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Bis zum bitteren Tod (German Edition)

Bis zum bitteren Tod (German Edition)

Titel: Bis zum bitteren Tod (German Edition)
Autoren: Patrick Robinson
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auf dem Boden, und sein halbautomatisches SA80-Gewehr war nicht mit Platzpatronen geladen, sondern mit scharfer Munition.
    Die letzten beiden Männer waren unten angekommen. Trotz der gedämmten Hintergrundbeleuchtung zeichnete sich in der königlichen Loge noch immer deutlich die Silhouette von Admiral Morgan ab. Er befand sich auf dem vierten Sitz von links. Die VIPs hatten sich erhoben und applaudierten. Ravi erkannte Admiral Morgan, rechts neben ihm Sir Iain und links von ihm Kathy in ihrem grünen Leinenkleid.
    Commander Rick Hunter stand rechts von ihnen am Ende der Reihe, als die erste Linie der Marines das Feuer eröffnete und in die Luft schoss.
    Ricks Gedanken rasten. Das verdunkelte Castle, in dem sein Mann für alle gut sichtbar war, hatte ihm von Anfang an Magenschmerzen bereitet. Seine auf dem Schlachtfeld erprobten Instinkte meldeten sich eindringlich zu Wort. Wenn ein Angriff erfolgen sollte, dann wäre jetzt genau der richtige Zeitpunkt dafür – jetzt in der Dunkelheit, in der Männer, die er nicht sehen konnte und bei denen er keine Ahnung hatte, worauf sie zielten, ihre Gewehre abfeuerten.
    Ravi Rashud, 200 Meter entfernt, lehnte sich an die Wand und zielte aus der Dunkelheit heraus mit seinem SA80 direkt auf Admiral Morgans Brust.
    Er hielt den Atem an und zog den Abzug durch. Aber Rick war eine hundertstel Sekunde schneller. Mit zwei Schritten war er beim Admiral und stieß ihn seitlich gegen den vorderen Rand der königlichen Loge – rammte ihn mit einem knallharten Rugby-Tackle, der Arnie zu Boden warf und auch Kathy mitriss. Verzweifelt versuchte er den Admiral zu schützen, richtete sich auf und deckte Morgan instinktiv mit dem Körper ab.
    Frauen kreischten. Das Gewehrfeuer hielt an. Polizisten kamen herangestürmt und versuchten sich zwischen die vermeintliche Schlägerei der beiden Amerikaner zu werfen. Als die Gewehre endlich verstummten, erhoben sich alle.
    Niemand sagte etwas, aber Arnold und Rick konnten die Einschusslöcher der 5.56-mm-Geschosse sehen, die sich über die Rückenlehne von Arnolds Sitz zogen. Direkt dahinter war der Rektor der Edinburgher Universität blutüberströmt auf seinem Sitz zusammengesackt. Er war tot.
    Rick half Kathy auf die Beine. Weder sie noch Arnold waren verletzt, aber alle waren wie gelähmt. Ungläubig starrte Arnold auf die Einschusslöcher in seinem Stuhl. Polizisten riefen nach einem Krankenwagen, die Lichter gingen an. Über Lautsprecher wurde verkündet, dass aufgrund eines unglücklichen Zwischenfalls das Tattoo abgebrochen werde.
    Die 10 000 Köpfe zählende Menge wurde aufgefordert, die Arena in geordneter Weise zu verlassen, Eintrittskarten würden erneuert oder erstattet werden.
    Unten in der Dunkelheit, hinter der linken Tribüne, riss sich Ravi die Armeekleidung vom Leib und sah wieder wie ein Zivilist aus. Wie von Commander Hunter gemutmaßt, war er durch die Lücke zwischen der Tribüne und der rückwärtigen Wand gerannt. Jetzt warf er Hose, Jacke und Mütze in einen Mülleimer und ging mit den anderen Zuschauern nach draußen, um über Umwege zur Princes Street zu gelangen. Er ließ den Audi stehen und ging zu Fuß zum Cavendish; er trug seine Wildlederjacke, darunter, halb ins Hosenbein geschoben, das kurzläufige Gewehr.
    Zum zweiten Mal hatte er sein Ziel verfehlt. Er hatte den Aufruhr in der ersten Reihe der königlichen Loge gesehen und mitbekommen, wie der Admiral genau in dem Augenblick, als er den Abzug durchgedrückt hatte, nach unten ging. Für den Bruchteil einer Sekunde hatte er geglaubt, er hätte ihn erwischt, aber Offiziere der Spezialkräfte spüren so etwas intuitiv. Insgeheim wusste er, dass er den Admiral nicht getroffen hatte.
    Was zählte, war die Tatsache, dass er unbeschadet davongekommen und in der Lage war, den Kampf erneut aufzunehmen. Noch heute. Er grüßte den Türsteher, ging sofort auf sein Zimmer und hoffte, von Shakira kontaktiert zu werden, die ihre Vorbereitungen hoffentlich zum Abschluss gebracht hatte.
    Es war mittlerweile 22.30 Uhr. Nach einer halben Stunde rief Shakira ihn an. Sie sagte nur: »Sie kommen. Ich werde unten sein.«
    Zwei Minuten später betrat sie das Zimmer. Sie hatte soeben Admiral Morgan und seine Frau gesehen und damit bestätigt bekommen, dass ihr Ehemann das Ziel, wofür sie so große Mühen auf sich genommen hatten, erneut verfehlt hatte.
    »Liebling«, sagte sie. »Können wir jetzt nach Hause? Lass uns fahren. Wir haben den Wagen, wir können es schaffen.«
    Ravi
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