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Bezwungen von deiner Leidenschaft: Roman (German Edition)

Bezwungen von deiner Leidenschaft: Roman (German Edition)

Titel: Bezwungen von deiner Leidenschaft: Roman (German Edition)
Autoren: Liz Carlyle
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sagte Halburne ruhig. »Ihr Name war Isabella, und sie liebte die Farbe Rot. Sie ist wunderschön, nicht wahr?«
    »Atemberaubend«, bestätigte Rothewell.
    »Als sehr junger Mann war Fothering ihr Diener. Er war ihr von Herzen zugetan.«
    »Isabella«, sagte Camille leise, die noch immer das Porträt anstarrte. » Alors , sie … sie war Französin?«
    Halburne schüttelte den Kopf. »Sie stammte aus Andalusien. Aus einer angesehenen Kaufmannsfamilie in Cádiz, aber ihr Vater war Diplomat. Es war eine arrangierte Ehe, und nur eine kurze. Sie starb, als ich sechs Jahre alt war.«
    Rothewell zog beide Augenbrauen hoch. »Die Ähnlichkeit ist verblüffend.«
    Halburne lachte trocken. »Lord Rothewell, das ist noch gar nichts. Gainsborough hat meine Mutter kurz vor meiner Geburt gemalt. Das Porträt hing in der Bibliothek meines Landhauses, bis ich es letzte Woche habe herkommen lassen. Ich möchte gern, dass Sie beide es sich ansehen. Das Porträt ist äußerst eindringlich, wenn man es mit Lady Rothewell vergleicht. Das gleiche Haar, der gleiche spitze Haaransatz, die gleichen hohen Wangenknochen und die schmale Nase. Identische Augen. Es ist kein Wunder, dass der arme Fothering umgefallen ist.«
    Camille sah noch immer ungläubig aus. »Aber meine Mutter … sie hat Valigny immer als meinen Vater bezeichnet. Ich wurde in Paris geboren, fast zehn Monate, nachdem meine Mutter England verlassen hat.«
    »Woher weißt du das?«, fragte Rothewell. »Hast du das auch von jemand anderem gehört?«
    Langsam schüttelte sie den Kopf. »Es gab eine Familienbibel«, sagte sie. »Und einige Dokumente.«
    Alles leicht zu fälschen, dachte Rothewell. Für ihn ergab das alles durchaus Sinn.
    Halburnes Züge entspannten sich. »Manchmal kommen Kinder nach ihrer eigenen Zeitrechnung auf diese Welt, nicht nach unserer. Zehn Monate können durchaus vorkommen; das ist nicht gänzlich außergewöhnlich.«
    »Aber was, wenn sie einfach gelogen hat?«, fragte Camille. »Doch warum sollte sie das getan haben? Warum sollte sie mir das antun?«
    Lord Halburne sah ein wenig verlegen aus. »Mir liegt es fern, Ihre Mutter zu verteidigen, Lady Rothewell. Wir waren nur kurze Zeit verheiratet. Ich kann Ihnen aber das eine sagen: Sie hat das Porträt meiner Mutter nie gesehen. Sie hat nicht gewusst, wie meine Mutter ausgesehen hat.«
    »Man hat mir oft gesagt, dass ich meiner Mutter nicht ähnlich sehe«, räumte sie ein, »aber dafür Valigny umso mehr. Ich habe honigfarbene Haut und dunkle Augen, und Sie müssen es mir nachsehen, Mylord, wenn ich Zweifel habe. Eine äußerliche Ähnlichkeit kann täuschen.«
    »Ihre Zweifel sprechen für Sie, meine Liebe«, entgegnete Halburne sanft. »Als Sie mich aufgesucht haben, da erwartete ich … nun, ich habe etwas ganz anderes erwartet.«
    Camilles Miene verdüsterte sich. » Oui , Sie hatten erwartet, ich würde Forderungen stellen.«
    Er nickte, seine Miene wirkte reumütig. »Ich war wütend, und ich war verwirrt. Ich konnte nicht begreifen, was ich sah. Was Sie von mir wollten. Und nein, ich war nicht sicher – aber Fothering war es, denn er kannte meine Mutter gut. Er hat Ihnen nachgeschaut, als Sie gegangen sind, müssen Sie wissen, von einem der oberen Fenster. Aber ich … ich brauchte mehr als das.«
    »Was meinen Sie mit mehr?«, wollte Rothewell wissen und ergriff Camilles Hand.
    Halburnes schlanke Gestalt bewegte sich unbehaglich auf seinem Stuhl. »Ich habe noch am selben Abend meinen Sekretär Mr. White nach Frankreich geschickt. Ich wünschte mehr über den Comte de Valigny und seine Vergangenheit zu erfahren.«
    »Und was hat er herausgefunden?« Rothewells Stimme klang bitter. »Noch ein Bündel Lügen?«
    Halburne zog die grauen Augenbrauen hoch. »Nein, die Wahrheit. Valignys Familie mütterlicherseits stammt aus einem abgelegenen Dorf in den Pyrenäen, und dorthin haben White seine Nachforschungen geführt. Valigny hat dort in sehr jungen Jahren die Tochter eines wohlhabenden Grubenbesitzers geheiratet.«
    Rothewell schnaubte. »Das kann ich mir vorstellen.«
    Halburne lächelte leicht. »Ich glaube, die Familie des Mädchens hat Valigny sehr schnell durchschaut«, sagte er. »Und übrigens, meine Liebe, es gab keine Scheidung, sondern eine Annullierung.«
    »Eine Annullierung?«, fragte Camille überrascht. »Ça alors! Und welche Gründe wurden dafür angegeben?«
    »Ja, welche Gründe?«, wollte auch Rothewell wissen. Eine Scheidung in Frankreich war das eine, aber eine
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