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Bis euch der Pfähler holt!

Bis euch der Pfähler holt!

Titel: Bis euch der Pfähler holt!
Autoren: Jason Dark
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ich schon aufstand. »Wir können nicht das ganze Schloß durchsuchen und darauf warten, daß uns die Blutsauger entgegenkommen.«
    Er hatte sich ebenfalls erhoben, strich über seine Lippen und spie aus.
    »Warum eigentlich nicht?«
    »Warum doch?« fragte ich gegen.
    »Weil die Vampire darauf geeicht sind, sich an Menschen heranzuschleichen. Nicht wir müssen sie finden, John, sie werden uns finden. Das muß dir klar sein.«
    »Ist mir zu vage.«
    Er hob die Schultern. »Gut, dann gehen wir in die Halle. Unter Umständen hat Suko die gleiche Idee gehabt. Ich hoffe es zumindest, und ich hoffe weiter, daß er auch so gekämpft hat wie wir.«
    »Wenn ihm ein Vampir über den Weg lief, bestimmt.«
    Marek ging mit etwas schwankenden, müden Schritten. Er hielt den Kopf gesenkt, seinen Eichenpflock aber hielt er in der rechten Hand, wobei die Spitze zu Boden wies.
    Er murmelte etwas vor sich hin. Ich verstand von dem kein einziges Wort, konnte mir aber vorstellen, daß es keine Glückwünsche, sondern eher Flüche waren…
    ***
    In der Halle hatte sich nichts verändert. Das heißt, etwas war doch anders geworden. Es fehlte der zweite Leuchter, aber den hatte Suko mitgenommen. Deshalb war es auch dunkler geworden. Das Spiel zwischen Licht und Schatten hatte abgenommen. Nur mehr ein weiches Grau floß hin und wieder über den Boden.
    Wir schauten uns sehr genau um. Ich leuchtete in die Ecken, damit sie ihre Dunkelheit verloren, aber einen Feind sah ich nicht. Und auch Suko hielt sich zurück.
    Marek war nach draußen gegangen. Er hatte die Tür nicht geschlossen.
    Ich konnte ihn deshalb sehen. Der Pfähler stand mitten auf der Schneefläche und versuchte, seine Kleidung so gut wie möglich zu reinigen. Dabei vergaß er auch sein Gesicht und die Hände nicht. Ich hatte für ihn vollstes Verständnis, denn als stinkender Mensch wollte ich auch nicht durch die Gegend laufen. Als Marek zurückkam und die Tür geschlossen hatte, hob er die Schultern. »Draußen ist auch nichts zu sehen«, erzählte er.
    »Hast du denn damit gerechnet?«
    »Ja, schon. Ich sage dir was, John.« Er räusperte sich. »So einigermaßen kenne ich mich mit den Blutsaugern ja aus, das weißt du. Ich glaube einfach daran, daß die beiden alten Ravensteins gemerkt haben, daß zumindest zwei ihrer Sprößlinge nicht mehr existieren. Da wird sich ein irrsinniger Haß aufgestaut haben, eine blinde Wut. Sie werden hier erscheinen.« Er deutete auf die beiden leblosen Körper der Wölfe. »Waldo Ravenstein hat selbst mit angesehen, wie du und Suko die Tierchen vernichtet habt. Das muß ihn schon auf die Palme gebracht haben, denke ich.«
    »Kann hinkommen.«
    »Deshalb rechne ich auch damit, daß sie bald hier erscheinen werden.«
    Er schaute zur Treppe. »Nicht unbedingt dort, sie können das Schloß auch verlassen haben und kommen plötzlich von draußen. Hauen eine Scheibe ein oder so.«
    »Kann sein. Willst du denn draußen Wache halten?«
    »Nein. Ich denke immer stärker an Suko. Hoffentlich hat es ihn nicht erwischt. Wenn die Ravensteins geballt auftreten, kann es verdammt gefährlich werden.«
    »Das ist zu befürchten und…«
    »Sei still, John!«
    Da ich gesprochen hatte, war es Marek möglich gewesen, die Schrittgeräusche zuerst zu hören.
    Wir rührten uns nicht von der Stelle und lauschten in die Tiefe der Halle hinein.
    Von dort kamen sie nicht.
    Aber von der breiten Treppe her, die jetzt, da ein Leuchter fehlte, fast ausschließlich im Schatten lag. Ich zog meine Beretta.
    Die Schrittgeräusche verstärkten sich. Diejenige Person mußte bereits das Ende der Treppe erreicht haben. Plötzlich hörten wir sie über die Stufen gehen, und wenig später erschienen schwach abgemalt zwei Beine in unserem Blickfeld.
    Es waren bekannte Beine. Zugleich atmeten wir auf. »Das ist Suko«, sagte Marek und lachte.
    Suko hatte sein Lachen und auch seinen Kommentar gehört. »Seid ihr unten?« rief er.
    »Komm her. Es ist okay.«
    Suko lief rasch die Stufen hinab. Er tauchte dann in den Schein der Kerzen, und wir konnten erkennen, daß ihm nichts passiert war. Er sah nur etwas mitgenommen aus, lächelte aber und bekam einen ungläubigen Blick, als er Marek anschaute.
    »Himmel, wie siehst du denn aus?«
    »Er hat es sich nicht verkneifen können und ein kleines Schlammbad genommen.«
    »Freiwillig?«
    »So gut wie.«
    Suko schüttelte den Kopf. Dann wurde sein Gesichtsausdruck ernst.
    »Hoffentlich hat es auch etwas gebracht.«
    »Boris Ravenstein«, sagte
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