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Bille und Zottel 14 - Ein Pony auf grosser Wanderung

Bille und Zottel 14 - Ein Pony auf grosser Wanderung

Titel: Bille und Zottel 14 - Ein Pony auf grosser Wanderung
Autoren: Tina Caspari
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gewesen.
    „Laß die Kinderchen sich ruhig austoben!“ Bille sah lachend zu Bettina hinüber. „In unserem Alter hat man das nicht mehr nötig.“
    „Du sagst es.“
    Als die beiden Mädchen den Hof erreichten, war von
    Nico und Florian nichts zu sehen. Ihre Pferde standen, flüchtig am Paddockzaun angebunden, am Stall. Bille sah sich kopfschüttelnd nach den beiden um.
    „Was ist denn hier los?“
    „Still, hör mal!“
    Bettina zeigte zum Heuboden hinauf. Kichern und Geflüster drangen nach unten.
    „He, was macht ihr da oben ! Warum sind eure Pferde noch nicht abgesattelt?“
    „Keine Zeit, wir prügeln uns“, kam Florians Stimme geschäftig von oben.
    „So, prügeln nennt man das heutzutage! Kommt sofort da runter!“ rief Bille mit gespielter Strenge. „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen!“
    „He, was ihr auch immer gleich denkt! Omas!“
    „Seid ihr erst mal in unserem Alter!“
    „Mit euren blöden siebzehn! Noch nicht mal erwachsen! Wir mit unseren sechzehn Jährchen“, Florian stieg bedächtig die Leiter hinunter, „sind da besser dran!“
    „Das mußt du mir näher erklären“, sagte Bettina lachend. „Wieso besser?“
    Florian kratzte sich am Hinterkopf.
    „Na ja, wir bilden sozusagen die goldene Mitte. Mit einem Bein noch voll in der überschäumenden Jugend, mit dem anderen winkt schon der Ernst des Lebens!“
    Bille und Bettina lachten.
    Nico verdrehte die Augen. „Das hast du schön gesagt. Du solltest Politiker werden. Fang mich auf!“
    „Auch das noch. Ich breche zusammen!“
    „Danke!“
    „Und das im Zeitalter der Emanzipation! Mich hast du noch nie aufgefangen, wenn ich vom Heuboden runterkam!“
    „He, was ist denn das hier für ein Kaffeeklatsch?“
    „Simon! Bist du fertig?“
    Bille trat an ihren Freund heran, der die Stute Feodora in die Stallgasse führte und abzusatteln begann.
    „Komm, ich helfe dir.“
    „Endlich Verstärkung!“ seufzte Florian übertrieben. „Steh mir bei, großer Bruder, heute schaffen sie mich wieder!“ Simon beachtete Florian nicht, er war viel zu sehr mit der Stute beschäftigt, deren linken Vorderfuß er jetzt vorsichtig anhob.
    „Sie hat sich angeschlagen und ein bißchen das Fell aufgeritzt. Siehst du, hier. Es ist nicht weiter schlimm, aber ich wollte doch lieber kein Risiko eingehen.“
    „Wie ist das passiert?“ fragte Bille und betastete das verletzte Bein der Stute besorgt.
    „Sie hat ein Stück Mauer mitgenommen. Sie lahmt zwar nicht, aber ich habe gespürt, daß sie sich ganz schön weh getan hat.“
    „Warte, ich hole das Blauspray. Wir machen lieber gleich etwas drauf!“
    Bille brachte Feodoras Sattel und Trense in die Sattelkammer, dann ging sie an den Apothekenschrank und holte das Spray zum Desinfizieren der Wunde heraus. Simon kam ihr nach.
    „Bleib da, ich bring’s schon!“
    Simon lächelte und trat so dicht an Bille heran, daß ihre Nasenspitzen sich berührten. „Ich dachte, wir tragen die Dose lieber zu zweit“, sagte er und nahm Bille in die Arme.
    Bille lachte leise. „Wenn ich es mir genau überlege, hast du recht . Sie ist wirklich zu schwer für einen allein!“
    In der Stallgasse wurde getuschelt. Dann ertönte Florians mahnende Stimme.
    „Bille! Los, beeil dich, die Studierzeit fängt gleich an!“
    „Glaub ihm kein Wort, wir haben noch zwanzig Minuten!“
    Bille schlang ihre Arme fester um Simons Hals. „Ich kann nicht, ich bin beschäftigt“, rief sie laut.
    „Morgen machen wir einen Ausritt zusammen“, flüsterte Simon. „Da haben wir wenigstens unsere Ruhe. Komm!“ Sie kehrten in die Stallgasse zurück, taten so, als sähen sie die ironischen Gesichter der anderen nicht, und beugten sich über Feodoras verletzten Fuß. Die kleine Schnittwunde wurde mit Blauspray besprüht, dann tastete Simon noch einmal den Fuß ab.
    „Alles in Ordnung. Wir können sie in die Box bringen.“
    „Mußt du Nathan noch reiten?“
    „Ja, aber jetzt mache ich erst mal Teepause . Frau Engelke hat da vorhin etwas von frischem Apfelkuchen gemurmelt.“
    „Ja, dann — bringst du mir einen mit?“
    „Ich werde ihn mir von der Seele reißen oder besser gesagt, vom Munde. Was tue ich nicht alles für dich!“
    „Oh, wenn du gerade dabei bist, dann könntest du mir natürlich auch San Pietro satteln, wenn ich aus der Studierzeit komme!“
    „Okay, ich habe heute meinen sozialen Tag.“
    Über den Hof näherten sich schlurfende Schritte. Der alte Petersen kam mit einem Arm voll frisch gewaschener
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