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Bianca Exklusiv Band 0088

Bianca Exklusiv Band 0088

Titel: Bianca Exklusiv Band 0088
Autoren: Bethany Campbell Kristy McCallum Lucy Gordon
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Caressas Privatflugzeug. Sie werden ihren weißen Nerzmantel tragen. Der fällt mehr auf und macht das Ganze überzeugender.”
    Nikkis Magen zog sich vor lauter Nervosität zusammen. Es geschieht wirklich, dachte sie benommen. Ich werde Caressa im richtigen Leben imitieren. Fünf Tage lang werde ich so tun, als wäre ich weltberühmt. Dann kann ich für den Rest meines Lebens ein ganz normaler, unbedeutender Mensch sein.
    “Hier ist eine Liste der Dinge, die Sie vor Montag noch erledigen müssen”, sagte Roach und gab ihr ein zusammengefaltetes Blatt Papier. “Sie können sie jetzt lesen, wenn Sie wollen, falls Sie irgendetwas nicht ganz verstehen.”
    Nikki gefror das Blut in den Adern. “Ich habe meine Brille nicht dabei”, log sie. “Ich werde die Liste später lesen.” Sie nahm das Blatt Papier und steckte es in ihre Jackentasche.
    Sie fragte sich, ob Roach wohl ahnte, dass sie log. Doch er schien es nicht bemerkt zu haben.
    Nikki hatte gelogen, weil sie bestimmte Dinge vor den meisten Menschen geheim hielt. Und das am strengsten bewahrte Geheimnis war, dass sie an einer Leseschwäche litt, die der Arzt als Dyslexie, Wortblindheit, bezeichnete. Obwohl sie einen hohen Intelligenzquotienten hatte, einen scharfen Verstand und ein ausgezeichnetes Erinnerungsvermögen, konnte sie nur mit größter Mühe lesen. Wenn Roach das wüsste, wäre er vielleicht nie das Risiko eingegangen, ihr diesen Job anzubieten.
    Doch mit zwölftausend Dollar konnte Nikki endlich ihre speziellen Kurse absolvieren und einen richtigen Beruf erlernen. Sie konnte endlich ein Mensch wie jeder andere sein. Das war es, was sie sich von ganzem Herzen wünschte.
    Am Dienstagabend schlich Nikki sich unerkannt in das Plaza. Als sie am Mittwochmorgen, begleitet von Roach und einer Reihe Leibwächtern, das Hotel verließ, war aus ihr Caressa geworden. Die Verwandlung durch ein für Caressa entworfenes seidenes Kleid sowie den weißen Nerzmantel und den falschen Schmuck des Stars war so umfassend, dass Nikki selbst staunte.
    Kurze Zeit später war sie in Caressas Privatflugzeug auf dem Weg nach Las Vegas, einer Stadt, in der sie noch nie gewesen war, um dort zum Schein einen Mann zu heiraten, den sie nicht kannte.
    Als das Flugzeug zum Landeanflug auf Las Vegas ansetzte, drohten ihre Ängste und Vorahnungen, die sie so lange unter Kontrolle gehalten hatte, die Oberhand zu gewinnen. Sie schloss die Augen und betete.
    In Las Vegas in der Penthouse-Suite des Xanadu-Hotels hatte Gil DeSpain auch seine Zweifel.
    “Ich sagte, Sie sollen sich Collagen in die Lippen spritzen lassen”, schimpfte Liveringhouse, Gavin Chandlers Anwalt. “Was soll das?”
    Die beiden Männer saßen in dem in Gold und Weiß gehaltenen Wohnzimmer der Suite. Gil DeSpain nahm gerade den Verband ab, den er zum Schutz seiner vor kurzem gebrochenen Rippe trug. Liveringhouse hatte befürchtet, dass der Verband sichtbar sein könnte, weil Gil das Hemd nur bis zum Bauch zuknöpfen sollte. Gil trug eine enge schwarze Lederhose und dazu Cowboy-Stiefel aus Schlangenleder. Letztere hielt er für geradezu kriminell.
    Er passte überhaupt nicht in diesen Raum mit den weißen Teppichen und den zierlichen, mit Goldbronze überzogenen Möbeln und deren seidenen Polstern. Und Liveringhouse ging ihm langsam auf die Nerven.
    “Ich lasse mir kein Collagen in die Lippen spritzen”, erwiderte Gil verächtlich. “Es ist dumm und obendrein gefährlich.”
    “Gefährlich?”, wiederholte Liveringhouse empört. “Gestern haben Sie sich sechs Mal von einem Hügel gestürzt. Sie haben sich dabei wieder eine Rippe gebrochen. Letzte Woche ist ein Pferd auf Sie gefallen. Und da machen Sie sich Sorgen, dass Collagen gefährlich sein könnte?”
    “Ich lasse mir keine Chemikalien in meinen Körper spritzen”, antwortete Gil. Er stand auf und zog ein blaues Seidenhemd an, eines dieser teuren Dinger, die Gavin Chandler trug.
    “Ihre Lippen sind zu dünn”, bemerkte Liveringhouse. “Wenn Sie die Sonnenbrille nicht abnehmen, könnten Sie sogar aus der Nähe betrachtet für Chandler durchgehen, bis auf die Lippen.”
    Gil zog einen von Chandlers mit Opalen besetzten Gürteln durch die Schlaufen der Lederhose. “Chandler hätte sich einen Schnurrbart wachsen lassen sollen. Mit einem Schnurrbart könnte man mich glatt für ihn halten.”
    “Caressa mag keine Männer mit Bart”, erklärte Liveringhouse verärgert. “Sobald jemand zu nahe an Sie herankommt, müssen Sie Ihren Mund verdecken. Wir
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