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Bianca Arztroman Band 0031

Bianca Arztroman Band 0031

Titel: Bianca Arztroman Band 0031 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abigail Gordon Maggie Kingsley Jennifer Taylor
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Familie?”, fragte der Arzt knapp.
    “Nein, aber …”
    “Dann tut es mir leid”, beschied Dr. Kaufmann freundlich, aber bestimmt. “Dann muss ich Sie bitten, draußen zu bleiben. Aber Sie können vom Raum nebenan aus Jodie durch das Fenster sehen.”
    Niedergeschlagen wandte Kate sich zum Gehen. In diesem Augenblick hatte Jodie sich die Maske vom Gesicht gezogen und griff verzweifelt nach ihrer Hand.
    “Wo ist Dad?”, rief sie. “Wo ist mein Daddy?”
    “Er wird bald, sehr bald hier sein, das verspreche ich dir”, sagte Kate und drückte ihr liebevoll die Hand. “Wenn Rhona ihn erreicht hat, kommt er sofort hierher.”
    “Ich will nicht, dass er sofort kommt, ich will, dass er jetzt hier ist … bei mir.” Jodie rang nach Luft. “Es ist deine Schuld …”
    “Wir müssen jetzt rein”, unterbrach Dr. Kaufmann und beobachtete Jodie mit Sorge. Im nächsten Augenblick waren das Mädchen, der Arzt und das medizinische Personal schon hinter der Doppeltür verschwunden.
    Nie zuvor war Kate sich derart nutzlos vorgekommen. Sie schaute durch das Fenster zu, wie Jodie Blut abgenommen wurde, wie ihre Sauerstoffsättigung überprüft und wie sie an den Monitor gekabelt wurde. Sie wollte auch dort sein und irgendetwas tun, und wenn es etwas so Banales wäre, wie Jodie ein Glas Wasser zu geben … alles, nur nicht hier draußen stehen und untätig zusehen und warten müssen.
    Entfernt vernahm sie einen dumpfen Tumult, aber sie achtete nicht darauf. Ihre Augen waren starr auf den zerbrechlichen Körper gerichtet, der dort hinten zwischen Ärzten und Schwestern zu sehen war. Eine Tür wurde geöffnet. Auch davon bekam Kate nichts mit. Erst als eine wohlvertraute Stimme direkt hinter ihr vernehmlich fluchte, fuhr sie herum. Es war Ethan.
    “Gott sei Dank. Welch ein Segen, dass du da bist”, rief sie aus.
    Er schien ihre Anwesenheit kaum zu registrieren. Schweigend trat er an das Fenster und blickte auf seine Tochter, die hinter den Scheiben unerreichbar für ihn behandelt wurde. Tiefe Falten lagen in seinem Gesicht, und seine Kleidung sah unordentlich aus.
    “Das ist allein meine Schuld”, sagte er dann mit gebrochener Stimme.
    “Nein, Ethan, das stimmt nicht, du kennst ihre Krankheit doch”, sagte Kate.
    “Eben deshalb stimmt es doch! Es ist meine Schuld, dass sie da liegt und vielleicht sterben wird. Du hattest mich gewarnt und gesagt, dass es ihr schlecht geht. Hätte ich nur auf dich gehört. Wäre ich bloß nicht so anmaßend, dauernd zu glauben, alles besser zu wissen.”
    “Das hat doch mit Anmaßung nichts zu tun, Ethan. Du wolltest nur, dass sie nicht länger unglücklich ist. Dass es so ausgeht, konntest du doch auch nicht ahnen …” Dr. Kaufmann erschien, und Kate unterbrach sich. “Gibt es etwas Neues?”, wandte sie sich an den Arzt. “Sind schon Ergebnisse aus dem Labor zurück?”
    Anstatt eine Antwort zu geben, fixierte Dr. Kaufmann Ethan feindselig. “Ich weiß zwar nicht, wer Sie sind”, sagte er dann mit frostiger Stimme, “aber wenn Sie nicht sofort verschwinden, hole ich den Sicherheitsdienst und lasse Sie entfernen.”
    “Das ist Dr. Ethan Flett”, beeilte sich Kate zu erklären, “Jodies Vater.”
    “Das ist der Mann, der gerade in der Aufnahme randaliert hat”, antwortete Dr. Kaufmann eisig.
    “Ich konnte niemandem in diesem Saftladen klarmachen, dass ich der Vater von diesem Kind bin, und man wollte mich nicht hereinlassen”, polterte Ethan. Die Zornesröte stand ihm noch auf der Stirn.
    “Das ist kein Grund, gegen die Schwester in der Aufnahme handgreiflich zu werden.”
    “Ich werde mich bei Gelegenheit bei der Dame entschuldigen”, meinte Ethan ungeduldig. “Im Augenblick mache ich mir mehr Sorgen um meine Tochter. Was ist mit ihr?”
    Dr. Kaufmann wurde eine Spur versöhnlicher. “Es sieht nicht so gut aus. Es gibt deutliche Hinweise auf eine Streptokokken-Infektion. Dazu sind die Kohlendioxidwerte in ihrem Blut besorgniserregend hoch. Wir geben ihr Sauerstoff und eine hohe Dosis Antibiotika und halten sie weiter unter Beobachtung, aber …”
    “Aber?”, wollte Ethan wissen.
    “Es geht ihr wirklich nicht gut. Wir tun, was wir können, Dr. Flett.”
    Der Muskel unter Ethans Backenknochen zuckte. “Kann … ich sie sehen?”
    “Jetzt noch nicht. Wir müssen erst abwarten, wie die Antibiotika anschlagen. Wenn es soweit ist, sage ich Ihnen Bescheid”, erklärte Dr. Kaufmann. “Und auch dann wird es nur ganz kurz sein können. Sie werden einen Kittel und

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