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Bibi Blocksberg - 05 - Wo ist Kartoffelbrei

Bibi Blocksberg - 05 - Wo ist Kartoffelbrei

Titel: Bibi Blocksberg - 05 - Wo ist Kartoffelbrei
Autoren: Theo Schwartz
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Und wenn es so wäre?«, fragte Mania zurück und legte den Kopf ein wenig schief.
    » Dann könnte es mein Besen sein! Kartoffelbrei!« »Und wenn es so wäre?«, wiederholte Mania.
    » Dann möchte ich ihn gern wiederhaben!«
    » Kartoffelbrei… Kartoffelbrei…« Mania tat, als müsse sie angestrengt nachdenken. »Ja, an den kann ich mich gut erinnern. Das war doch so ein kleiner, niedlicher. Hast du ihn nicht beleidigt, Bibi? Hast du ihn nicht schlecht behandelt?«
    » Nein! Ich… äh…«, wollte Bibi protestieren, aber Mania schnitt ihr das Wort ab. »Doch, du hast ihn schlecht behandelt. Deshalb ist er dir weggeflogen. Das kann ich gut verstehen. Beleidigte Besen müssen viel gestreichelt werden.«
    » Ja, Tante Mania, das weiß ich«, sagte Bibi kleinlaut. »Es tut mir ja auch sooo Leid!«
    » Nun spann doch das arme Kind nicht so auf die Folter!«, fuhr Amanda dazwischen. »Hast du den Besen oder hast du ihn nicht?«
    » Nun…«, Mania schmunzelte geheimnisvoll und ließ sich mit der Antwort Zeit, »ich habe zwölf Katzen, zwölf Eulen… und zwölf Besen!«
    » Aha! Dann ist Kartoffelbrei also der zwölfte Besen in deiner Sammlung!«, bemerkte Barbara.
    » Nun, nun…« Mania lächelte hexisch und machte eine Pause. Dann fuhr sie fort: »Dreimal die Zwölf! Jaja! Die magische Zahl!« Sie schaute Bibi ernst an.
    » Er ist freiwillig gekommen, dein Hexenbesen, und nach dem Hexengesetz gehört er jetzt mir!«
    » Mamiii!«, schrie Bibi entsetzt auf. »Sie hat ihn extra gestreichelt, damit sie ihn kriegt! Sie hat es auf Kartoffelbrei schon lange abgesehen, damit sie ihre zwölf Besen zusammenbekommt!«
    » Kartoffelbrei gehört jetzt mir!«, sagte Mania ungerührt.
    » Ach, komm, Mania«, versuchte Frau Blocksberg einzulenken, »ob du nun elf Besen hast oder zwölf, das ist doch egal! Du hast auf jeden Fall die größte Besensammlung, die es gibt!«
    » Und wenn schon!«, entgegnete Mania störrisch. »Hexenbesen bekommt man selten, weil Hexen sehr alt werden und ihre Besen meistens an ihre Töchter weitervererben. Nein, ich gebe ihn nicht her! Er wollte zu mir!«
    » Kann ich… kann ich meinen Wuschel wenigstens einmal sehen?«, fragte Bibi leise. Sie hatte Tränen in den Augen. Da wurde Mania weich.
    » Du hast ihn zwar sehr schlecht behandelt und verdienst es nicht, aber…«, ihre Stimme wurde freundlicher, »du kannst ihn besuchen. Benutzen darfst du ihn allerdings nicht! Das verstößt gegen das Hexengesetz!«
    Mania klapperte mit ihrem großen Schlüsselbund, nahm dann einen Schlüssel und sperrte die Tür zu einem Nebenraum auf. Knarzend und quietschend schwang eine Tür zur Seite und gab den Blick frei auf Manias kleines Hexenmuseum. Vorsichtig betrat Bibi den Raum. Er lag im Halbdunkel und wurde nur von flackernden Kerzen beleuchtet, die ein geheimnisvolles Licht spendeten. An den Wänden hingen Gemälde, auf denen Hexen dargestellt waren, und Glasvitrinen standen nebeneinander. In jeder Vitrine befand sich auf Samt gebettet ein Besen. Andere standen in Schränken hinter Glas. Bibi riss vor Staunen die Augen auf und starrte voller Bewunderung die Besen an.
    » Ja, meinen Besen gefällt es hier. Sie haben es weich und gemütlich«, sagte Mania stolz.
    » Und wo ist mein Kartoffelbrei?«, fragte Bibi. Mania zeigte auf die zwölfte Vitrine hinten in der Ecke. Bibi ging darauf zu.
    » Mein Wuschel!«, rief sie glücklich. »Endlich habe ich dich gefunden!«
    Sie streckte die Hand nach ihrem Besen aus, aber da bekam sie auch schon einen kleinen Schlag und zuckte zurück. Mania hatte einen unsichtbaren Hexenring um die Vitrine gelegt und Bibi war dagegen gekommen.
    » Besuchen, habe ich gesagt!«, mahnte Mania, »und nicht berühren! Ja, ja, ich kenne euch kleine Hexenbraten, euch hält nur ein Hexenring ab.«
    Hexenring? Bibi dachte angestrengt nach, dann fiel ihr zum Glück der passende Spruch ein: »Eene meene Schmetterling, weg sei dieser Hexenring. Hex-hex!… Hex-hex!«
    Doch der Ring ließ sich nicht zerstören, im Gegenteil. Jetzt knisterte und knatterte er noch mehr und leuchtete in allen Regenbogenfarben. Er schützte die Vitrine wie eine dicke Mauer. Dagegen kamen auch Barbara Blocksberg und Amanda nicht an und Mania blieb stur. Alles Reden und Flehen, Bitten und Betteln nützte nichts, sie rückte Kartoffelbrei nicht heraus.

    Also machten sich die drei Hexen unverrichteter Dinge wieder auf den Heimflug. Bibi war todunglücklich. Sie wusste jetzt zwar, wo ihr Wuschel war, und sie durfte ihn
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