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Bianca Extra Band 01

Bianca Extra Band 01

Titel: Bianca Extra Band 01
Autoren: Tracy Madison , Melissa Mcclone , Christine Rimmer , Susan Meier
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einige Gläser getrunken. Fast so viele wie ich. Ich bin nicht stolz drauf, aber ich muss zugeben, dass ich mich nur noch schemenhaft an diesen Abend und die darauffolgende Nacht erinnere.“
    Er überlegte. „Ich war zu betrunken, um heimzufahren. Deshalb habe ich mir ein Zimmer in der Nähe der Bar genommen. Ich glaube, dass Anne auch dort war, aber ich bin mir nicht sicher. Könnte genauso gut sein, dass ich mir das nur einbilde.“
    „Dass du dir das einbildest?“, wiederholte Belle kopfschüttelnd.
    Er hob in einer entschuldigenden Geste die Arme. „Ich bin wirklich nicht mehr sicher. Ich weiß nur, dass ich am Morgen allein war und keine Spur von ihr zu sehen war. Da stand ich auf und fuhr nach Hause.“ Preston musterte Belle. „Ich finde, ich habe jetzt genug gesagt. Nun bist du dran. Was hast du mit Anne Benton zu tun? Kennst du sie? Hat sie von mir gesprochen?“
    „Ja.“
    „Kennst du sie? Hat sie von mir gesprochen?“
    „Beides. Anne war viele Jahre lang meine beste Freundin. Als wir einander kennenlernten, waren ihre Eltern schon tot. Sie hatte keine Geschwister und auch sonst keine Verwandten. Als sich unsere Wege kreuzten, war sie ganz allein auf der Welt. Wir freundeten uns an.“
    Preston hörte aufmerksam zu. „Schön, aber was hat das mit mir zu tun? Will Anne mit mir sprechen?“
    „Ich versuche wirklich, dir alles der Reihe nach zu erklären. Es ist nur so kompliziert … tut mir leid, dass ich dir diese Nachricht überbringen muss, aber vor einigen Monaten wurde bei Anne Blutkrebs diagnostiziert. Sie hat um ihr Leben gekämpft – und verloren.“
    „Verstehe ich dich richtig: Anne ist tot?“
    Belle schluchzte auf. Sie konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten. „Ja. Sie ist vor zehn Tagen gestorben.“
    „Um Himmels willen.“ Das war unvorstellbar. „Sie war eine so wunderbare junge Frau …“
    „Oh ja, das war sie. Und sie hatte einen kleinen Sohn. Sein Name ist Benjamin. Er ist achtzehn Monate alt.“
    Preston erinnerte sich plötzlich, dass Belle ein Baby mitgebracht haben sollte. „Ist das das Kind, das mit dir nach Elk Creek gekommen ist?“
    Sie nickte.
    In diesem Moment, als er in ihr verzweifeltes Gesicht sah, fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Fassungslos schüttelte er den Kopf „Aber … aber …“, stammelte er. „Ich bin nicht einmal sicher, ob sie … ob wir …“
    „Anne hätte niemals behauptet, dass du Bens Vater bist, wenn sie nicht hundertprozentig davon überzeugt gewesen wäre. Sie hat mir die Vormundschaft für Ben übertragen. Sie wusste, dass ich immer für ihn da sein würde und es ihm an nichts fehlen würde.“ Belle machte eine kurze Pause.
    „Doch sie wusste auch, dass es ein Fehler war, dir Ben vorzuenthalten. Deshalb hat sie mir das Versprechen abgenommen, dich ausfindig zu machen und mit dir zu sprechen.“
    Preston fühlte sich von den Neuigkeiten wie vor den Kopf geschlagen. Er schämte sich, dass er offenbar an dem Abend, an dem Lucy Monty Polk geheiratet hatte, mit Anne Benton geschlafen haben musste. Er sank zurück in den Sessel. „Ein Junge. Ein kleiner Junge … Benjamin, hast du gesagt?“
    „Ja. Wir nennen ihn aber meist Ben.“ Mit zitternden Händen holte Belle etwas aus ihrer Rocktasche. „Anne gab mir diesen Umschlag zwei Tage vor ihrem Tod, zusammen mit einem Brief, den ich auf ihren Wunsch erst nach ihrer Beerdigung lesen sollte.“
    Ihr versagte die Stimme. Sie musste sich einige Sekunden sammeln, ehe sie weitersprechen konnte. „In dem Brief standen dein Name und deine Adresse, und dass ich dir das hier geben soll.“ Sie reichte Preston den Umschlag.
    Langsam und umständlich nahm er das darin enthaltene Blatt Papier heraus und entfaltete es. Dann starrte er auf die Worte, die Anne an ihn gerichtet hatte.
    Er las den Brief mehrmals durch. „Sie schreibt, dass der Junge von mir ist. Dass sie in dem Motel neben mir aufgewacht ist und keine Idee hatte, was sie sagen sollte. Deshalb ging sie einfach. Als sie herausfand, dass sie schwanger war, wusste sie nicht, wie sie es mir beibringen sollte. Angeblich nahm sie mehrere Anläufe, aber immer wieder verließ sie der Mut.“
    Belle nickte. „Zu mir hat sie nicht nur einmal gesagt, dass sie immer die Absicht hatte, Kontakt mit dir aufzunehmen, dir alles zu sagen …“
    „Aber das hat sie nicht. Wie konnte sie nur so einen unverzeihlichen Fehler machen!“
    Belle stand auf.
    Preston erstarrte in seinem Sessel und beobachtete misstrauisch, wie sie zu ihm
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