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Bis wir uns wiedersehen (German Edition)

Bis wir uns wiedersehen (German Edition)

Titel: Bis wir uns wiedersehen (German Edition)
Autoren: Daniela Felbermayr
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Du hast wohl gedacht, ich würde nicht rausfinden, dass DU Chuck bist. Der Typ, der mich vor fünfzehn Jahren fast in den Selbstmord getrieben hätte. Der Typ, der mir das letzte Fünkchen Selbstbewusstsein genommen hat. Der Typ, für den ich mir die rechte Hand abgehackt hätte, weil ich ihn so gern hatte. Was sollte dieser verdammte Scheiß? Hattet ihr wenigstens Spaß dabei, mich so zu verarschen?" Scarlett schrie.
     
"Nein. Oh mein Gott Scarlett, das hätte alles nicht so laufen dürfen", sagte Charlie. Er war kreidebleich.
     
"Natürlich hätte es nicht so laufen dürfen. Immerhin hättet ihr die hässliche, fette, dämliche Kuh ja noch gerne länger an der Nase herumgeführt, oder?"
     
"Bitte Scarlett beruhige dich doch", sagte Charlie und wirkte dabei so verschreckt wie eine kleine Maus, die von einem Rudel räudiger Katzen umzingelt ist.
     
"Mich beruhigen? Ich soll mich also beruhigen? Ist ja auch gar keine große Sache, oder, Charlie?" Scarlett sah ihn an und hatte Tränen in den Augen. "Weißt du, mir sind in meinem Leben wirklich schon ein paar hässliche Dinge passiert. Aber sowas, wie du es mit mir abgezogen hast...das setzt dem ganzen wirklich die Krone auf!" Sie sah ihn eindringlich an. In ihren Augenwinkeln funkelten Tränen, die drauf und dran waren, sich in einen Sturzbach zu verwandeln. Sie versuchte, sie so gut wie möglich zurück zu halten. Jetzt auch noch vor ihm zu weinen, das durfte sie einfach nicht.
     
"Aber...es ist doch nicht so wie du denkst. Ich bin nicht mit Wendy zusammen. Sie lag gestern Abend in Unterwäsche auf meinem Bett, als ich nach Hause kam. Keine Ahnung, wie sie reingekommen ist. Vielleicht hatte sie noch einen Schlüssel.."
     
"Ja richtig, du bist ja ziemlich großzügig, was das verteilen von Schlüsseln für dein Haus betrifft", sagte Scarlett.
     
"Fakt ist, dass ich nicht auf einer Wellenliehnmit ihr zusammen bin. Ich habe sie nicht angerührt. Ich habe ihr fünf Minuten Zeit gegeben, sich anzuziehen und dann hab ich sie vor die Tür gesetzt"
     
"Denkst du, das interessiert mich? Ist das alles Teil deines beknackten Spiels? Dass du versuchst, mich NOCH EINMAL rumzukriegen?"
     
"Das ist kein Spiel, Scarlett. Ich liebe dich doch. Und das weißt du!"
     
"Komm mir nicht mit Liebe!"
     
"Scarlett..."
     
"Du bist Chuck. Du bist der Typ, der mir vor fünfzehn Jahren das Herz gebrochen hat. Und du wusstest es. Versuch jetzt nicht, mir weiß zu machen, dass du dir dessen nicht bewusst warst. Du wusstest es die ganze Zeit über!"
     
Charlie sah auf seine Schuhe.
     
"Ja, ich wusste es", sagte er dann. "Aber glaub mir, ich habe jeden einzelnen verdammten Tag, seit wir in Vermont waren, versucht, es dir zu sagen. Ich...ich hatte einfach keine Ahnung, WIE ich es anstellen sollte. Ich wusste nicht, wie du reagieren würdest. Ich hatte eine schlaflose Nacht um die andere, in der ich wie verrückt nach einer Möglichkeit gesucht habe, um dir die Wahrheit zu sagen. Und ich hatte so eine verdammte Angst, dich zu verlieren. Ich wusste es ja selber lange Zeit nicht, das musst du mir glauben. Ich habe es an dem Tag herausgefunden, als ich bei dir im Krankenhaus war. Nach meiner Golfpartie. Bob meinte, wir sollten dein Jahrbuchfoto auf der Homepage der Casco Bay ansehen, weil er wissen wollte, ob du...ob du damals auch schon so eine scharfe Braut warst wie jetzt". Er grinste kaum merklich. "Glaub mir bitte Scarlett, ich konnte mich noch nicht einmal an dich erinnern, als ich dein Foto gesehen habe. Ich...es ist mir nachts eingefallen, ich habe von diesem seltsamen Date damals geträumt und da war die Erinnerung plötzlich. Bitte Scarlett glaub mir, ich habe tagein tagaus mit mir gerungen, wie ich es dir sagen könnte, aber ich habe einfach keine Idee gehabt. Du musst mir glauben, dass ich dir nicht damit weh tun wollte!" Flehentlich blickte er in ihre Augen.
     
"Du hast es also seit dem Sommer gewusst", sagte sie langsam. "Seit fast einem ganzen Jahr läufst du mit der Gewissheit herum, dass du der Typ warst, der mir vor fünfzehn Jahren das Herz gebrochen hat. Du wusstest das, als wir uns in Vermont über den Weg gelaufen sind. Du wusstest es, als wir uns hier wieder und wieder getroffen haben. Du bist mit mir eine Beziehung eingegangen, ohne mich darüber in Kenntnis zu setzen, wer du wirklich bist. Wir haben Stunden, Tage, Wochenenden gemeinsam verbracht, haben uns jede noch so klitzekleine Kleinigkeit unserer Leben erzählt, und du fandest keine Möglichkeit, mich
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