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Bianca Arztroman Band 0026

Bianca Arztroman Band 0026

Titel: Bianca Arztroman Band 0026
Autoren: Leah Martyn Catherine Spencer
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unterdrückte ein Lächeln. Erfahrungsgemäß schwanden mit der Geburt eines süßen, gesunden Babys häufig auch die guten Vorsätze der gestressten Eltern.
    Cate arbeitete sich langsam durch die nachmittägliche Patientenliste. Ihr letzter Fall war eine neue Patientin. Es handelte sich um die fünfzigjährige Beris Russel, die unter Wechseljahrsbeschwerden litt.
    “Ich möchte auf keinen Fall Hormone nehmen, Dr. Clifford”, verkündete Mrs. Russel ohne Umschweife. “Man hat mir gesagt, dass ich davon nur zunehme.”
    Cate strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr. Immer das Gleiche, dachte sie im Stillen. “Mrs. Russel”, begann sie so ruhig wie möglich.
    “Nennen Sie mich doch Beris”, unterbrach die Frau sie.
    “Gut.” Cate lächelte. “Also, Beris. Warum erzählen Sie mir nicht erst einmal etwas über Ihre Lebensumstände und Beschwerden, ehe wir über eine mögliche Hormontherapie diskutieren?” Während sie sich vorbeugte, registrierte Cate die außerordentlich elegante, gepflegte Erscheinung der immer noch attraktiven Frau. Offensichtlich ließ Beris Russel sich nicht gehen, wie viele Frauen in der Menopause.
    “Ich arbeite in der Sandstrom Gallery in der City”, erklärte Beris. “Ich bin so eine Art Assistentin des Kurators und liebe meinen Job.” Sie seufzte hörbar auf. “Und ich würde ihn nur ungern verlieren …”
    Cate musterte sie scharf. “Steht das denn zu befürchten?”
    Beris zuckte mit den Schultern. “Mein Selbstvertrauen löst sich unter diesen schrecklichen Hitzewallungen förmlich in Luft auf. Normalerweise bin ich ein ausgesprochen aktiver, vitaler Typ, aber in letzter Zeit fühle ich mich häufig abgeschlagen und zerstreut.” Sie unterbrach sich und warf Cate ein zittriges Lächeln zu. “Würden Sie mir glauben, dass ich gestern meine Brieftasche zusammen mit der Firmenpost in den Briefkasten gesteckt habe?”
    “Haben Sie sie wiederbekommen?” Cate biss sich auf die Lippen, um ein Grinsen zu unterdrücken.
    “Glücklicherweise”, entgegnete Beris mit einem schiefen Lächeln. “Ich war bisher fest entschlossen, mich allein durch diese schwierige Zeit zu kämpfen, aber nach dem letzten Vorfall habe ich mich entschlossen, professionelle Hilfe zu suchen.”
    “Gut. Denn es gibt eine Menge, was wir gegen die unliebsamen Beschwerden der Menopause unternehmen können. Und weisen Sie eine Hormontherapie bitte nicht so strikt von der Hand, Beris. Natürlich ist sie nicht für jeden Typ die optimale Lösung, hat aber unbestreitbare Vorzüge.”
    “Und was ist mit der Gewichtszunahme?”
    “Progestogen kann in seltenen Fällen tatsächlich die Darmtätigkeit irritieren. Aber das kann man durch eine ausgewogene Diät und vernünftige Essgewohnheiten problemlos in den Griff bekommen. Außerdem ist gezielte körperliche Bewegung wichtig. Deshalb müssen Sie aber nicht gleich ins nächste Fitnesscenter rennen. Walking ist eine gute Sache — und dazu noch kostenlos”, sagte Cate lächelnd.
    “Ich wandere sehr gern, Dr. Clifford.” Beris zögerte kurz. “Sie meinen also, ich könnte es mit einer Hormonbehandlung versuchen, wenn ich mich an Ihre Anweisungen halte?”
    “Ja, das denke ich”, sagte Cate behutsam. “Aber vorher werden wir uns mit Ihrer Krankengeschichte beschäftigen und einige Untersuchungen vornehmen, um festzustellen, ob Sie eine geeignete Kandidatin für diese Art Behandlung sind.”
    Beris Russel schien mit diesem Vorschlag zufrieden zu sein. “Können wir gleich heute damit anfangen?”
    Ein schneller Blick zur Uhr ließ Cates Hoffnung auf einen frühen Feierabend in weite Ferne rücken. Aber sie wollte ihre Patientin jetzt nicht wegschicken, nachdem sie sich offensichtlich schon dazu hatte durchringen müssen, überhaupt in ihre Sprechstunde zu kommen.
    “Sicher”, lächelte sie freundlich und erklärte Beris Russel, was sie erwartete.
    “Sogar eine Mammografie?”, fragte die Frau beunruhigt.
    “Wann haben Sie die letzte machen lassen?”
    “Das ist eine Weile her”, gab Beris zögernd zu.
    “Ich werde Ihnen eine Überweisung geben”, entschied Cate betont sachlich und griff nach dem entsprechenden Formular. “Das Wesley liegt für Sie wohl am günstigsten und dort sind Sie in jedem Fall gut aufgehoben. Rufen Sie einfach an und lassen sich einen Termin geben.” Cate hob den Kopf, da ihr Gegenüber keine Reaktion zeigte. “Ist das ein Problem für Sie?”
    “Nein …” Beris schüttelte zögernd den Kopf. “Es … es ist nur ein
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