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Big Sky Country - Das weite Land (German Edition)

Big Sky Country - Das weite Land (German Edition)

Titel: Big Sky Country - Das weite Land (German Edition)
Autoren: Linda Lael Miller
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spielerischer Leichtigkeit der uneheliche Sohn seines Vaters mit dem Pferd zurechtkam. In seiner Stimme schwang Wehmut mit.
    „Überlegst du dir dieses lächerliche Wettrennen jetzt noch mal, das ihr beide geplant habt?“, fragte Joslyn. Jetzt war sie es, die sauer klang, nicht Shea.
    Hutch lachte leise. Es hörte sich bitter an. Dann schüttelte er den Kopf, ohne Slade und die Fuchsstute aus den Augen zu lassen. „Nein. Aber es könnte viel interessanter werden, als ich dachte.“
    Joslyn verschränkte die Arme. „Es ist eine dämliche Idee, Hutch“, sagte sie tonlos. „Und es ist gefährlich.“
    „Mag sein. Aber ich kann dir schon jetzt versichern, dass der Sheriff keinen Rückzieher machen wird. Und ich auch nicht.“
    Nach diesem ersten gemeinsamen Ausflug zu den Pferden stellte sich so etwas wie Routine ein.
    Joslyn, die anfangs noch nervös gewesen war, begann sich darauf zu freuen, frühmorgens zu Sundance zu fahren und sie zu füttern und zu striegeln. Besonders freute sie sich darauf, das grasbewachsene Ufer des Big Sky River entlangzureiten. Der Fluss bildete auf einer Seite die Grenze zu den Ländereien der Carmodys und mündete in den Whisper Creek, jenen Fluss, von dem die Ranch ihren Namen hatte.
    Slade brachte Shea und Joslyn bei, Chessie und Sundance zu satteln. Bevor die beiden aufstiegen, prüfte er zwar jedes Mal, ob die Sattelgurte fest angezogen waren, doch davon abgesehen gab er ihnen die Freiheit, die sie zum Lernen brauchten. Insgesamt, lobte er sie, wären sie beide Naturtalente.
    Da Slade Barlow alles, was er sagte, immer auch so meinte, wussten Shea und Joslyn, dass es stimmte, und gewannen Selbstvertrauen.
    Wenn Joslyn an jene längst vergangenen Tage zurückdachte, als sie kurz Rodeo-Queen von Parable County gewesen war, wünschte sie manchmal, sie könnte die Zeit zurückdrehen. Siesehnte sich danach, alles noch einmal zu erleben – diesmal aber auf ehrliche Art und Weise. Damals war sie ein verwöhntes, dummes Kind gewesen – außerordentlich hübsch zwar, aber mit einer Persönlichkeit, die ungefähr so authentisch wie aufgesprühte Sonnenbräune war.
    Seit sie jeden Morgen mit Slade und Shea auf Whisper Creek ausritt, hatte sie ein völlig neues Lebensgefühl. Es kam ihr vor, als könnte sie die ganze Welt erobern. Die einzige Ausnahme bildete ihr Liebesleben.
    Nach diesem leidenschaftlichen, wunderbaren Intermezzo im Gästehaus waren sie und Slade kaum allein gewesen und hatten auch nicht mehr miteinander geschlafen.
    Zwischen ihnen hatte sich eine verlegene Höflichkeit entwickelt – etwas rein Platonisches, ähnlich wie Joslyns Freundschaft mit Hutch.
    Dieser Zustand beunruhigte Joslyn. Und das nicht nur, weil sie den Sex vermisste – das tat sie, und zwar sehr –, sondern weil sie etwas vermisste, das sie nur schwer beschreiben konnte. Vielleicht vermisste sie die Nähe, die zwischen ihr und Slade nicht nur körperlich entstanden war, sondern auf einer tieferen Ebene.
    Irgendwo dort, wo sich Körper und Seele trafen. Irgendwo, wo es heilig und für immer war.
    Natürlich wäre es am vernünftigsten gewesen, mit Slade einfach offen darüber zu reden. Doch in den seltenen Momenten, in denen sich die Gelegenheit dazu ergab, fand Joslyn nicht den Mut dazu. Sie hatte Angst, die Beziehung mit Slade ganz zu zerstören.
    Wie hieß das alte Sprichwort? Man soll nicht reparieren, was nicht kaputt ist .
    Aus Juni wurde Juli, aus Juli wurde August, und nichts Wesentliches veränderte sich. Zumindest nicht zwischen Joslyn und Slade.
    Sie, Shea und Slade fuhren jeden Morgen nach Whisper Creek.
    Und jeden Morgen versorgten sie ihre Pferde, ritten aus und unterhielten sich über Belanglosigkeiten. Danach trennten sichihre Wege. Slade ging seiner Arbeit als Sheriff nach, Joslyn arbeitete in Kendras Immobilienbüro und Shea im „Curly-Burly“, wo es ihr gut zu gefallen schien. Wenn sie nicht dort war, traf sie sich mit ihren neuen Freunden im Schwimmbad.
    Obwohl Joslyn viel Zeit mit Slade verbrachte, hätte sie keine Ahnung gehabt, was in seinem oder Sheas Leben gerade passierte, wenn Opal sie nicht regelmäßig auf dem Laufenden gehalten hätte.
    Er wollte beispielsweise nicht noch einmal für das Amt des Sheriffs kandidieren und versuchte, seinen Lieblings-Deputy Boone Taylor zu überreden, sich aufstellen zu lassen.
    Wenn Slade keinen Dienst hatte, machte er sich praktisch jeden Abend noch einmal allein auf zur Whisper-Creek-Ranch, sattelte den großen Fuchs-Wallach und ritt
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