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Bille und Zottel 03 - Mit einem Pferd durch dick und duenn

Bille und Zottel 03 - Mit einem Pferd durch dick und duenn

Titel: Bille und Zottel 03 - Mit einem Pferd durch dick und duenn
Autoren: Tina Caspari
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linken Steigbügel, schob seinen Fuß hinein, stemmte sich hoch und ließ sich in den Sattel plumpsen. Im gleichen Augenblick flog er durch die Luft und landete auf der anderen Seite in den Sägespänen. Bongo stand wie ein Denkmal, als sei nichts geschehen.
    Florian schüttelte sich wie ein junger Hund, der in die Badewanne gefallen ist. Sein Kopf dröhnte. Was war eigentlich passiert? Bongo hatte ihn abgeworfen. Das hatte er noch nie getan — na, jedenfalls noch nie beim Aufsitzen.
    Florian stand auf und klopfte sich die Sägespäne von der Hose.
    „Spinnst du?“ meckerte er Bongo an. „Hast du nicht mehr alle Tassen im Schrank?“
    Bongo stand friedlich da und sah ihn entschuldigend an.
    Florian klopfte ihm beruhigend den Hals und stieg wieder auf.
    Peng! Und wieder lag Florian in Sekundenschnelle in den Sägespänen. Diesmal hatte er einen Satz über den Kopf des Ponys gemacht.

    Über ihm bäumte sich Bongo auf, drehte sich auf den Hinterbeinen und raste davon. Wie ein Feuerwerkskörper schoß er von einer Seite der Bahn zur nächsten. Florian lag wie benommen am Boden und verfolgte Daniels und Herrn Tiedjens Bemühungen, den wildgewordenen kleinen Rappen wieder einzufangen.
    Endlich hatten sie ihn in eine Ecke gedrängt.
    „Ruhig, mein Dickerchen, ganz ruhig. Oh, là , là !"
    Herrn Tiedjens Stimme mußte auf Bongo tatsächlich eine beruhigende Wirkung ausüben. Jedenfalls ließ er sich am Zügel nehmen und in die Mitte der Bahn zurückfuhren.
    Herr Tiedjen klopfte dem aufgeregten Pferd den Hals, dann untersuchte er sorgsam den Bauch des kleinen Rappen. Plötzlich bildete sich eine Zornesfalte auf seiner Stirn. Florian sah es und glaubte in den Boden versinken zu müssen.
    „Kannst du mir bitte mal verraten, was das hier soll?“ fragte Herr Tiedjen scharf.
    Florian rappelte sich auf, trat unsicher näher. Dann weiteten sich seine Augen vor Entsetzen. Sein Kugelschreiber! Er hatte ihn beim Aufzäumen an den Sattelgurt geklemmt, um ihn gleich darauf wieder in seiner Jacke zu verstauen, die draußen auf der Futterkiste lag. Aber das hatte er in der Eile dann vergessen. Und die Spitze des Kugelschreibers hatte Bongo in den Bauch gepikt und ihm Schmerzen bereitet, sobald Florian sich mit seinem Gewicht in den Sattel fallen ließ! Zum Glück war keine Wunde entstanden.
    „Für heute ist der Unterricht für dich beendet, mein Lieber. Mach dir statt dessen einmal Gedanken, wie man mit Pferden umgeht!“ sagte Herr Tiedjen ruhig. „Bis zum nächstenmal .“
    Florian stammelte ein paar Entschuldigungen und schlich mit feuerrotem Kopf davon. Bongo blieb in der Bahn zurück.
    „Schick mir Bille her, sie soll dem Pferd ein bißchen bewegen, damit es den Schreck überwindet“, rief Herr Tiedjen ihm nach.
    Das war hart. Nicht selber seinen Fehler wiedergutmachen zu dürfen! Florian schwor sich, in der nächsten Unterrichtsstunde besser zu reiten als alle anderen zusammen! Aber er war ehrlich genug sich einzugestehen, daß er die Strafe verdient hatte.
    Bille lachte gutmütig, als Florian ihr beschämt seinen Fehler gestand.
    „Tut mir leid für dich“, sagte sie und legte Florian begütigend die Hand auf die Schulter. „Jeder von uns macht mal so einen Blödsinn, für den er sich hinterher am liebsten ohrfeigen würde. Weißt du was? Ich würde zur Sicherheit in Zukunft mit Fingerfarben schreiben. Die piksen wenigstens nicht.“

Die geflickte Hochzeitstorte

    Eine Woche vor Weihnachten heirateten Mutsch und Onkel Paul.
    Eigentlich hatte es eine ganz kleine Hochzeit werden sollen. Aber da das ganze Dorf darauf bestand, die von allen geliebte und verehrte Frau Abromeit und den nicht weniger geachteten Bauunternehmer Ossowsky einmal so richtig zu feiern, hatten sie nachgegeben. Im „Krug“ wurde der große Festsaal gemietet und alle Frauen des Dorfes erklärten sich bereit, zu dem Hochzeitsessen etwas beizusteuern.
    Herr und Frau Jansen, die Besitzer des Krugs, in dem Onkel Paul jahrelang Stammgast gewesen war, spendierten ein Faß Bier und Onkel Pauls Geschäftsfreunde die Musik. Zottel sollte den Hochzeitswagen ziehen.
    „Das ist zwar nicht so romantisch wie eine Kutsche mit zwei Schimmeln davor, aber schließlich gehört er zur Familie und wäre mit Recht beleidigt, wenn wir ihn übergehen würden“, sagte Bille.
    Florian und Karlchen bastelten weiter an ihrem Gedicht. Und Bille und Bettina hatten ihre Klassenkameradinnen Helga, Heike und Elli gebeten, ihnen beim Binden der Girlanden für die
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