Er ließ die linke Hand vorschnellen und traf den Gepäckträger genau unter dem Kinn, noch im gleichen Moment wich er dem leeren Gepäckwagen aus und raste hinaus in die Anfahrtszone des Flughafens.
    Ein Bus musste abrupt abbremsen, ein Taxi fuhr ihm hinten auf. Zwei Einsatzbeamte hörten Danny brüllen: »Sofort das Parkhaus räumen! Ich hab hier einen beschissenen Sprengsatz!«
    Die beiden Polizisten sahen ihn mitten auf die Fahrbahn stürmen und stellten sich in den Verkehr. Eine Limousine fuhr auf einen Pick-up auf. Ein SUV krachte auf den Bürgersteig. Und Danny Kearns lief weiter, duckte sich, wich Hindernissen aus und schrie unaufhörlich: »Raus aus dem Parkhaus – sofort das Gelände räumen, schnell!«
    Vor ihm ragte die niedrige Betonwand vom Erdgeschoss des Parkhauses auf, und Danny bereitete sich auf den Wurf seines Lebens vor. Er sah, dass die Stelle, die er vorgesehen hatte, leer war, eine gähnend leere Endzone. In Gedanken fühlte er sich von Tom Brady angetrieben, dem legendären Quarterback der Patriots, der noch im Alter von 35 Jahren großartige Spiele hingelegt hatte. Und die voll besetzten Ränge der Patriot-Fans feuerten ihn an.
    Er packte den Aktenkoffer am Griff, richtete sich auf, drehte sich halb um die eigene Achse und neigte sich zurück – mehr wie ein Diskuswerfer als ein Quarterback. Und dann schleuderte er den Koffer. Schleuderte ihn in das Parkhaus, so weit in die Mitte, wie es ihm möglich war.
    Er sah ihm nach, sah, wie er über das Dach eines Cadillac schlitterte und anschließend über den Betonboden glitt. Danny brüllte noch immer, flehte jeden an, zum Teufel noch mal das Parkhaus zu verlassen, und warf sich zu Boden, direkt an die niedrige Mauer, die das Parkhaus von der Straße trennte. Er schlug die Arme über den Kopf und ging ganz richtig davon aus, dass der Zeitzünder durch einen derart harten Aufprall vorzeitig ausgelöst werden würde.
    32 Sekunden später detonierte der Koffer in einer gewaltigen Explosion. Vier Wagen wurden in die Luft geschleudert, zwölf weitere durch die Druckwelle bis zu zehn Meter weit verschoben, vier stahlarmierte Betonpfeiler wurden zum Einsturz gebracht. Der erste Stock des Parkhauses sackte nach unten durch, in den Boden des zweiten Geschosses wurde ein knapp zehn Meter breiter Krater gerissen. An die 40 Pkws erlitten Totalschaden. Lediglich zwölf Personen hatten sich im direkten Detonationsbereich aufgehalten und wurden durch herumfliegende Trümmer zum Teil schwer verletzt. Todesopfer gab es keine zu beklagen.
    Überall war dichter Rauch, Flammen schlugen hoch, in der Luft hing unverkennbarer Korditgeruch. Der Logan International Airport war in eine Kriegszone verwandelt worden.
    Während Danny Kearns den Sprengsatz weggebracht hatte, war Pete Mackay dem Mann im beigefarbenen Jackett gefolgt. Beim zweiten Notausgang war er nach draußen auf den Bürgersteig gestürzt und hatte darum gebetet, dass sein Opfer durch den nächsten Ausgang kommen würde. Denn draußen, wusste Pete, würde er verdammt noch mal sehr viel schneller laufen können als drinnen im dicht gedrängten Terminal.
    Er erreichte den Ausgang vor der Explosion. In diesem Moment trat der Mann, der Elliott Gardner gebeten hatte, auf seine Koffer aufzupassen, ins Freie. Es war der Augenblick, auf den Pete Mackay sein Leben lang gewartet hatte. Mit einem Block, bei dem sogar ein Grizzlybär aufgestöhnt hätte, brachte er den Terroristen zu Fall.
    Der andere krachte gegen die Tür, und noch bevor er zu Boden gesackt war, hatte Pete Mackay die Hände am Hals seines Gegners und hämmerte ihm den Schädel gegen den Bürgersteig. In diesem Augenblick ging der Koffer hoch. Und ein Dritter mischte sich in die Auseinandersetzung ein, ein weiterer Typ mit nahöstlichen
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