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Billionen Boy

Billionen Boy

Titel: Billionen Boy
Autoren: David Walliams
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    Es lag aber gar nicht mal an den albernen Fächern, dass Joe so ungern auf die St Cuthbert-Schule ging. Es lag daran, dass dort alle auf ihn herabsahen. Sie fanden, dass jemand, dessen Vater sein Geld mit Klopapier verdient hatte, einfach erschreckend gewöhnlich war.
    »Ich will auf eine andere Schule gehen, Dad«, erklärte Joe.
    »Kein Problem. Ich kann es mir leisten, dich auf die teuerste Schule der Welt zu schicken. Ich habe da von einem Internat in der Schweiz gehört. Am Vormittag fährt man Ski, und danach …«
    »Nein«, sagte Joe. »Kann ich nicht einfach auf irgendeine öffentliche Schule gehen?«
    » Wie bitte ?«, fragte Mr Spud.
    »Vielleicht finde ich da einen Freund«, fügte Joe hinzu. Wenn er zum St Cuthbert-Kolleg chauffiert wurde, sah er immer die Kinder einer Gesamtschule vor dem Schultor. Sie sahen aus, als hätten sie Spaß. Sie schwatzten, spielten miteinander und tauschten Sammelkarten. Joe fand, das sah so wunderbar normal aus.
    »Schon, aber die nächste öffentliche Schule …«, begann Mr Spud ungläubig. »Ist das dein Ernst ?«
    »Ja«, beharrte Joe schüchtern.
    »Ich kann dir eine Schule hinten im Garten bauen, wenn du willst …«, bot Mr Spud an.
    »Nein. Ich will auf eine ganz normale Schule gehen. Mit ganz normalen Kindern. Ich will einen Freund finden, Dad. An der St Cuthbert habe ich keinen einzigen Freund.«
    »Aber du kannst nicht einfach auf irgendeine normale Schule gehen. Junge, du bist Billionär! Die Kinder dort werden dich entweder hänseln, oder sie werden mit dir befreundet sein wollen – nur weil du reich bist. Es würde der reinste Albtraum für dich.«
    »Ich werde einfach niemand verraten, wer ich bin. Ich werde einfach nur Joe sein. Und vielleicht, ganz vielleicht, finde ich dann ja einen Freund, oder auch zwei …«
    Mr Spud zögerte noch einen Augenblick. Dann gab er schließlich nach. »Also, Joe, wenn du das wirklich möchtest, gut. Du kannst auf eine ganz normale Schule gehen.«
    Joe war so begeistert, dass er hinternhoppelnd * näher an seinen Vater heranrückte und seine Arme um ihn legte.
    »Zerknittere mir nicht den Anzug, mein Junge«, warnte Mr Spud.
    »Entschuldige, Dad«, sagte Joe und hinternhoppelte wieder ein wenig zurück. Er räusperte sich. »Äh … ich hab dich lieb, Dad.«
    »Ja, mein Sohn, ebenfalls, ebenfalls«, sagte Mr Spud und erhob sich. »Also, Kumpel, noch einen schönen Geburtstag!«
    »Machen wir heute Abend denn nicht irgendwas?«, fragte Joe und versuchte seine Enttäuschung zu verbergen. Als er noch klein gewesen war, war sein Vater mit ihm zum Geburtstag immer ins nächste Burger-Restaurant gegangen. Allerdings hatten sie sich die Burger nicht leisten können. Darum hatten sie nur Pommes bestellt und sie zu ihren mit Speck und Gürkchen belegten Broten verzehrt, die Mr Spud unter seinem Hut herein geschmuggelt hatte.
    »Tut mir leid, mein Sohn, ich kann nicht. Ich habe heute Abend eine Verabredung mit diesem wunderschönen Mädchen«, antwortete Mr Spud und zeigte auf die Seite 3 seiner Zeitung.
    Dort war das Foto einer Frau zu sehen, deren Kleider offenbar zu Boden gefallen waren. Ihr Haar war weißblond gefärbt, und ihr Gesicht strotzte derartvor Make-up, dass man nicht sagen konnte, ob sie hübsch war oder nicht. Unter dem Bild stand:
    Sapphire, 19, aus Bradford. Liebt Shopping und hasst Nachdenken.
    »Meinst du nicht, dass Sapphire ein bisschen zu jung für dich ist, Dad?«, fragte Joe.
    »Unser Altersunterschied beträgt gerade mal siebenundzwanzig Jahre«, antwortete Mr Spud wie aus der Pistole geschossen.
    Joe war nicht überzeugt. »Und wohin gehst du mit dieser Sapphire?«
    »In eine Disco.«
    »Eine Disco ?«, fragte Joe nach.
    »Allerdings«, antwortete Mr Spud gereizt. »Ich bin alles andere als zu alt für Discos!« Gleichzeitig öffnete er eine Schublade und nahm etwas heraus, das wie ein Hamster aussah, der unter einen Krocketschläger geraten war, und setzte es sich auf den Kopf.
    »Was um Himmels
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