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Bille und Zottel 14 - Ein Pony auf grosser Wanderung

Bille und Zottel 14 - Ein Pony auf grosser Wanderung

Titel: Bille und Zottel 14 - Ein Pony auf grosser Wanderung
Autoren: Tina Caspari
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des kleinen 2CV, den Joy sich kürzlich gekauft hatte. Auch hier hörte man aus dem Stall das sehnsüchtig rufende Wiehern der Fohlen.
    „Das wird mich heute bis in den Schlaf verfolgen. Warum geht einem das nur jedesmal so an die Nieren?“
    „Unsere Rösser sind eben für uns wie eigene Kinder“, antwortete Joy. „Man möchte am liebsten alles Schmerzliche von ihnen fernhalten. Dabei ist es so wichtig für sie, Schmerzen ertragen zu lernen, wie für jedes Menschenkind.“
    „Bist du immer so philosophisch?“
    Joy lachte.
    „Nein, das hat mir mein Vater gesagt, wenn ich mich früher Jahr für Jahr beim Absetzen unserer Fohlen so aufgeregt habe. Meistens saß ich heulend im Stall, mitten unter den Kleinen, und fühlte mich, als wäre ich von meiner eigenen Mutter verlassen worden.“
    Bille lehnte sich lächelnd zurück und verschränkte die Arme hinter dem Kopf.
    „Wahrscheinlich ist das der Grund. Wir leiden mit ihnen, weil wir uns dabei vorstellen, von der eigenen Mutter verlassen worden zu sein.“
    Florian und Nico hatten sich voneinander gelöst. Florian ließ sich aufseufzend auf den Beifahrersitz plumpsen.
    „Da bin ich.“
    „Das merken wir. Ich komme mir vor wie auf dem Schleudersitz, wenn du die Ente so zum Schaukeln bringst!“ bemerkte Joy kopfschüttelnd.
    „Hättest dir eben gleich ein richtiges Auto kaufen sollen.“
    „Möchtest du zu Fuß gehen?“
    „O nein — ich nehme den Satz mit dem Ausdruck tiefen Bedauerns zurück! Bitte fahr, ich bin sowieso schon halb verhungert.“
    „Also, ich weiß nicht... Essen ist das letzte, an was ich jetzt denken kann!“ stöhnte Bille.
    Aber als Joy sie vor dem Haus abgesetzt hatte und sie die Stufen zur Haustür hinaufsprang, im Offnen ihr ein Duftschwall von köstlichen Gerüchen nach frischen Bratkartoffeln mit Zwiebeln und Speck entgegenkam, waren Trauer und Bedrückung erst einmal verschwunden. Bille zog die Reitstiefel von den Füßen, hängte die Jacke an den Haken und stürmte in die Küche.
    „Entschuldigt, daß ich so spät komme! Es war ein verdammt harter Tag heute. Ihr wißt ja, das Theater mit den Absetzern . Wir sind gerade erst fertig geworden.“
    Bille gab ihrer Mutter und Onkel Paul einen Kuß, dann trat sie ans Waschbecken, um sich die Hände zu waschen. Mutsch legte ihr den Arm um die Schultern, schaute sie prüfend an und strich ihr übers Haar.
    „Bist ganz schön fertig, wie? Ich weiß, mich hat das als Kind zu Hause auch immer mächtig mitgenommen. Ich habe so an dich denken müssen... Und dann noch Pinocchio , euer Kronprinz!“
    „Hier, trink einen Schluck Bier, meine Lütte . Ausnahmsweise. Das wird dir guttun an so einem Tag“, sagte Onkel Paul und stibitzte eine Bratkartoffel aus der Schüssel.
    Bille setzte sich an den Tisch, und die Mutter verteilte das Essen.
    „Es ist schon in Ordnung so“, sagte Bille. „Es muß ja sein. Sie müssen ihr eigenes Leben führen.“

Clown bleibt Clown

    Wenige Tage später tummelte sich die übermütige Gesellschaft der Absetzer auf der Koppel, als hätten sie nie etwas anderes gekannt, als sich in der Herde der Gleichaltrigen zu bewegen. Die Mütter konnten sich weitab auf der Waldkoppel von den Strapazen der Kinderstube erholen. Bei den meisten verriet eine leichte Rundung des Bauches bereits den neuen Nachwuchs. Schon Ende Januar würde das erste Fohlen des neuen Jahres zur Welt kommen.
    Der kleine Pinocchio war in der Rangordnung schnell an den zweiten Platz gerückt, hinter San Marco, der von allen als Anführer respektiert wurde. Imponierte San Marco durch seine Größe und Kraft, glänzte Pinocchio durch Schnelligkeit und Mut. Bille und Simon konnten stundenlang zuschauen, wie die Fohlen miteinander spielten, rauften und um die Wette galoppierten.
    „Hast du das gesehen? Er zwickt San Marco in den Po und galoppiert davon, als hätte er nichts damit zu tun!“ Bille wies lachend auf San Marco, der sich suchend nach dem Angreifer umsah. „Ein richtiges Schlitzohr, unser Pinocchio !“
    „Ja, er macht seinem Namen alle Ehre.“
    „Gestern hatte der alte Petersen seinen Hut auf dem Kleiesack abgelegt. Pinocchio hat ihn durch die Stangen des Laufgitters erwischt und angeknabbert!“
    „Den Trick wird er doch wohl nicht von Zottel haben?“
    „Sicher nicht. Zottel ist Feinschmecker, wie du weißt.“
    „He, sieh mal, wer da kommt!“ Simon zeigte zum Park
    hinüber. „Unsere Mini. Scheint was auf dem Herzen zu haben, ihrem Tempo nach zu urteilen.“
    Atemlos kam die
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