Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bibi Blocksberg - 18 - Die neue Lehrerin

Bibi Blocksberg - 18 - Die neue Lehrerin

Titel: Bibi Blocksberg - 18 - Die neue Lehrerin
Autoren: Theo Schwartz
Vom Netzwerk:
freundlich: »Natürlich kenne ich Sie. Wir sind Nachbarn. Sie haben die Wohnung über mir.«
    Und wieder ging die Tür auf, diesmal jedoch, ohne dass zuvor angeklopft wurde. Mit hochrotem Kopf stand Frau Müller-Riebensehl im Klassenzimmer. Sie blickte die junge Lehrerin streng an und rief mit keifender Stimme: »Frau Kaufmann! Was geht hier vor? Das klingt auf keinen Fall nach einem ordentlichen Unterricht!« Plötzlich entdeckte sie den Bürgermeister. »Oh! Welche Ehre!«, säuselte sie, um gleich darauf die Klasse anzugiften: »Warum hat mich niemand davon unterrichtet, dass unser Herr Bürgermeister im Haus ist?«
    »Das geht Sie gar nichts an!«, blaffte der Bürgermeister. »Und jetzt stören Sie nicht länger, Verehrteste! Es ist Unterricht!«
    »Aber… aber…«, stammelte Frau Müller-Riebensehl, »ich als Direktorin dieser Anstalt…«
    »Interessiert mich nicht!«, kam die barsche Antwort. »Sie können gehen!«
    Frau Müller-Riebensehl schnappte nach Luft. »Das ist ja… Das ist ja… Gut. Ich gehe. Aber nur unter Protest!«
    Mit diesen Worten drehte sie sich auf dem Absatz um und stapfte wütend zur Tür. RUMMMS!, fiel sie hinter ihr ins Schloss.
    »Schnell, Bibi! Tu was!«, flüsterte Marita ihrer Banknachbarin zu. »Du musst den Bürgermeister zurückhexen!«
    »Schon dabei: Eene meene Hexenwort, der Bürgermeister, er will fort. Eene meene letzte Frist, er nimmt nichts übel und vergisst. Hex-hex!«
    Funken sprühten, Sternchen blitzten und der Bürgermeister blickte verwirrt umher. »Was ist los?
    Warum bin ich in der Schule? Wie bin ich hierher gekommen?… Pichler! Was wollen wir hier?«
    Sein Sekretär zuckte mit den Schultern.
    »Keine Ahnung, Chef!«
    »Dummes Zeug! Sie müssen doch wissen, was das hier für ein Termin ist!«

    »Das ist kein Termin«, erklärte Herr Pichler. »Sie wollten unbedingt in die Schule. Vielleicht«, fügte er vorsichtig hinzu, »wollten Sie ja die neue Lehrerin kennen lernen? Frau Kaufmann. Eine reizende Person. Immer fröhlich, immer freundlich. Wie gesagt: Sie wohnt bei mir im Haus.«
    »Neue Lehrerin. Soso.« Der Bürgermeister musterte die junge Frau von oben bis unten. Dann gab er ihr förmlich die Hand und sagte: »Nun, wenn ich schon mal da bin: Guten Tag, Frau… wie war doch gleich der Name?«
    »Kaufmann. Katja Kaufmann. Ich freue mich sehr über Ihr Interesse an der Schule, Herr Bürgermeister.«
    »So?« Er stutzte, dann fügte er hastig hinzu: »Schule ist wichtig. Sehr wichtig. Ich hoffe, Sie nehmen Ihren Beruf ernst.«
    »Selbstverständlich, Herr Bürgermeister«,
    antwortete Katja freundlich. »Ich liebe meinen Beruf und ich liebe meine Schüler.«
    »Soso. Na ja.« Der Bürgermeister war in Gedanken bereits wieder bei seinen Amtsgeschäften. »Pichler! Abmarsch!«
    »Auf Wiedersehen, liebe Nachbarin!« Sein Sekretär machte vor der jungen Lehrerin eine charmante Verbeugung. Das passte dem Bürgermeister nicht.
    »Pichler! Sie sind im Dienst! Lassen Sie das private Gesumse! Fahren Sie mich zum Kuckuck noch mal zu meinem Termin! Los! Augen nach vorn!«
    »Ich freue mich einfach, Frau Kaufmann zu sehen.« Herr Pichler war hin und weg und wandte immer wieder den Kopf, als er zur Tür ging. »In unserem Haus scheint die Sonne, seit sie bei uns wohnt.«
    »Zum Donnerwetter!«, blaffte der Bürgermeister und schubste ihn hinaus auf den Flur. »Himmeln Sie die Dame von mir aus zu Hause an, aber nicht hier und jetzt. Sie sind im Dienst!«
    »Zu Befehl, Bürgermeister-Chef!«, sagte sein Sekretär mit fester Stimme, fiel aber gleich darauf wieder in einen schwärmerischen Tonfall: »Ich himmle zu Hause!«

Ein ernstes Gespräch
     
    Frau Müller-Riebensehl war zutiefst beleidigt! Sie konnte es immer noch nicht fassen, dass der Herr Bürgermeister sie einfach aus dem Klassenzimmer geschickt hatte. Vor den Augen der jungen Kollegin und der gesamten Klasse. Wie entwürdigend!
    Das konnte sie nicht durchgehen lassen, da musste sie hart durchgreifen. Gleich nach dem Unterricht zitierte sie deshalb Katja Kaufmann ins Direktorzimmer.
    »Ich sage es nur einmal, Frau Kollegin…«, begann sie mit hoher, scharfer Stimme. »Von offiziellen Besuchen ist der Direktion vorab Kenntnis zu geben!«
    »Niemand war überraschter als ich, als der Herr Bürgermeister plötzlich in der Klasse stand«, versuchte sich die junge Lehrerin zu verteidigen.
    »Wirklich?« Frau Müller-Riebensehl verzog den Mund. »Nun ja, dann hat er Sie eben überprüfen wollen. Solche Kontrollen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher