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Bianca Exklusiv Band 0088

Bianca Exklusiv Band 0088

Titel: Bianca Exklusiv Band 0088
Autoren: Bethany Campbell Kristy McCallum Lucy Gordon
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sagte er. “Meine Verdauung funktioniert in letzter Zeit nicht gut. Wirklich nicht …”
    In diesem Moment klingelte eines der goldenen Telefone. Liveringhouse eilte zum Apparat und nahm den Hörer ab. Sein rundes Gesicht zuckte vor Nervosität. “Ja. Ja, Sir.”
    Er legte auf, rückte seine Krawatte zurecht und schaute auf die Uhr. “Sie sind hier. Sie kommen im Dienstbotenaufzug hoch. Gehen Sie auf die Terrasse hinaus. Die Frau wird Sie dort draußen begrüßen. Sie soll sich in Ihre Arme werfen. Wir wissen, dass mindestens ein Fotograf die Szene beobachten wird. Wie ich Roach kenne, hat er noch einige andere postiert. Lassen Sie es richtig romantisch wirken, okay?”
    “Ich kenne meinen Job”, erwiderte Gil.
    “Und verbergen Sie, um Himmels willen, Ihre Lippen”, flehte Liveringhouse. Er nahm eine der Werbebroschüren des Hotels vom Schreibtisch. “Hier. Halten Sie das vor Ihren Mund. Sie wissen schon, als wären Sie nachdenklich. Paul Newman verwendet diese nachdenkliche Pose sehr oft, und auch Kevin Costner.”
    Gil warf Liveringhouse einen drohenden Blick zu, doch Liveringhouse war viel zu nervös. “Die Sonnenbrille”, fuhr er fort. “Vergessen Sie nicht die Sonnenbrille.”
    Missgelaunt nahm Gil die Broschüre. Dann setzte er sich die Sonnenbrille auf und ging auf den Dachgarten. Wenigstens hatte er hier vor Liveringhouse Ruhe. Der Dachgarten des Penthouse war ebenso verschwenderisch gestaltet wie die Inneneinrichtung.
    Das Wasser des Swimmingpools glitzerte türkis im Sonnenlicht. Von einem kunstvoll gestalteten Wasserfall stürzte eine Kaskade blauen Wassers in den Pool. Statuen aus Bronze und weißem Marmor schmückten den Garten. Am anderen Ende des Daches lag eine kleine künstliche Lagune, an deren Rand Palmen standen. Drei weiße und ein schwarzer Schwan schwammen darauf herum. Pfauen spazierten durch den Garten am Rand der Lagune. Einer von ihnen schrie. Es war ein schriller, unheilvoller Ruf.
    Gil hielt die Broschüre an seinen Mund und tippte sich damit ans Kinn.
    Verstohlen schaute er zum zwanzigsten Stockwerk des Silverado hinüber, von dem aus der Fotograf ihn beobachtete, wie er wusste. Grimmig hielt er seinen Mund verdeckt.
    In Chandlers Kleidung fühlte er sich wie ein Clown. Die Lederhose war unangenehm eng geschnitten. Das Hemd war bis zum Bauchnabel offen. Und was das Schlimmste war … er trug Goldkettchen um den Hals.
    Gil ging langsam auf und ab. Er blieb stehen, als er hörte, wie die Tür zum Wohnzimmer geöffnet wurde. Aus dem Raum war Geflüster zu hören. Sein Magen zog sich vor Besorgnis leicht zusammen. Er war kein Schauspieler. Gut, er kannte das Filmgeschäft, aber seine Aufgabe bestand darin, von Pferden zu fallen oder sich zu prügeln. Liebesszenen gehörten nicht dazu.
    Dann erschien die Frau an der Tür zum Dachgarten. Obwohl Gil darauf vorbereitet war, zuckte er bei ihrem Anblick zusammen.
    Sie war Caressa und war es doch nicht. Der Nerz, das gewellte lange blonde Haar, die Diamanten, die in der Sonne funkelten, die Art, wie sich ihre geschminkten Lippen verzogen, ja sogar ihre Pose … Alles kam ihm erschreckend vertraut vor.
    Doch unter dem Make-up wirkte ihr Gesicht zu jung. Und trotz ihrer selbstsicheren Pose war da etwas Zögerndes, ja Schüchternes in ihrer verkrampften Haltung.
    Gil sah die Frau an und sie ihn. Er merkte, dass sie bei seinem Anblick zu erstarren schien. Er hatte das Phänomen schon Dutzende Male an Drehorten gesehen und erkannte es. Die Frau war vor Angst plötzlich wie gelähmt.
    Gil ging einen Schritt auf die Frau zu, dabei hätte sie zu diesem Zeitpunkt bereits zu ihm eilen sollen. Komm schon, Kind, dachte er grimmig. Komm zu mir. Lass es gut aussehen für die Fotografen. Komm schon. Er ging noch einen Schritt auf sie zu.
    “Caressa”, sagte er mit seiner tiefen, rauen Stimme und streckte die Hand nach ihr aus.
    Nikki hatte es gerade noch bis zur Verandatür geschafft, dann packte sie das Lampenfieber. Als sie das Penthouse betraten, hatte Roach ihr eine handschriftliche Notiz gegeben. Voller Panik hatte Nikki auf das Blatt Papier gestarrt.
    Wäre sie ruhiger gewesen und hätte Zeit gehabt, hätte sie die Notiz irgendwann entziffern können. Doch unter diesen Umständen und bei Roachs schrecklicher Handschrift war das unmöglich.
    “Ich habe meine Brille nicht dabei”, flüsterte sie.
    “Lesen Sie sie später”, befahl Roach.
    Zitternd steckte Nikki das Blatt Papier in die Tasche des Nerzmantels. Ich kann das nicht, dachte sie
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