Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BIGHEAD - Ein brutaler, obzöner Thriller (German Edition)

BIGHEAD - Ein brutaler, obzöner Thriller (German Edition)

Titel: BIGHEAD - Ein brutaler, obzöner Thriller (German Edition)
Autoren: Edward Lee
Vom Netzwerk:
heißen Tümpel zu ertrinken, ließ nach.
    Doch die Vision ...
    Jesus Christus ...
    Das Nachbild der Vision verschwand noch nicht ganz.
    Die beiden Nonnen blickten zu ihm herab, sie kicherten gnomenhaft. Sie grinsten, bedeckt von einer Patina aus trübem Morgenlicht. Ihre Augen waren stumpf wie der Tod, ihre Münder waren wie dünne Schlitze in grauem Fleisch. Dann lüfteten sie ihre schwarzen Nonnengewänder –
    Gott im Himmel ...
    – und begannen zu urinieren.
    Direkt dort auf den Teppich des Pfarrhauses, in heißen, dampfenden Strahlen, ihre Finger an den Venushügel gelegt, darunter die zarten, kleinen Harnröhren ...
    Das schrille, hexenhafte Gekicher verklang und die Bilder verblassten, als der Priester endgültig erwachte.
    Scheiße, dachte der Priester. Verdammte Sch...
    Doch da war noch etwas, nur für einen Sekundenbruchteil.
    Ein Bild hing da für den Zeitraum eines Augenzwinkerns.
    Ein schwarzer Schlund so groß wie ein Mülleimerdeckel, voller Zähne so scharf wie Eispickel ...
    (II)
    »Tja, freut mich, dich kennenzulernen«, sagte Charity, nachdem sie ihre Taschen in den winzigen Kofferraum gepackt hatte und eingestiegen war.
    »Freut mich auch«, sagte die Blonde. Charity konnte sich nicht mehr genau an ihren Namen erinnern. Jennifer? Jessica?
    »Und mir gefällt dein Wagen«, fügte Charity hinzu, weil ihr nichts Besseres einfiel. Es war ein knallroter Miata, ein zweisitziges Cabrio. Ein hübscher Wagen. Und wahrscheinlich ziemlich teuer. Eines Tages werde ich auch so einen Wagen fahren, schwor Charity sich. Sobald ich meinen Abschluss habe ...
    »Es war gut, dass du die Anzeige aufgegeben hast«, sagte die Blonde. »Das kam genau richtig. Ich meine, wie viele Leute fahren schon zum Arsch der Welt?« Sie hielt inne und verzog das Gesicht. »Tut mir leid. Du kommst von da, richtig? Ich wollte nicht sagen, dass deine Heimat am Arsch der Welt liegt. Es ist nur eine Redensart.«
    »Mach dir keine Sorgen«, sagte Charity. Das kleine Auto schoss auf den Stadtring und ihr langes lockiges Haar flatterte im Fahrtwind. »Es ist am Arsch der Welt. Einfache Leute, einfaches Leben. Aber es hat auch seine Vorteile.«
    »Erzähl mir davon!«, stieß die Blonde aus, dann hupte sie einen schwarzen Pontiac an, der sie an der Ausfahrt geschnitten hatte. »Ich wette, da gibt es keine Leute, die so fahren wie dieser Idiot!«
    Charity lächelte. Etwas neurotisch, erkannte sie. Und ... Jerrica! So heißt sie! Jerrica Perry. »Na ja ... es ist so lange her. Du bist Autorin?«
    »Ich bin Journalistin der Washington Post «, korrigierte sie Jerrica hinter dem gepolsterten Lenkrad. »Lokalredaktion. Bin da seit vier Jahren.«
    »Wow. Eine Zeitungsfrau.«
    »Keine große Sache. Aber hin und wieder bekommt man von einem der Chefredakteure einen guten lukrativen Auftrag. Das ist mir passiert. Sie haben mir einen dreiteiligen Artikel über die ländlichen Appalachen gegeben. Bringt gutes Geld.«
    Charity fragte sich, wie viel. Gutes Geld für Jerrica war vermutlich ein Vermögen für Charity.
    »Also, was war das mit deiner Tante?«, fragte Jerrica, als sie auf dem Stadtring auf die Ausfahrt Richmond zusteuerten.
    »Na ja, ich bin bei ihr aufgewachsen, bis ich acht war. Dann ...« Warum sollte ihr die Wahrheit peinlich sein? »Ihr Gästehaus geriet in finanzielle Schwierigkeiten und ich wurde in ein Waisenhaus gesteckt.«
    »Scheiße, das ist hart.«
    »Es war nicht so schlimm«, log Charity. In Wirklichkeit war es ziemlich schlimm gewesen. Sie hatte sich immer wie eine Außenseiterin gefühlt. Aber warum sollte sie das alles einer Frau erzählen, die sie gerade erst kennengelernt hatte? Es war ja gut ausgegangen.
    »Mit 18 kam ich raus, hatte zwei Jobs, schaffte meine Hochschulreife. Jetzt arbeite ich an der Uni und belege Abendvorlesungen, weil dafür die Studiengebühren nur halb so hoch sind. Ich will Buchhalterin werden.«
    »Klingt gut. Gutes Geld.« Für Jerrica schien alles auf gutes Geld hinauszulaufen.
    »Wie auch immer«, fuhr Charity fort. »Meine Tante hat mich eingeladen und da ich noch kein eigenes Auto habe, habe ich die Annonce aufgegeben.«
    Jerrica zündete sich eine Zigarette an, der Rauch wehte schnell davon. »Und deine Tante, sagtest du, hat ein Gästehaus?«
    »Genau. Eine Zeit lang sah es aus, als wäre es pleite, aber dann hat sie das Ruder wieder herumgerissen.«
    »Glaubst du, sie wird uns einen guten Preis machen?«
    »Oh, ich denke doch. Ich schätze, sie wird uns gar nichts berechnen.«
    »Das
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher