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Bianca Spezial Band 8

Bianca Spezial Band 8

Titel: Bianca Spezial Band 8
Autoren: Lilian Darcy , Sharon de Vita
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die Reise vorbereitete, war ihm unheimlich. Was ging bloß in ihr vor?
    Als Libby mit Colleen am Nachmittag nach Hause kam, stand der Wäschekorb immer noch neben der Kellertür, aber die Kleidungsstücke darin waren nun nicht mehr ordentlich zusammengelegt. Wahrscheinlich hatte Brady nach etwas gesucht.
    Unwillkürlich musste Libby lächeln. Mit Wäsche hatte er nicht besonders viel am Hut, und manchmal fand sie das direkt rührend. Sie schob für Colleen ein Kinder-Musikvideo in den Rekorder, legte die zerwühlte Wäsche wieder zusammen und ging schließlich damit nach oben, um alles in die Schränke einzusortieren. Vom Fenster ihres Zimmers aus erblickte sie wenige Minuten später Bradys Auto, das gerade die Einfahrt hochfuhr und in der Garage unter ihr verschwand.
    Libby hatte nicht damit gerechnet, dass er schon so früh zu Hause sein würde. Sofort beschleunigte sich ihr Herzschlag. Nun würden sie sich doch noch einmal sehen, bevor sie für eine Woche nach St. Paul flog!
    „Wir sind noch hier!“, rief sie die Treppe hinunter, als sie hörte, dass er hereingekommen war.
    „Das hatte ich auch gehofft“, rief er zurück und machte sich auf den Weg nach oben. Scarlett war wahrscheinlich zu Colleen ins Wohnzimmer gelaufen, als sie das Musikvideo gehört hatte.
    Brady und Libby begegneten sich oben auf dem Treppenabsatz.
    „Ich habe leider nicht viel Zeit“, brummte er.
    „Ich auch nicht.“
    „Gleich muss ich Scarlett bei Mom vorbeibringen, dann treffe ich mich noch mit einem potenziellen Kunden. Aber ich musste dich unbedingt vorher noch sehen.“
    „Wirklich?“
    „Ähm … ja.“
    Brady rieb die Finger an seinem unrasierten Kinn und spürte, wie seine Wut von vorhin langsam verrauchte. Libbys Augen leuchteten, und ihr Mund war sinnlich und voll. Sie sah ihn an, als wollte sie, dass er sie küsste, nicht anschrie. Nun ja, wer ließ sich schon gern anschreien?
    Brady kam der wortlosen Aufforderung ihrer ausdrucksvollen Lippen nach und neigte sich nach vorn. „Ich werde dich vermissen, Libby“, sagte er zärtlich. „Colleen auch. Scarlett wird ziemlich einsam sein.“
    „Ich … ich weiß.“ Libby sah zu ihm auf. „Pass gut auf sie auf. Es ist ja bloß eine Woche. Aber wenn ich wieder da bin, könnte es sein, dass ich mich … nicht so gut fühle. Oh, Brady …“ Sie schmiegte sich in seine Arme, barg die Stirn an seiner Schulter und küsste dann seinen Hals.
    „Ich weiß“, erwiderte er. „Es fällt dir schwer, dich von dem Haus zu trennen.“
    Libby antwortete nichts darauf, schließlich wandte sie ihm das Gesicht zu und küsste ihn geradezu verzweifelt. Sie öffnete die Lippen und presste den Mund fordernd gegen seinen.
    Und er küsste sie zurück. Natürlich, was sollte er auch sonst tun?
    Irgendwann, viel zu früh, löste sie sich von ihm. „Es tut mir leid“, sagte sie und wischte sich eine Träne von der Wange. „Ich muss jetzt los …“
    „Ja, dein Flug geht bald.“
    „Ich hole schnell Colleen. Das Taxi müsste jede Sekunde hier ankommen.“
    Brady folgte Libby langsam nach unten, wo ihre gepackten Reisetaschen bereits neben der Haustür standen. Libby verschwand im Wohnzimmer, hob ein kleines Mädchen auf und kam mit dem Kind wieder in den Eingangsbereich. Dort rückte sie den in eine dicke Windel gewickelten Po auf ihrer Hüfte zurecht, um eine der Taschen aufzunehmen.
    Es gab bloß ein Problem: Sie hatte den falschen Zwilling erwischt.
    Libby hatte es eilig. Wahrscheinlich hatte sie immer noch Tränen in den Augen, und Scarlett trug heute Colleens rosa Ensemble. Vielleicht war Colleen gerade in der Küche, um dort nach ihrer Mommy zu suchen, sodass Scarlett als Einzige im Wohnzimmer geblieben war.
    Brady erkannte genau, in welchem Moment Libby ihren Fehler bemerkte. Sie schnappte nach Luft und stieß einen kleinen Schrei aus. Dann betrachtete sie das Mädchen noch einmal ganz genau. „Oh, Liebling!“, rief sie mit zitternder Stimme aus und sah zu Brady hinüber, der gerade am Fuß der Treppe angekommen war.
    „Hätte das wirklich etwas ausgemacht?“, fragte er Libby barsch, und auf einmal war all seine Wut wieder da.
    „Wenn ich Scarlett statt Colleen mit nach Minnesota genommen hätte?“
    „Ja. Statt Colleen oder zusammen mit Colleen. Ob sie ähnlich angezogen sind oder ganz unterschiedlich, macht das etwas aus?“
    „Wie kommt es, dass sie diese Sachen anhat?“
    „Sie hat sich heute Morgen Kakao über ihren Spielanzug gekippt, und ich hatte keine Zeit mehr, ihr
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